Die Autobahnpolizei ermittelt gegen einen 60-jährigen Lkw-Fahrer aus Polen. Der hat am Mittwoch für einen längeren Polizeieinsatz gesorgt, weil mehrere Teile seiner Ladung herunterfielen und den Verkehr auf der A1 gefährdeten.
Gegen 15.30 Uhr meldeten sich die ersten Autofahrer bei der Polizei: Auf der A1 im Bereich Dinklage würden mehrere Gegenstände auf der Fahrbahn liegen. Die Besatzung eines Streifenwagens wurde losgeschickt. Die Beamten mussten zwischen den Anschlussstellen Lohne/Dinklage und Holdorf 20 Kantenschoner von der Fahrbahn räumen.
Auf einem Rastplatz nahe der Anschlussstelle Holdorf konnten die Polizisten schließlich den Verantwortlichen ausfindig machen. Dabei handelte es sich um den 60-Jährigen aus Polen, der in Richtung Osnabrück unterwegs war.
Warum er die Ladung verloren hatte, sei schnell ersichtlich gewesen, berichtet die Polizei am Donnerstag. Auf dem offenen Sattelanhänger war die Ladung – dabei handelte es sich um 23 Tonnen schwere Stahlteile für Windkraftanlagen – mangelhaft gesichert. "Insgesamt hätten 82 Spanngurte zum Niederzurren angebracht werden müssen. Verwendet wurden lediglich 7", berichtet die Polizei. Verschlimmert wurde die ungenügende Sicherung durch eine abrupte Bremsung vor einem Stauende. Dadurch rutschten die Stahlteile in Richtung Fahrerkabine. Die Stirnwand des Anhängers, angebrachte Zurrgurte, die Haltevorrichtung für die Ladung und der Ladeboden wurden beschädigt.
Laut Autobahnpolizei hatte der 60-Jährige enormes Glück. Bei der Bremsung hätten Stahlteile auch die Wand der Fahrerkabine durchdringen können. Oder sie wären vom Sattelanhänger gestürzt und hätten so einen schweren Unfall verursacht.
Die Fahrt durfte zumindest nicht mehr fortgesetzt werden. Die Stahlteile musste mit einem Kran auf einen anderen Lkw umgeladen werden. Die Ermittlungen der Polizei richten sich jetzt nicht nur gegen den Fahrer, sondern auch gegen den Verlader.