Geplante Baumfällungen sorgen aktuell bei Friesoyther Naturschützern für Unruhe. Die Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) befürchtet, dass Bäume dem Krankenhaus-Neubau unnötigerweise weichen müssen und lädt für Donnerstag (3. Februar) um 16 Uhr vor Ort zu einer Kundgebung ein. Krankenhaus-Geschäftsführer Bernd Wessels weist die Kritik zurück und wirft der Gruppe Falschinformationen vor.
Wie berichtet, hat das Hospital angekündigt, für die anstehende Erweiterung an der Heinrich-von-Oytha Straße Bäume beseitigen zu müssen. Laut Nabu soll dabei "die gesamte dort befindliche Baumreihe verschwinden". Der Geschäftsführer verweist dagegen auf sieben Bäume, die gefällt werden. Zwei weitere seien morsch. Der Lageplan weist insgesamt 19 Bäume direkt an der Straße aus.
Uneinigkeit über die Notwendigkeit der Fällungen
Von der eigentlichen Baumaßnahme seien die Bäume nicht betroffen, glaubt Nabu-Ortsgruppensprecher Norbert Rehring. Seiner Ansicht nach sei es möglich, die Wurzeln zu schonen, auch wenn das mehr Aufwand und höhere Kosten bedeute. "Das geht", zeigt sich Rehring überzeugt.
"Es geht nicht", widerspricht Wessels. Die Säge werde nicht aus Willkür oder reiner Bequemlichkeit angesetzt, sondern aufgrund der Unterkellerung des Gebäudes. Die Versorgungsleitungen seien deshalb hinter eine Spundwand zu legen. Und dafür müsse man so nah an die Hauptwurzeln heran, dass die Bäume umkippen oder absterben würden, so Wessels weiter.
Rein rechtlich ist die Fällung der Bäume erlaubt
Das Krankenhaus werde für Ersatz sorgen. Und: Umweltschutz sei auch für die Klinik und ihn persönlich ein wichtiges Thema. Nicht zuletzt lege die beauftragte Architektin Wert auf Nachhaltigkeit. Rein rechtlich gesehen, gibt es an der Beseitigung der Bäume nichts zu rütteln. Sie sind im Bebauungsplan nicht festgesetzt.
Das wissen auch die Naturschützer: "Die politisch Verantwortlichen der Stadt Friesoythe sprachen sich mehrheitlich für den Erhalt der Bäume aus, haben aber aufgrund der rechtlichen Situation leider keinen direkten Einfluss", heißt es in der Pressemitteilung. Ratsmitglied Rehring (SPD/Grüne) beanstandet grundsätzlich, dass immer mehr Natur aus dem Stadtbild verschwinde. Dem müsse man entgegentreten.