Marcel Völtz kommt mit "Pfund an Lebenserfahrung" nach Cloppenburg
Der neue stellvertretende Pressesprecher der Stadt hat verschiedene Stationen durchlaufen. Seit September ist er in der Verwaltung für den Social-Media-Bereich zuständig.
Neu in der Verwaltung: Marcel Völtz ist stellvertretender Pressesprecher und Social-Media-Manager in Cloppenburg. Foto: Hermes
Einen geraden Weg ist Marcel Völtz nicht immer gegangen, dennoch gibt es einen roten Faden in seinem Leben. "Bei mir hat alles mit Menschen zu tun", sagt der 42-Jährige, der seit September neuer stellvertretender Pressesprecher und Social-Media-Manager bei der Stadt Cloppenburg ist.
Auf die Frage nach seinem beruflichen Werdegang antwortet Völtz mit einem sympathischen Lächeln: "Oh, das dauert jetzt." Gelernt hat er den Beruf des Speditionskaufmanns, nach der Ausbildung ging es noch weiter in diesem Bereich. Weil er aber eigentlich Priester werden wollte, holte er sein Abitur nach und startete ein Theologiestudium. "Irgendwann habe ich allerdings gemerkt, dass ich doch nicht mein Leben lang alleine bleiben möchte", sagt Völtz.
Nachdem er noch den Katholikentag 2008 in Osnabrück mit vorbereitet hatte, begann er beim Deutschen Roten Kreuz in der Servicestelle für Ehrenamt. Der gebürtige Münsteraner war viel unterwegs und hielt Vorträge sowie Weiterbildungen in sechs verschiedenen Bundesländern. Nach einer anschließend erneuten Station im Speditionswesen wurde er schließlich Verwaltungsbeauftragter des katholischen Dekanats in Lüneburg, wo er für Immobilienverwaltung, Personal und Finanzen zuständig war.
Über Jobportal auf die Stelle aufmerksam geworden
Vor der Stelle in Cloppenburg arbeitete Völtz noch als Betriebsseelsorger beim Bistum Osnabrück, unter anderem rief er dort einen Fernfahrerstammtisch ins Leben. Aufgrund seiner Laufbahn wusste er, dass viele der Menschen auf den Rastplätzen alleine und teilweise auch in Not sind. "Ich hatte einen Zugang zu ihnen, das war eine spannende Aktion". Er lernte verschiedene Nationalitäten kennen, die Kommunikation funktionierte teilweise über andere Lkw-Fahrer als Dolmetscher.
Auf die Stelle in Cloppenburg wurde er klassisch über ein Jobportal aufmerksam: "Die Ausschreibung hat mich angesprochen". Gerade der Social-Media-Bereich sei interessant. So würde er gerne mehr Videos zur Vorstellung der Arbeit im Rathaus veröffentlichen. "So können wir den Bürgern zeigen, was die Fachbereiche eigentlich machen. Dabei darf es auch ruhig mal lustig zugehen", sagt der 42-Jährige. Bewegtbilder seien eine gute Möglichkeit, jüngst sei eine Videobotschaft in verschiedenen Sprachen mit einem Aufruf zur Corona-Impfung erfolgreich gelaufen. Neben Facebook ist die Stadt auch bei Instagram aktiv. "Du musst online präsent sein, sonst gehst du unter". Der Informationsfluss der Menschen habe sich im Laufe der Zeit einfach verändert.
Foto: Hermes
Völtz fühlt sich gut aufgenommen in der Verwaltung, er könne sich diesen Beruf bis zur Rente vorstellen. Gemeinsam mit seiner Familie lebt er in Haselünne, die Fahrt nach Hause nutzt der 42-Jährige, um runterzukommen. Er selbst beschreibt sich als bodenständig, wertorientiert und kommunikativ. "Ich bin halt Münsterländer", sagt er und lacht. Ihm sei wichtig, ein Fundament zu haben. Viele Menschen würden Dinge einfach tun, ohne eigentlich zu wissen, warum. An der Arbeit des stellvertretenden Pressesprechers mag er die Schnelllebigkeit. Zudem gefällt ihm das breite Aufgabenspektrum, von der Presseanfrage über die Mitteilungen bis hin zu Grußworten. "Dabei muss ich immer aufpassen, dass ich nicht zu pastoral werde", so Völtz mit einem Augenzwinkern.
Die Kirche war sowieso schon immer präsent in seinem Leben, unter anderem war er bei Ferienfreizeiten dabei oder später auch im Kolpingvorstand seines Diözesanverbandes tätig. Auch wenn er mit einigen Dingen und Entscheidungen der Institution nicht einverstanden ist, habe er nie mit ihr gebrochen. Im Rückblick habe er durch seine Stationen ein Pfund an Lebenserfahrung sammeln können, dies komme ihm im Beruf und auch privat zugute.
In seiner Freizeit verbringt er viel Zeit mit der Familie. "Jetzt gerade sehen wir unsere zwei Neffen häufig und sind bei ihrer Entwicklung mit dabei", sagt der stolze Onkel. Ansonsten genießt Völtz auch mal das Nichtstun. "So ein Abend auf der Couch kann auch schön sein", sagt er mit einem Lächeln.