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Mit diesem Maßnahmenpaket soll die Zahl der Wildunfälle im OM gesenkt werden

Bei jedem 4. Unfall, der im Jahr 2022 im Oldenburger Münsterland passierte, handelte es sich um einen Wildunfall. Polizei und Jägerschaften reagieren jetzt mit einer Info-Kampagne.

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Präsentieren das neue Warnschild: EPHK Ingo Vogt (von links), Achim Wach (Vertreter Kreisverkehrswacht Cloppenburg), PD Walter Sieveke, Sabine Uchtmann (Leiterin Kreis-Verkehrsamt Landkreis Cloppenburg, Herbert Pitann (Vertreter Kreisjägerschaft Cloppenburg). Foto: Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta

Präsentieren das neue Warnschild: EPHK Ingo Vogt (von links), Achim Wach (Vertreter Kreisverkehrswacht Cloppenburg), PD Walter Sieveke, Sabine Uchtmann (Leiterin Kreis-Verkehrsamt Landkreis Cloppenburg, Herbert Pitann (Vertreter Kreisjägerschaft Cloppenburg). Foto: Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Innerhalb der letzten 10 Jahre ist die Zahl der Wildunfälle auf den Straßen der Landkreise Cloppenburg und Vechta um 40 Prozent gestiegen. Mittlerweile ist jeder 4. Unfall ein Wildunfall. Das hat sich bei der aktuellen Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta gezeigt: Es ereigneten sich 1467 Wildunfälle, das entspricht fast 22 Prozent aller polizeilich registrierten Unfälle.

Schon mit der Veröffentlichung dieser Zahlen hatte die Polizei Mitte April angekündigt, dass sie sich diesem Unfallschwerpunkt verstärkt widmen wolle. Jetzt wird die Ankündigung in die Tat umgesetzt: Gemeinsam mit der Cloppenburger Kreisverkehrswacht und den Jägerschaften im Landkreis Cloppenburg wird eine Info-Kampagne gestartet. Gut sichtbar wird dies mit Warn-Plakaten und Bannern, die an neuralgischen Punkten neben den Straßen aufgestellt werden. Nach diesem Muster solle zeitnah auch eine entsprechende Kampagne im Landkreis Vechta starten. Das wurde am Montag angekündigt.

Polizei, Kreisverkehrswacht und Jägerschaften kooperieren, um die Zahl der Wildunfälle zu senken

Mit Plakaten allein ist es aber bei dieser Kampagne nicht getan. Zwischen den Kooperationspartnern seien Maßnahmen vereinbart worden, um die Zahl der Wildunfälle zu senken. "Hierzu gehören unter anderem Wildschutzzäune, Reflektoren, technische Wildschutzanlagen oder aber das Freischneiden der Ränder", teilt die Polizei mit. Die Jägerschaften erhalten zudem eine Auflistung über die stark belasteten Unfallstrecken in den Revieren, um eigene Maßnahmen zu ergreifen.

Autofahrer sollen mithilfe von Infozetteln im Visitenkartenformat die korrekten Verhaltensweisen im Falle eines Wildunfalls immer griffbereit haben können. Diese Visitenkarten sollen jetzt an öffentlichen Gebäuden ausgelegt werden. 

"Wildunfälle gefährden die Verkehrsteilnehmenden und stellen ein häufig unterschätztes Problem dar. Aus diesem Grund haben wir uns nun gemeinsam mit der Thematik auseinandergesetzt und diese Kampagne in unserer Region ins Leben gerufen", erklärt Polizeidirektor Walter Sieveke bei einem Ortstermin im Cloppenburger Nordkreis. Hier wurde am Montag eines der Warn-Plakate offiziell vorgestellt.

Zu bestimmen Tages- und Jahreszeiten gilt besondere Aufmerksamkeit am Steuer

Eine Auswertung der Unfallstatistik habe noch einmal gezeigt, dass die meisten Wildunfälle in den frühen Morgenstunden oder während der Abenddämmerung passieren. Zu diesen Tageszeiten sollten Autofahrer also besonders aufmerksam sein und mit einem Wildwechsel rechnen, das gelte besonders für die Monate April, Mai, Oktober, November und Dezember. Gerade an Stellen, an denen mit Verkehrszeichen vor möglichen Wildwechseln gewarnt wird, sollte dann das Tempo gedrosselt werden. Die Folgen von Wildunfällen für Personen und Fahrzeuge würden oftmals völlig unterschätzt. Ein ausgewachsener Rehbock besitzt bei einer Kollision mit ca. 60 Stundenkilometern ein Aufschlaggewicht von fast 800 Kilogramm. "Das entspricht einem ausgewachsenen Rind", sagt Verkehrssicherheitsberater Achim Wach.

Diese Tipps hat die Polizei, um einen Wildunfall zu vermeiden

  • Erkennen Sie Gefahrenzonen!
  • Gerade bei unübersichtlichen Wald- und Feldrändern ist Vorsicht geboten.
  • Reduzieren Sie die Geschwindigkeit!
  • Denken Sie dran: Ein Tier kommt selten allein.
  • Sollten Sie ein Tier am Fahrbahnrand ausmachen, dann blenden Sie ab, hupen Sie und drosseln sie die Geschwindigkeit!
  • Sollte das Tier doch auf die Fahrbahn springen, bremsen sie kraftvoll!
  • In keinem Fall sollten Sie das Lenkrad verreißen oder unkontrolliert ausweichen.

Bei den 1467 Wildunfällen, die im Jahr 2022 erfasst wurden, sind übrigens nur in 10 Fällen Menschen verletzt worden. Diese Unfälle sind laut Einschätzung der Polizei durch missglückte Ausweichmanöver passiert.

Was tun, wenn ein Wildunfall passiert ist?

  • Sichern Sie die Unfallstelle ab!
  • Rufen Sie die Polizei an – wenn möglich, informieren sie den zuständigen Jagdpächter!
  • Halten Sie sich unbedingt von dem verletzten Tier fern!

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