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Nach Automatensprengung in Oldenburg: Alle 8 Verdächtigen sitzen in U-Haft

Die Polizei nennt Details zu den mutmaßlichen Tätern und ihrem Vorgehen.

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Der mutmaßliche Fluchtwagen wurde von Kriminalbeamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta auf Spuren untersucht. Im Kofferraum fanden die Beamten Benzinkanister. Foto: M. Niehues

Der mutmaßliche Fluchtwagen wurde von Kriminalbeamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta auf Spuren untersucht. Im Kofferraum fanden die Beamten Benzinkanister. Foto: M. Niehues

Nach der Sprengung eines Bankautomaten in einem Supermarkt in Oldenburg-Osternburg hat am Samstag ein Richter Untersuchungshaftbefehle gegen 8 Verdächtige erlassen. Die federführende Staatsanwaltschaft Osnabrück wirft den Männern die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und schweren Bandendiebstahl vor.

Nach Polizeiangaben kommen die Männer aus Utrecht in den Niederlanden. Sie seien 20 bis 32 Jahre alt und niederländisch-marokkanischer Herkunft. Die Polizei hatte die Männer nach der Automatensprengung im Zuge einer Großfahndung im Raum der Gemeinden Emstek und Großenkneten vorläufig festgenommen. 

Die mutmaßlichen Automatensprenger hatten nach Angaben der Ermittler in der Nacht auf Freitag gegen 3.30 Uhr in einem Supermarkt an der Bremer Heerstraßen in Oldenburg zugeschlagen. Demnach hatten sich mehrere Täter zunächst mit Gewalt Zugang zu dem Gebäude verschafft und den Geldautomaten im Verkaufsbereich mit 2 Sprengungen geöffnet. Dabei wurde auch das Gebäude schwer beschädigt. Die Automatensprenger flüchteten schließlich mit einem hochmotorisierten Auto in Richtung der nahegelegenen Autobahn. Die Polizei leitete kurz darauf eine Großfahndung ein.

Verschiedene Gefängnisse

Laut Mitteilung war schließlich eines der Fluchtfahrzeuge der mutmaßlichen Kriminellen "verunfallt" und mit einem Reifenschaden liegengeblieben – direkt am ehemaligen Fliegerhorst in Ahlhorn. Die Ermittler fanden in dem Wagen laut Mitteilung "tatbezogene Gegenstände". In der Folge hätten die Beamten zwei weitere Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen kontrolliert. In den Fahrzeugen konnten die Polizisten schließlich die Verdächtigen ausmachen und vorläufig festnehmen.

Ziel der Kriminellen war zuletzt der Geldautomat in einem Oldenburger Supermarkt. Durch die Explosion wurde das Gebäude schwer beschädigt. Foto: Nordwestmedia-TVZiel der Kriminellen war zuletzt der Geldautomat in einem Oldenburger Supermarkt. Durch die Explosion wurde das Gebäude schwer beschädigt. Foto: Nordwestmedia-TV

Nach ersten Spurenauswertungen und Rücksprache mit der landesweit bei Automatensprengungen federführenden Staatsanwaltschaft Osnabrück konnte die Polizei laut Mitteilung einen dringenden Tatverdacht zur Tat in Oldenburg herstellen. So sei am Samstag eine Vorführung der Verdächtigen beim zuständigen Amtsgericht Osnabrück auf den Weg gebracht worden. Am Nachmittag waren die Untersuchungshaftbefehle bereits erlassen und die Verdächtigen auf dem Weg in verschiedene niedersächsische Gefängnisse.

Die Ermittlungen im Fall der Automatensprengungen dauern an. Nach Angaben der Polizeidirektion Oldenburg übernimmt die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg in Abstimmung mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Osnabrück die weiteren Untersuchungen.

Dutzende Sprengungen im vergangenen Jahr

Die Automatensprengung in Oldenburg war die inzwischen 4. im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Oldenburg in diesem Jahr. Im Jahr 2022 waren es 68. Ziel der Kriminellen war dabei ein weiteres Mal ein alleinstehender Automat in einem Verbrauchermarkt.

Auf diese Entwicklung reagieren die Banken und Handelsketten: Die Automaten werden mehr und mehr abgebaut. Die Geräte in den Combi-Märkten in Cloppenburg und in Garrel sowie im Kaufland werden nicht wieder aufgebaut.

Das niedersächsische Landeskriminalamt hatte im Januar 2022 erklärt, dass bundesweit etwa 60 bis 80 Prozent der Geldautomatensprengungen niederländisch-marokkanischen Banden aus dem Raum Utrecht und Amsterdam zugerechnet würden.

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