Irgendwie war der Schritt ein logischer: Bei der jüngsten Versammlung der Mitglieder des Schützenvereins Damme Glückauf kandidierte Lothar Krahl für das Amt des Präsidenten. Und – natürlich – wurde er gewählt. Der 58-Jährige, seit 1980 Vereinsmitglied, löste Lothar Holtmann ab, den die Schützen ob seiner großen Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannten, nachdem er zunächst ab 1998 Vize- und seit 2011 Präsident des Vereins gewesen war.
Damit hat Lothar Krahl es geschafft, Präsident zu werden, bevor er den Titel des Schützenkönigs errungen hat. Denn trotz allen Bemühens: Die Reste des hölzernen Adlers hat er noch nicht von der Stange geholt. "Das hat sich bislang einfach nicht ergeben. Aber ich möchte auf jeden Fall einmal König werden", sagt er, der 2011 als Vizepräsident in den Regimentsvorstand einrückte und 12 Jahre lang seinen Vorgänger eng bei dessen Vereinstätigkeit begleitet hatte.
Vorstandsarbeit leistet der Präsident schon seit 1997
Allerdings: Vorstandsarbeit war für den hauptberuflich beim Unternehmen Nordfolien in der Qualitätssicherung tätigen Krahl kein Neuland. Schließlich stieg er 1997 als stellvertretender Schriftführer in den Vorstand seiner Ersten Kompanie ein und übernahm nur 2 Jahre später das Amt des Schriftführers, das er derzeit noch inne hat. Zudem ist er seit 2004 Kassenwart der Kompanie, befasst sich also auch intensiv mit dem Thema Finanzen. "Beide Kompanieposten werde ich aber aufgeben", kündigt der neue Präsident an.
Dass er sich so im Schützenverein Damme Glückauf engagieren würde, war ihm zwar nicht in die Wiege gelegt, weil er bei der Vereinsgründung 1970 längst entwachsen war. Aber von seinem Vater Addi bekam er die Begeisterung von Kindesbeinen an vermittelt. Denn der heutige Alterspräsident gehörte vor 53 Jahren zu den Vereinsgründern und war viele Jahrzehnte als Chef der Ersten Kompanie in leitender Stellung tätig. "Ich bin mit dem Schützenverein groß geworden", sagt Lothar Krahl.
Auch ein Talent für das Schießen ist vorhanden
Auch ein gewisses Talent für den Schießsport, für den ein Schützenverein am Ende des Tages eben auch steht, scheint er zu haben beziehungsweise gehabt zu haben. "Ich war mal ein guter Schütze mit dem Luftgewehr."
Und doch stellt sich die Frage, warum er das Amt des Präsidenten übernommen hat. "Der Verein liegt mir sehr am Herzen", antwortet Major Krahl. Deshalb musste er nicht allzu lange überlegen, als Lothar Holtmann ihn im Oktober vergangenen Jahres auf die Nachfolge ansprach. Gleichzeitig war es allerdings vor den Wahlen das erklärte Ziel der verantwortlichen Schützen, den Vorstand in der Führungsspitze noch weiter zu verjüngen.
Mit Steffen Lindemann hat der Verein den Vorstand weiter verjüngt
Dafür steht ein 58-Jähriger nun nicht gerade. Aber: Neuer Vizepräsident ist der gerade erst 28 Jahre alte Steffen Lindemann. "Er war mein Wunschkandidat", erklärt Lothar Krahl, dessen Frau Marion ebenfalls aktiv im Schützenverein tätig ist. "Steffen Lindemann ist ein sehr aktiver Schütze. Er war schon Kinderkönig, Stadtkinderkönig und unser Schützenkönig von 2019 bis 2022."
Er soll irgendwann die Nachfolge Lothar Krahls antreten. Zumindest ist das der aktuelle Stand der Dinge. Wann das sein wird, ob in 3 oder 6 Jahren oder noch später, ist jedoch offen. "Ich werde das Amt nicht abgeben, wenn ich es nicht in guten Händen weiß", kündigt Lothar Krahl an.
Krahl: Vorstand ist eine "tolle Truppe"
Und überhaupt, gerade erst im Amt richtet sich der Blick nicht auf den Abschied, sondern auf die vielen Aufgaben, die vor dem Präsidenten und dem nach seinen Worten mit viel Erfahrung ausgestattetem Vorstand – einer "tollen Truppe" – liegen. Als Hauptaufgabe bezeichnet es Lothar Krahl, das Schützenfest neu aufzustellen. Das nächste, so viel steht fest, findet wieder am letzten Augustwochenende, vom 25. bis 27. August, statt. Im vergangenen Jahr hatten die Glückauf-Schützen es erstmals vom Stammtermin im Juni in den August gelegt und mit der Terminverschiebung gute Erfahrungen gemacht.
Außerdem möchte Lothar Krahl in Absprache mit seinen Vorstandskollegen wieder einen Festwirt mit der Durchführung beauftragen. 2022 hatten die Schützen alles in Eigenregie organisiert, weil sie keinen Festwirt gefunden hatten. Das sei unter dem Strich sehr belastend für die eingebundenen Mitglieder gewesen.
In 2 Jahren soll eine neue Vereins-Chronik erscheinen
Zudem bereitet sich der Vorstand auf das Schützenfest in 2 Jahren vor. Nachdem das aus Anlass des 50-jährigen Bestehens 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war, wollen die Schützen nun das 55-jährige Bestehen groß feiern. Dann soll auch die neue Chronik erscheinen. "An der arbeiten wir noch", sagt Lothar Krahl.
Doch noch ganz andere Aufgaben harren der Erfüllung unter seiner Federführung. So will der Verein die Toiletten in der Schützenhalle erneuern, die Stühle und Tische ergänzen und die Giebelseite des Gebäudes zur Straße hin sanieren lassen. Es gebe viel zu tun, resümiert der Präsident. Da ist es gut, dass er das Amt aus tiefster Überzeugung übernommen hat. Denn sonst wäre es kaum möglich, es erfolgreich zu führen.