Die Molberger Feuerwehr wird sich noch etwas länger gedulden müssen, bis sie ihr neues Domizil beziehen kann. Wie Bürgermeister Witali Bastian auf Nachfrage sagte, sei eine Fertigstellung des Bauprojekts in diesem Jahr nicht mehr zu schaffen. Frühestens Anfang 2022 werde man das neue Feuerwehrhaus nutzen können. Gründe seien unter anderem der gegenwärtige Mangel an Fachkräften im Baugewerbe und lange Lieferzeiten von Baustoffen – bedingt durch die Auswirkungen der Coronapandemie. Erst jetzt habe mit den Estricharbeiten begonnen werden können, weil Dämmstoffe 6 Wochen später als geplant geliefert worden seien, so Bastian.
Ein weiteres Problem sei, dass die Reaktionen auf Ausschreibungen für einzelne Gewerke "sehr überschaubar" ausgefallen seien, erklärte der Verwaltungschef. Im Falle der Fliesenarbeiten sei nur ein einziges Angebot abgegeben worden – und dieses habe den festgelegten Kostenrahmen auch noch überstiegen. Deshalb sei dieses Gewerk noch einmal ausgeschrieben worden – in der Hoffnung auf kostengünstigere Ergebnisse. Kalkuliert ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit 2,9 Millionen Euro. "Wir sind noch dabei, diese Zahl zu halten. Das ist noch realistisch", versicherte Bastian.
Ein genaues Fertigstellungsdatum lasse sich noch nicht benennen. Es sei gerade der "Feinschliff" im Inneren, der am meisten Zeit in Anspruch nehme. Äußerlich hat das Feuerwehrhaus über die vergangenen Monate deutlich Formen angenommen. Im April war Richtfest gefeiert worden.
Platz für 6 Feuerwehrfahrzeuge
Wie berichtet, ist an der Ecke Cloppenburger Straße/Bergfeld ein Feuerwehrgerätehaus mit einer Nutzfläche von 1230 Quadratmetern entstanden. Zum Gebäude gehören unter anderem eine Fahrzeughalle für insgesamt 6 Fahrzeuge plus Waschhalle und Abstellplatz für einen Anhänger mit Notstromaggregat. Vorgesehen sind außerdem unter anderem ein 190 Quadratmeter großer Versammlungsraum, eine Küche, ein Hauswirtschaftsraum und ein Multifunktionsraum, der beispielsweise für eine Kinderfeuerwehr genutzt werden kann.
Am und in dem Gebäude ist bereits Wachstumspotenzial mit einkalkuliert: So besteht eine Erweiterungsmöglichkeit an der Waschhalle in Richtung Südosten. Personell wäre Platz für 74 Aktive (62 Männer und 12 Frauen). Aktuell zählt die Feuerwehr 54 Aktive. Das sind ausschließlich Männer, auch deshalb, weil es im alten Feuerwehrhaus keinen separaten WC- und Duschbereich für Frauen gibt. Das wird sich in dem Neubau ändern.