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Neues Wohnangebot für Senioren in Bakum

Wohnprojekt für Senioren: Am Burgring in Bakum entstehen auf zwei Etagen 24 Einzel-Appartements. Im Mittelpunkt steht dabei aber die Gemeinschaft im Alter.

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Der Bauplan sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand: Willibald Meistermann (links), Peter Schulze und Helmut Themann (rechts) vor der künftigen Seniorenanlage.  Foto: Ferber

Der Bauplan sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand: Willibald Meistermann (links), Peter Schulze und Helmut Themann (rechts) vor der künftigen Seniorenanlage.  Foto: Ferber

Anfang 2015 liefen sich Spirituosenhersteller Willibald Meistermann und Helmut Themann, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Projektgruppe Selbstgestalter, zufällig in der Bäckerei Mählmeyer in Bakum über den Weg. Eine Begegnung mit Folgen. Beide kamen ins Gespräch, bald saß auch Peter Schulze, Vorstandsvorsitzender der St. Hedwig-Stiftung, mit am Tisch. Er und Themann wollten eine alternative Wohnform für Senioren in der Gemeinde etablieren. Der andere, Willibald Meistermann, hatte die baulichen Ideen und das passende Grundstück für das Vorhaben: am Burgring/Ecke Burgweg, wo früher der Kälberstall seiner Familie stand, der im Frühjahr 2019 abgerissen wurde. "Es ist mitten im Dorf. Die Kirche ist dichte bei, die Apotheke ist dichte bei", zählt er Standortvorteile auf.

Wohnfläche beträgt zirka 1100 Quadratmeter

Mittlerweile – nach entsprechender, durch die Politik abgesegneter Bebauungsplanänderung – sind die Arbeiten für das Projekt Seniorenwohnanlage in vollem Gange. Unter anderem wurden 64 Stützpfähle neun Meter tief in den Untergrund getrieben, um dem Gebäude auf der Fläche, auf der früher der Bakumer Bach verlief, die nötige Standfestigkeit zu verleihen. In dem Neubau (Wohnfläche zirka 1100 Quadratmeter) bilden im Erdgeschoss und in der ersten Etage jeweils zwölf barrierefreie Einzel-Appartments, einschließlich Nasszelle rund 25 Quadratmeter groß, je eine Wohngemeinschaft.

Ins Dachgeschoss wird die Sozialstation Nordkreis Vechta einziehen und ihren Pflegestützpunkt aus der Kirchstraße 2 hierhin verlagern. Von Bakum aus, erklärt deren Geschäftsführer Peter Schulze, würden zirka 15 Mitarbeiter etwa 100 bis 110 Menschen tagtäglich in der Gemeinde und in Langförden betreuen.

Die Sozialstation werde, erläutert Schulze, soweit es gewünscht wird, die pflegerische Versorgung der künftigen Bewohner sicherstellen. "Es ist aber nicht so wie im stationären Bereich, dass man einen Full-Service hat. Hier steht auch die Selbstständigkeit im Vordergrund." Leistungen müsse jede Person einzeln einkaufen, da der pflegerische Bedarf unterschiedlich sei. Ziel sei es aber im Rahmen der Altersaktivität, dass die Senioren gemeinsam dort auch eine Präsenzkraft beschäftigen, die auf jeden Fall tagsüber, bei Bedarf auch nachts vor Ort ist.

Wohnküche als zentraler Punkt des Miteinanders

"Zielgruppe", erklärt Peter Schulze, "ist die ältere Generation, die pflegebedürftig oder schon auf Hilfe angewiesen ist. Senioren, die in der Regel nicht mehr alleine wohnen möchten oder können und ihren Lebensabend in einer Gemeinschaft verbringen möchten." Die Gemeinschaftsidee spiegelt sich auf beiden Etagen in der Wohnküche als zentralem Punkt des Miteinanders und in der angrenzenden Lounge wider, während die Einzelzimmer Rückzugsmöglichkeit und Privatsphäre bieten. Bei der Verpflegung besteht für die Bewohner die Möglichkeit, Essen – zum Beispiel über die St. Hedwig-Stiftung – zu beziehen, aber auch (tageweise) selbst zu kochen.

Auch zur Innengestaltung hat man sich bereits Gedanken gemacht, wie Helmut Themann berichtet. So sollen ortsbezogenen Fotos, etwa von den Kirchen in der Gemeinde, den Bewohnern vertraute Anblicke in der neuen Umgebung liefern. Im Dachgeschoss, ergänzt Peter Schulze, biete ferner ein großer Gemeinschaftsraum Platzmöglichkeiten für Familienfeiern oder andere (nachbarschaftliche) Aktivitäten.

Land Niedersachsen unterstützt die Baumaßnahme

"Wir werden auch ein kleines Blockheizkraftwerk integrieren, wo wir Strom und Wärme für das Haus abgeben. Da wir noch etwas Strom über haben, werden wir im Außenbereich zwei E-Tankstellen zur Verfügung stellen", berichtet Eigentümer Willibald Meistermann. Die E-Tankstellen sollen aber, so der Wunsch, zunächst für die Sozialstation Nordkreis Vechta reserviert sein.

"Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer nächsten Jahres die ersten Bewohner begrüßen können."Peter Schulze, Geschäftsführer Sozialstation Nordkreis Vechta

Zu den Kosten des Projektes, sagt Willibald Meistermann, könne er derzeit noch keine konkreten Angaben machen. Sie lägen aber auf jeden Fall im Millionenbereich. Das Land Niedersachsen unterstützt die Baumaßnahme im Rahmen des Förderprogramms "Wohnen und Pflege im Alter". Die Betreuungskosten indes, so Peter Schulze, seien vergleichbar mit denen im stationären Bereich. Dort liege der Eigenanteil zwischen 1500 und 2000 Euro.

Und der Zeitplan? Peter Schulze gibt Auskunft: "Wir gehen davon aus, dass wir im Sommer nächsten Jahres die ersten Bewohner begrüßen können." Ziel sei es, "zum 1. Juli das Gebäude mit Leben zu füllen". Lockere Gespräche mit möglichen Interessenten – Bewohner wie Personal – habe es bereits gegeben. Intensiver gesprochen werden soll aber erst Ende des Jahres.

  • Info: Wer sich schon jetzt für die Seniorenwohnanlage interessiert, kann Peter Schulze unter Telefon 04441 /9777416 oder per Mail an peter.schulze@st-hedwig-stiftung.de kontaktieren.

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