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Mit Spendenaktion: Elektro-Rikschas sollen auch in Garrel kräftig ins Rollen kommen

Fahrtwind im Haar, Sonnenwärme im Gesicht, Sommergerüche in der Nase: Das sollen Senioren bald auch in Garrel erleben dürfen – als Fahrgast bei E-Rikscha-Fahrten. Noch fehlt das nötige Kleingeld.

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Probefahrt: Martina Koppers (von links), Elisabeth Laubmeister und Günter Hinxlage überzeugten sich in Cloppenburg von dem Angebot. Foto: Hinxlage

Probefahrt: Martina Koppers (von links), Elisabeth Laubmeister und Günter Hinxlage überzeugten sich in Cloppenburg von dem Angebot. Foto: Hinxlage

Einfach mal rauskommen, frische Luft um die Nase spüren und die Natur erleben – dieses Gefühl von Freiheit "wollen wir all denjenigen schenken, die selber nicht mehr radeln können, und hier haben wir besonders unsere Gäste der Tagespflege im Blick", sagt Henrike Bünger von der Sozialstation Garrel/Bösel. Kutschiert werden sollen sie mit einer Elektro-Rikscha. Das Problem nur: Die Anschaffung kostet viel Geld. Etwa 8000 Euro müssen eingeplant werden.

"Bereits in vielen Einrichtungen für Senioren gibt es einen Fahrservice mit Elektro-Rikschas, etwa in Cloppenburg, Cappeln, Lastrup und Friesoythe oder Löningen", informiert Diakon Günter Hinxlage, der für das Vorhaben eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Die Organisatoren sind überzeugt von der Idee. Erst kürzlich hatten sie sich das Angebot in Cloppenburg angesehen. "Dort sind bereits vier Rikschas im Einsatz, weil die Touren so beliebt sind. Ein Team aus 30 Ehrenamtlichen, darunter auch Jugendliche, übernehmen die Fahrten", sagt der Diakon.

"Wir bringen dadurch auch mehrere Generationen zusammen und schenken echte Erlebnisse."Günter Hinxlage

Gerade in Zeiten von Corona habe Fahrradfahren an Bedeutung gewonnen. Für die Gäste der Tagespflege sei es eine Bereicherung, wenn sie mal rauskämen und etwas anderes zu sehen bekämen. "Es geht durch den Ort, über Radwege an den Landstraßen entlang vorbei an Weiden und Ackerflächen", weiß Hinxlage zu berichten. Das Tolle an einer Elektro-Rischka: Sie kann auch von Menschen mit Beeinträchtigungen betreten werden, der Zustieg erfolgt fast ebenerdig. "Wir bringen dadurch auch mehrere Generationen zusammen und schenken echte Erlebnisse." 

Grundsätzlich solle die Elektro-Rischka aber nicht nur den Gästen der Tagespflege zur Verfügung stehen, "wenn beispielsweise das Elisabeth-Stift anfragt, stellen wir ihnen das Gefährt gerne zur Verfügung", sagt Hinxlage. Natürlich müsse das Projekt, ähnlich wie in Cloppenburg, auch von Ehrenamtlichen unterstützt werden, die den Fahrdienst übernehmen. Die Tagespflege hat nicht die Personalkapazität, um ihre Gäste durch die Gegend zu fahren. 

Tagespflege zieht um 

Mit dem Geld, das die Spendenaktion einbringen soll, soll zum einen die Anschaffung der Elektro-Rischka finanziert werden und zum anderen auch die Aus- und Fortbildung der Fahrer sowie die Wartung des Spezialgefährts. Außerdem sollen die Rikscha-Piloten im Vorfeld ein Fahrtraining erhalten und an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen, auch das muss bezahlt werden, ebenso wird ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet.

"Wir werden mit einem Stand auf dem Garreler Pfarrfest (4. Juni) vertreten sein und dort selbst gemachte Marmelade und Liköre verkaufen. Den Erlös wollen wir dann in die Finanzierung stecken, auch eine Spendenbox stellen wir auf", sagt Hinxlage. Das Team kann Spendenquittungen ausstellen. 

Unterdessen bereitet sich die Tagespflege auf ihren Umzug vor, es geht im Oktober in den Neubau der VR-Bank an der Pfarrer-Landgraf-Straße, direkt neben dem neuen Pfarrzentrum. Dort finden zukünftig täglich 24 Gäste in zwei Gruppen Platz. Aktuell reichen die Räume nur für 10 Tagesgäste. In dem Neubau kann sich die Tagespflege dann auf 437 Quadratmetern einrichten. Ruhe- und Funktionsräume lassen ab Herbst eine Erweiterung des Angebots zu. Auch Paar-Anfragen können in Zukunft bedient werden oder es können sich Gäste für mehrere Tage anmelden

  • Info: Wer spenden möchte, kann sich bei der Sozialstation Garrel unter Telefon 04474/5077-51 melden.

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