Millionen-Projekt startet: Spatenstich für die Ortskernsanierung in Goldenstedt
Die Bauarbeiten starteten bereits am 3. April. Bis 2025 soll alles fertig sein. Im Fokus stehen eine Straßenerneuerung und die Steigerung der Aufenthaltsqualität in Goldenstedt.
Los geht es: Johanna Putzer (Bockermann Fritze), Sven Tapken (Völkmann), Carola Dopp (NLG), Oliver Christen, Christin Wypijewski (beide OCL), Silvia Breher (MdB), Bürgermeister Alfred Kuhlmann, Alexander Bartz (MdB). André Hüttemeyer (MdL), Landrat Tobias Gerdesmeyer und Henning Diekmann (Völkmann). Foto: Heinzel
Der Anfang ist gemacht: Der offizielle Spatenstich läutete jetzt die Neugestaltung des Goldenstedter Ortskerns ein. Ein Mammut-Projekt, das rund 9 Millionen Euro kosten wird und 2025 abgeschlossen sein soll. Dabei werden die Straße samt Beleuchtung sowie ein Regenwasserkanal erneuert, die Aufenthaltsqualität wird an mehreren Stellen – unter anderem durch Begrünung und Sitzmöglichkeiten – erhöht. An der Kreuzung Zur Lieth entsteht zudem ein Kreisverkehr.
Henning Diekmann von der ausführenden Firma Völkmann Straßen- und Ingenieurbau präsentierte einige Zahlen, die den Umfang des Bau-Projekts verdeutlichen: In einem ersten Schritt müssen 4000 Tonnen vorhandener Asphaltbelag, 3500 Kubikmeter Bindeschicht, 9000 Quadratmeter an Pflaster sowie 3600 Meter an Borden und Rinnen ausgebaut und entsorgt werden.Erst dann könne der Neubau starten.
Dort würden 6000 Kubikmeter Frostschutzschicht und 8500 Quadratmeter Asphalt eingebracht, 4800 Meter Bordsteine und 2900 Meter Rinnen sowie 11.000 Quadratmeter Pflaster verbaut werden. Hinzu kommt noch eine etwa ein Kilometer erneuerte Regenwasserleitung. Das Ganze entspreche etwa 1200 Lkw-Sattelzug-Ladungen an Material. "Der Start ist gelungen", konstatierte Henning Diekmann und zitierte zum Ende seiner Ausführungen mit Blick auf die Konsequenzen der Baumaßnahme seine Oma mit den Worten: "Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird."
„Zusammen wollen wir Goldenstedt schick und fit für die Zukunft machen.“Alfred Kuhlmann, Bürgermeister Goldenstedt
Seinen Worten gingen die Reden der Honoratioren vorweg. Bürgermeister Alfred Kuhlmann warf dabei einen Blick auf die Geschichte "dieses Herzensprojektes". 2016 sei der Ort in das Städtebauförderprogramm "Lebendige Zentren" damals noch "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" aufgenommen worden. Mittel aus diesem Fördertopf werden nun für das Großprojekt eingesetzt. Es handele sich dabei um Bundes- und Landesmittel, die zwei Drittel der Kosten decken.
Im Februar 2021 sei dann die Firma Bockermann Fritze IngenieurConsult mit der Planung beauftragt worden und im April 2022 beschloss der Gemeinderat die finale Planung. Anfang des Jahres wurde die Bauausführung an Völkmann Straßen- und Ingenieurbau vergeben. Der Start erfolgte am 3. April. "Zusammen wollen wir Goldenstedt schick und fit für die Zukunft machen", blickte Alfred Kuhlmann voraus und meinte: "Wir freuen uns auf die neue effiziente und klimafreundliche Ortsbeleuchtung." Dafür verantwortlich zeichnet Oliver Christen Lichtdesign.
Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt sind im vollen Gang. Foto: Heinzel
Die Bundestagsabgeordneten Silvia Breher (CDU) und Alexander Bartz (SPD) fassten sich kurz und betonten die Vorteile der Maßnahme. Alexander Bartz sagte, dass regionale Zusammenarbeit und innovative Konzepte eines attraktiven Rahmens bedürften und dieser werde in Goldenstedt gerade geschaffen. Landrat Tobias Gerdesmeyer (CDU) ging in seinen Worten auf einen weiteren Aspekt ein und meinte, man sollte historisch gewachsene Ortskerne wieder entdecken: "Wir brauchen Treffpunkte für Menschen." Der Landrat zeigte sich sicher, dass die neue Ortsdurchfahrt ein weiteres Highlight für Goldenstedt werde. Silvia Breher hatte dafür die Worte "Aushängeschild" gewählt.
„Wir bauen auf die Treue der Goldenstedter.“Diana Robbers-Pille, Handels- und Gewerbeverein (HGV) Goldenstedt
Das "Aushängeschild" wird voraussichtlich 2025 fertig. Diese lange Zeit versucht der Handels- und Gewerbeverein (HGV) in Goldenstedt mit verschiedenen Aktionen zu überbrücken. Den Anfang machte am 3. April ein kleines Fest. Susan Eschke (HGV) meinte, es sei gut besucht gewesen und Diana Robbers-Pille (HGV) sprach von guter Stimmung. Der rege und gute Zulauf zeige Zusammenhalt und Interesse. "Das macht Mut“, stellten beide fest.
Neben solchen Aktionen sorgen die Geschäfte im Ortskern für Orientierung. Über Wegweiser wird den Kunden der Weg in die Läden erleichtert. Auch Alfred Kuhlmann ging auf die Herausforderungen ein, die diese lange Bauphase mit ihren Einschränkungen für den Einzelhandel darstellt und meinte: "Daher ist es auch immens wichtig, dass in der Bauphase alle örtlichen Geschäfte zumindest fußläufig erreichbar sind." Diana Robbers-Pille vom HGV sagte: "Wir bauen auf die Treue der Goldenstedter."
Der HGV sorgt für Orientierung, damit die Kunden weiterhin in die Geschäfte kommen. Foto: Heinzel
Der Verkehr wird während der Bauphase umgeleitet – durchaus eine Gewöhnungssache. Es habe einige Verkehrsteilnehmer gegeben, welche versucht hätten, trotz Sperrung durch die Baustelle zu fahren, berichtet Alfred Kuhlmann. Inzwischen habe sich das aber gelegt. "Wir werden die Umfahrungsstrecken weiter beobachten", sagte der Bürgermeister. Gebe es Optimierungsmöglichkeiten, würden diese bei Bedarf geprüft und umgesetzt.