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Marine-Türme in neue Hände übergeben

Ein klassischer Ringtausch: Der Kapitänleutnant Peter Gronowski löst den Kapitänleutnant Jürgen Burkhardt als Leiter der Marinefunksendestelle ab. Der neue Chef freut sich auf die Aufgabe.

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Handschlag zum Ringtausch: Kapitänleutnant Jürgen Burkhardt (rechts) wurde durch Kapitän zur See Jülke (Mitte) von seinen Aufgaben entbunden, der sie sodann auf Kapitänleutnant Peter Gronowski übertrug. Foto: Wilken

Handschlag zum Ringtausch: Kapitänleutnant Jürgen Burkhardt (rechts) wurde durch Kapitän zur See Jülke (Mitte) von seinen Aufgaben entbunden, der sie sodann auf Kapitänleutnant Peter Gronowski übertrug. Foto: Wilken

Ein Traum ging für Kapitänleutnant Jürgen Burkhardt (48) nach seinen eigenen Worten in Erfüllung, als ihm vor fast 6 Jahren das Kommando über die Marinefunksendestelle im Saterländer Westermoor übertragen wurde. Aber da auch der schönste Traum einmal enden muss, blieb Burkhardt nichts anderes übrig, als vergangenen Mittwoch die Befehlsgewalt über den Standort wieder zurück zugeben. Dies geschah auf Geheiß seines Vorgesetzten Kapitän zur See Oliver Jülke (59), Leiter der Abteilungen des Marineunterstützungskommandos und Stellvertreter des Kommandeurs in Wilhelmshaven. Kapitänleutnant Peter Gronowski (51) wird es sein, der fortan die Geschicke der bei den Einheimischen vorwiegend als „Die Türme“ bezeichneten Marinefunksendestelle lenkt.

„Mit Stolz schaue ich auf die Zeit hier zurück. Denn meinem Personal ist es trotz großer Herausforderungen, wie langfristigen, technischen Umbaumaßnahmen und der Corona-Pandemie gelungen, stets Verbindung zu den teilweise in den tiefsten Ebenen der Weltmeere tauchenden Unterseebooten zu halten“, ist Burkhardt durchaus ein wenig Wehmut in seiner Stimme anzumerken. Und das ist die vorrangige Aufgabe der acht knapp 353 Meter hohen, rot-weiß-lackierten Bauwerke, über die Kapitän zu See Jülke in seiner Rede im Marinejargon somit treffend von einem Achtmaster sprach. Bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit hatte Jülke, der wie Burkhardt bekennender Werder-Bremen-Fan ist, die Lacher auf seiner Seite, als er davon sprach, man müsse sich wundern, dass Burkhardt die rot-weiße Lackierung der Masten in den vergangenen 6 Jahren nicht durch eine grün-weiße und somit die Vereinsfarben von Werder-Bremen hätte ersetzen lassen.

Ehrenformation: Das einstige Personal von Kapitänleutnant Jürgen Burckhardt ließ es sich nicht nehmen, sich zu einer Ehrenformation aufzustellen, als ihr alter Chef“ die Anlage im Saterländer Westermoor verließ. Foto: WilkenEhrenformation: Das einstige Personal von Kapitänleutnant Jürgen Burckhardt ließ es sich nicht nehmen, sich zu einer Ehrenformation aufzustellen, als „ihr alter Chef“ die Anlage im Saterländer Westermoor verließ. Foto: Wilken

Der gelernte Kommunikationstechniker Burkhardt, passend im Seemannsdorf Barßel Zuhause, übernimmt fortan an Deutschlands größtem Marinestützpunkt, in Wilhelmshaven, beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr den Job von seinem Nachfolger Peter Gronowski. Zentrale Aufgabe dieser Dienststelle ist die Ausstattung der Bundeswehr mit leistungsfähigem und sicherem Gerät. Während Gronowski seit Mittwoch die einstigen Aufgaben von Burkhardt im Saterland wahrnimmt. Einen solchen Dienstpostenwechsel bezeichnen die Personalplaner der Bundeswehr als sogenannten Ringtausch. Kapitänleutnant Peter Gronowski kam in den vergangenen Jahren verschiedentlichen Aufgaben an Bord von Marineschiffen nach und war demnach viel unterwegs.

„Zum Ende meiner Dienstzeit freue ich mich somit um so mehr auf diesen herausragenden Dienstposten an Land“, so der Offizier, der im emsländischen Papenburg lebt. Wobei er bei diesen Worten zu seiner Frau und seinem Sohn hinüberblickte, wohlwissentlich, nach Dienstschluss nun schnell zuhause sein zu können. Womit die Führung der Dienststelle damit komplett in emsländischer Hand wäre, war schmunzelnd von einem Stabsbootsmann zu erfahren, der darauf anspielt, dass der erst im vergangenen Jahr zur Einheit zuversetzte Chefvertreter, Leutnant zur See Carsten Kröger, ebenso in Papenburg heimisch ist. Neben der Anlage im Saterländer Westermoor obliegt Kapitänleutnant Gronowski nun auch die Verantwortung über acht weitere Empfangs- und Sendeanlagen. Drei davon auf den ostfriesischen Inseln und fünf an der Niedersächsischen Nordseeküste stationiert.

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