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Marvin Bothe freut sich auf die inklusive Karnevalsparty am Freitag im Gulfhaus

Menschen mit und ohne Handicap sollen beim gemeinsamen Feiern Spaß haben. Der Eintritt ist frei, es gibt kostenlose alkoholfreie Getränke und Musik von DJ-Duo Play&Cue.

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Große Vorfreude (von links): Julian Hülsemann (KVHS/PfD), Initiator Marvin Bothe und Steffen Helms (Jugendkulturverein OM). Foto Heinzel

Große Vorfreude (von links): Julian Hülsemann (KVHS/PfD), Initiator Marvin Bothe und Steffen Helms (Jugendkulturverein OM). Foto Heinzel

Der Landkreis Vechta ist fest in närrischer Hand. Die 5. Jahreszeit ist geprägt durch Umzüge, Sitzungen und Feiern. In Vechta gibt es jetzt eine Premiere. Marvin Bothe freut sich auf die bevorstehende inklusive Karnevalsparty im Gulfhaus. Am Freitag (17. Februar) ab 19 Uhr ertönt dort nicht nur ein „Vechta Helau“. Das DJ-Duo Play&Cue wird auflegen und Mainstream, Schlager und Charts spielen. Und nicht zu vergessen: Karnevalshits. Das Motto lautet „Alles ist bunt!“.

„Schlager ist ja etwas für die jungen Leute“, sagt Marvin Bothe. Der 35-Jährige mag diese Musikrichtung, wird sich als „König von Mallorca“ verkleiden und hofft, dass das entsprechende Lied von Jürgen Drews an dem Abend gespielt wird. Der Spaß stehe im Vordergrund. 

Marvin Bothe sieht zu wenige Angebote für Menschen mit Handicap

Marvin Bothe selbst arbeitet beim Andreaswerk und lebt in einer betreuten Wohngemeinschaft der Einrichtung. Dort habe er für die inklusive Karnevalsparty bereits reichlich Werbung gemacht. Der Vechtaer gab den Anstoß zu der Veranstaltung, „weil es zu wenige Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung gibt“. Für den gebürtigen Vechtaer hat das Angebot von Dinklusiv in Dinklage Vorbildcharakter. Etwas Ähnliches würde er sich für seine Heimatstadt auch wünschen.

Die Karnevalsparty soll eine öffentliche Veranstaltung sein, bei der Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam die närrische Zeit feiern. Das Ziel ist, ein Event für alle Menschen aus dem Landkreis zu organisieren, in Zusammenarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung, um die Inklusion in Vechta zu fördern, sagen die Organisatoren.

Der Eintritt und die alkoholfreien Getränke sind frei. Menschen mit Behinderung seien finanziell oft nicht so gut aufgestellt, berichtet Julian Hülsemann. Er ist bei der KVHS Vechta Ansprechpartner für die Partnerschaft für Demokratie (PfD). Der Verein unterstützt die Veranstaltung, da sie zum Ziel habe, gesellschaftlich ausgeschlossene Gruppen sichtbarer zu machen und dabei niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten zu schaffen. „Wir würden uns über viele Teilnehmer freuen“, sagt Steffen Helms vom Jugendkulturverein, der das Event in Kooperation mit dem Gulfhaus organisiert.

Der Wunsch nach mehr inklusiven Angeboten in der Umgebung bestehe schon lange, nun werde mit der inklusiven Karnevalsparty ein Startschuss gegeben. Während der Pandemie sei vieles eingeschlafen, meint Julian Hülsemann. Eine Einschätzung, die Marvin Bothe teilt. Er will dies wieder ändern. Ihm geht es darum, dass mehr Angebote für Behinderte geschaffen werden. Julian Hülsemann sagt, Vorurteile würden sich immer dort aufbauen, wo Gruppen nicht miteinander in Kontakt kommen.

„Mir fehlt eine Art Treffpunkt für Behinderte.“Marvin Bothe

Das Stellwerk Zukunft veranstaltet demnächst eine Kneipentour für Menschen mit Behinderung, erzählt Marvin Bothe. Er sagt: „Mir fehlt eine Art Treffpunkt für Behinderte.“ So einen „Treff B“, wie er es nennt, will er organisieren. Vor der Pandemie hatte er bereits eine Stammtischgruppe organisiert. Marvin Bothe will jedenfalls selbst aktiv sein und sich um einen Ausbau der Angebote für Menschen mit Handicap kümmern. Er wünscht sich dabei nur mehr Unterstützung – auch aus der Politik. Das inklusive Musikevent „Festival of Differences“ würde er gerne in Vechta erleben.

Die inklusive Karnevalsparty sieht Bothe als Startschuss. Danach gehe es Stück für Stück weiter, sich darum zu bemühen, weitere Angebote für Menschen mit Handicap zu schaffen. Am Freitag sind jedenfalls Interessierte ab 16 Jahren, die Lust zum Mitfeiern haben, eingeladen – gerne in Verkleidung.

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