Lüscher Christophorus-Schule startet Schulimkerei und backt Osterbrote
Die Bienenvölker sollen im April nach Lüsche kommen. Sie werden auf dem Gelände des Heimatvereins aufgestellt. Dort fand jetzt auch die Backaktion im neuen Backhaus statt.
Henk Niemöller (links) und Lotte Klaas (rechts) am künftigen Wohnort der Bienenvölker mit dem Equipment der Schulimkerei. Foto: Heinzel
Summ, summ, summ: An das Geräusch und ihre Macherinnen werden sich Lotte Klaas und Henk Niemöller gewöhnen müssen. Die beiden gehen auf die Christophorus-Schule und sind nun Mitglieder der neuen Schulimkerei. 20 Kinder machen mit. Betreut werden sie von Kai Hüsers. Der Lehrer ist selbst Imker.
Im April werden zunächst die beiden Bienenvölker geliefert und eine neue Heimat auf dem Gelände des Heimatvereins Lüsche finden. Dort ist alles vorbereitet. 10 Imkeranzüge aus Baumwolle und weiteres Equipment wie Schleier, Handschuhe, Imkerbesen, Stockmeißel und Smoker sind angeschafft worden.
Die Planungen für dieses Angebot als AG und Aktivität im Ganztag begannen Anfang 2022, die konkrete Umsetzung startete im Februar. „Die Idee ist bei den Eltern sehr gut angekommen“, berichtet Schulleiterin Claudia Moormann. Finanziert wurde das Projekt mit Fördermitteln und über den 1994 gegründeten Förderverein der Schule. Der Förderverein habe bis heute zahlreiche Projekte, Schulfeste, Lernangebote, Theateraufführungen sowie die Erneuerung des Schulhofes unterstützt, lobt die Schulleiterin.
„Bienen haben mich schon immer begeistert und es ist toll, etwas für die Umwelt zu tun.“Lotte Klaas
Die Bienenvölker werden über einen Schaukasten beobachtet werden können. „Bienen sind grundsätzlich friedfertig“, beruhigt Kai Hüsers. Und sie sind interessant. „Bienen haben mich schon immer begeistert und es ist toll, etwas für die Umwelt zu tun“, meint Lotte Klaas. Sie erzählt, dass sie noch nicht so viel Erfahrung mit Bienen hat. Henk könne ihr in dieser Hinsicht helfen. „Er ist mein Assistent“, sagt Kai Hüsers. Denn: Henk Niemöller hat bereits Erfahrung mit einem Bienenvolk gesammelt. Er bekam es von seinem Onkel und gibt nun sein Wissen an andere weiter.
Die Kinder aus der 1b der Christophorus-Schule waren begeistert von der Backaktion vor Ostern. Foto: Heinzel
Sich um die Bienen kümmern, das können Lotte und Henk auch nach ihrer Grundschulzeit. Nach den Sommerferien sind sie Fünftklässler; aber die Zeit in der Schulimkerei könnte weitergehen, wenn sie möchten. So ist es vereinbart. Und: Die Christophorus-Schule arbeitet nicht nur in dieser Hinsicht mit dem Heimatverein Lüsche zusammen. Die 3. Klasse helfe jedes Jahr, den Ortskalender zu gestalten. Auch das im Dezember fertig gestellte Backhaus des Heimatvereins könnte für weitere Kooperationen nützlich sein. So wie jetzt, kurz vor Ostern.
Goldbraun kamen die Osterbrote aus dem Ofen und warteten im Heimathaus auf die Abholung durch die kleinen Bäcker. Foto: Heinzel
An drei Tagen haben die 95 Schüler der Christophorus-Schule Osterbrote gebacken. Unter dem wachsamen Auge von Bäckermeister Karl-Heinz Lünsmann rollten sie den Teig aus und formten die Teiglinge. Nach dem Unterricht konnten sie sich dann ihre Brote abholen.
Fabriana, Zuzanna, Tobias, Zuzanna und Leonard etwa waren wie ihre Klassenkameraden der 1b mit Feuereifer dabei. Für viele war es eine Premiere. Der Teig für den Zopf muss etwa 45 Minuten gerührt werden, lernten die kleinen Lüscher zunächst. Dann wird er geformt und soll bei 160 Grad für 20 bis 25 Minuten gebacken werden. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, da der Zopf sonst schwarz wird, erläutert Karl-Heinz Lünsmann.
Bäckermeister Karl-Heinz Lünsmann zeigt den Erstklässlern, wie die Osterbrote geformt werden. Foto: Heinzel
Dabei macht das Back-Projekt nicht nur Spaß; es ist auch eine Ergänzung zum Unterricht. „Vom Korn zum Brot“ sei beispielsweise Unterrichtsstoff in der 3. und 4. Klasse. Sie könne sich daher eine fächerübergreifende und praxisbezogene Zusammenarbeit mit dem Heimatverein vorstellen, sagt Moormann. Im Unterricht könnten Rezepte erarbeitet werden; im Backhaus gehe es um die praktische Umsetzung, während die Schülerzeitung über das Projekt berichten könnte. Vielleicht könnte im Bereich Backen ein ähnliches Angebot geschaffen werden wie mit der Schulimkerei.
Ende Mai soll es wieder einen großen, öffentlichen Backtag rund um das Heimathaus geben. Für die Kinder wollen sie dann eine Hüpfburg aufstellen, beschreibt Joseph Wehry, der Vorsitzende des Heimatvereins Lüsche, den aktuellen Planungsstand. Am 2. Pfingsttag geht es um 14.30 Uhr los.