Ludger Becker verlässt Barßel: So schwer war der Abschied
Der Pastor wechselt nach 14 Jahren in die Gemeinde Varel. Zum Abschied gab es lobende Worte von allen Beteiligten.
Hans Passmann | 02.07.2023
Der Pastor wechselt nach 14 Jahren in die Gemeinde Varel. Zum Abschied gab es lobende Worte von allen Beteiligten.
Hans Passmann | 02.07.2023
Ein Spalier zum Abschied: Pastor Ludger Becker verlässt die Gemeinde Barßel in Richtung Varel. Foto: Passmann
Einen würdevolleren Abschied aus seiner Pfarrgemeinde St. Ansgar Barßel hätte sich Pastor Ludger Becker nicht vorstellen können. Beim Abschiedsgottesdienst sah man ein volles Gotteshaus in St. Cosmas und Damian in Barßel. Zahlreiche Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, lange Weggefährten und auch seine Mutter waren vor Ort. „Ohne die wäre ich gar nicht da“, so Becker. Dazu kamen anschließend viele Menschen im Garten des Pfarrheimes zusammen, die ihren Pastor persönlich verabschieden wollten. Der 57-Jährige wechselt nach 14 Jahren nach Varel zur Bonifatiusgemeinde. Einen neuen Pfarrer gibt es für Barßel derweil noch nicht, als Pfarrverwalter ist Pastor Anil Bandi eingesetzt. Der Abschied von Pastor Becker ist vielen Menschen nicht leicht gefallen. Aber auch beim Geistlichen überwog die Wehmut. Ludger Becker kam 2009 nach Barßel und übernahm die Kirchengemeinde St. Ansgar mit den drei Seelsorgebezirken Barßel, Elisabethfehn und Harkebrügge. „Die Volksweisheit sagt: Man soll immer gehen, wenn es am schönsten ist. Zu diesem Schritt habe ich mich entschlossen. Es war und ist eine wunderbare Zeit in der Kirchengemeinde St. Ansgar. Ich habe so viele Menschen hier kennen und schätzen lernen dürfen“, so Becker in seiner Abschiedsrede. Sein Arbeitsplatz sei nicht der Schreibtisch gewesen, sondern unterwegs bei den Menschen. Das Miteinander sei bereichernd gewesen und vieles konnte gemeinsam erreicht werden. „Auch wenn sie weiter nach Varel ziehen, wird so einiges von ihnen in der Gemeinde Barßel bleiben“, so Bürgermeister Nils Anhuth in seinem Grußwort. „Sie lieber Herr Pastor Becker gehen zu lassen – das tut richtig weh“, sagte Anhuth. Er habe den Menschen in der Gemeinde, aber auch Umgebung mit seiner ruhigen und besonnenen sowie den, Menschen zugewandten Art gutgetan. „Ich erinnere an die legendären Fotos auf den Schützenfesten, die bereits Kultstatus genießen“, meinte Barßels Bürgermeister. In ökumenischer Verbundenheit habe Pastor Becker die Interessen der Menschen – egal welchen Glaubens – in den Mittelpunkt seines Handelns gestellt. Das unterstrich auch der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Elisabethfehn, Thomas Perzul, in seinen Worten: „Wir haben in der Ökumene gemeinsam viel erlebt und erreichen können und vieles miteinander getragen. Ich habe dich als ganz schön katholisch gesehen, denn du hast deinen Glauben gut an die Menschen weitergegeben“, so Pfarrer Perzul. „Du hast in unserer Pfarrgemeinde als Seelsorger einiges Saatgut zum Wachsen und zum Zusammenwachsen gebracht hast“, erklärte Andreas Wreesmann, Vorsitzender des Pfarreirates. Musikalisch umrahmt wurde die Abschiedsfeier vom Gesangsteam, den Chören aus Barßel und Harkebrügge sowie vom Musikverein Harkebrügge und dem Shanty-Chor. Die Pfarreinführung von Pastor Becker in Varel wird nach den Sommerferien am 27. August um 15 Uhr stattfinden.„Wir haben in der Ökumene gemeinsam viel erlebt und erreichen können und vieles miteinander getragen."Thomas Perzul
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