Neues Leben im alten Kloster: Heimatverein Mühlen präsentiert sein Heimathaus
Das Gebäude soll sich nach dem Umbau zur neuen Begegnungsstätte für das Dorf entwickeln. Im Erdgeschoss sind Archiv und Koferenzraum zu finden, im Obergeschoss haben Mühler Vereine ihre Räume.
Ein Haus mit Geschichte: Das Franziskanerkloster Mühlen wurde 1908 gegründet. Seit 2007 wohnen die Mönche in einem Neubau hinter der Kirche St. Bonaventura. Ihr früheres Domizil dient nun dem Heimatverein Mühlen und der Dorfgemeinschaft als Heimathaus. Foto: Timphaus
"Was ist aus unserem ehemaligen Franziskanerkloster geworden?" Diese Frage haben sich wohl viele Mühler in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder gestellt. Am Sonntag (18. Juni) erhalten sie darauf eine Antwort. Dann stellt der Heimatverein Mühlen das Heimathaus – die neue Begegnungsstätte für das ganze Dorf – bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vor. Besucher haben von 14 bis 18 Uhr die Gelegenheit zu besichtigen, wie in das alte Kloster das Leben zurückgekehrt ist.
Der Heimatverein Mühlen gewährt Einblicke in seine Arbeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung alter Fotos, Dokumente und Filme aus Mühlen und dem Aufbau eines Archives mit Büchern, Briefen und Urkunden aus der Geschichte des Dorfes. Heinrich Wieferich präsentiert per Beamer eine Auswahl historischer Fotos und alter Filmaufnahmen. Gegen 15 Uhr warten die Treckerfreunde Mühlen mit einem Korso landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge aus früheren Zeiten auf. Kaffee, Kuchen und weitere Getränke stehen an dem Tag bereit.
Ein kleines Highlight ist auch die Kapelle, die zum kirchlichen Teil des Gebäudes gehört. Den Raum durften einst lediglich die Messdiener und die Mönche betreten, die Öffentlichkeit war ausgeschlossen.
Heimatverein hat Gebäude auf Erbpacht erworben
Der Heimatverein Mühlen verfolgte seit Langem das Vorhaben, das frühere Franziskanerkloster – das eigentlich abgerissen werden sollte – durch einen Umbau als Archiv, für Vereine und Veranstaltungen nutzbar zu machen. Im November 2010 erwarb der Verein das Gebäude vom Offizialat für 99 Jahre in Erbpacht – und musste zu diesem Zweck seine Satzung ändern. Der Vorsitzende Norbert Krogmann erzählt lachend, der symbolische Euro pro Jahr sei bereits für die gesamte Laufzeit bezahlt. Lange haben er und seine Mitstreiter auf die Eröffnung hingearbeitet. Eigentlich hätte es schon früher soweit sein sollen, doch vor allem Corona machte den Heimatfreunden einen Strich durch die Rechnung.
Im Obergeschoss haben künftig verschiedene Vereine des Dorfes einen Raum. Auch ein Teil des Archivs der Seefahrerschule werde dort einen Platz finden, informiert Martha Wieferich. Von 2016 bis 2021 hatte die Gemeinde im Obergeschoss Flüchtlinge untergebracht.
Der Vorstand des Heimatvereins Mühlen im Jahr 2023: (von links) Gottfried Pille, Michael Fughe, Hedwig Möllers, Alfons Völkerding, Elisabeth Stukenborg, Norbert Krogmann, Martha Wieferich, Hugo Fröhle und Ansgar Rohe-Krebeck. Foto: Wieferich
Im Keller lagern Utensilien der Wormbach-Gruppe und der Rentnerband. Herzstück des Heimathauses ist das Erdgeschoss. Dort ist nicht nur das Archiv des Heimatvereins zu finden. Es gibt auch einen Konferenzraum mit Platz für bis zu 40 Personen, der künftig den Vereinen in Mühlen auf Anfrage zur Verfügung steht. "Das Heimathaus soll sich zu einem Treffpunkt für Jung und Alt entwickeln", wünscht sich Krogmann.
Die Gesamtkosten für den Umbau und die Renovierung des früheren Franziskanerklosters beliefen sich nach Angaben des Vorsitzenden auf 232.236 Euro. Für die Unterbringung der Flüchtlinge gab die Gemeinde einen Betrag von 135.826 Euro. Zusätzlich förderte die Kommune den Wandel im Erdgeschoss mit weiteren 27.200 Euro. Über die Zile-Richtlinie gab es 50.380 Euro. "Zile" steht für Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung. Das Geld kommt von Bund und Land sowie der Europäischen Union. 6000 Euro an Spenden warb der Heimatverein Mühlen ein, der überdies einen Eigenanteil von 12.830 Euro leistete. Krogmann bedankt sich bei der Gemeinde für die Unterstützung.
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