In der Reihe der Bemühungen, ukrainischen Flüchtlingen und insbesondere den häufig vom Wechsel der Lebensumstände traumatisierten Kindern zu helfen, haben jetzt die Lastruper Kitas und Krippen gemeinsam mit den Verantwortlichen im Rathaus eine Betreuungsinitiative gestartet. In dieser Woche haben die sechs Einrichtungen in Lastrup, Kneheim und Hemmelte einen Spielkreis für ukrainische Mädchen und Jungen im Alter zwischen 4 und 8 Jahren und deren Eltern ins Leben gerufen.
Jeweils 2 Stunden sind sie dienstags und donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr zum Spielen, zur Begegnung und zum Kennenlernen der anderen Flüchtlinge eingeladen. Um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen und auch die Möglichkeit zu schaffen, die Einrichtung in dem Ortsteil kennenzulernen, in dem man untergekommen ist, finden die Treffen reihum wochenweise in allen Kitas statt. Das nächste Treffen ist am 21. April der St.-Agnes Kindergarten in der St.-Agnes-Straße und am 26. und 28. April die Kita “Bunte Welt“ in der Bebel-straße. Weitere Informationen und Hilfestellung gibt die Leiterin des Sozialamtes, Barbara Piltz, unter Telefon 890055 (E-Mail: Piltz@lastrup.de) oder Kollegin Johanna Friese unter Telefon 890054. Der Spielkreis sei keine geschlossene, sondern eine offene Einrichtung, in der jederzeit neue Kinder aufgenommen würden, so Bürgermeister Michael Kramer.
Aktuell leben in Lastrup 95 ukrainische Flüchtlinge
„Jetzt ist die Not groß, jetzt muss Orientierung gegeben und muss geholfen werden, sich in einer völlig fremden Umgebung zurechtzufinden. Unsere Grundidee war, den Betroffenen so schnell wie möglich ein niedrigschwelliges und vor allem unbürokratisches Betreuungs- und Kennenlern-Angebot zu machen“, erläutert der Bürgermeister. Aktuell lebten in Lastrup 95 Flüchtlinge, davon sei knapp die Hälfte unter 18 Jahren. Gleichzeitig ruft Kramer dazu auf, sich ehrenamtlich in der Betreuung zu engagieren. „Wir hoffen auf Helfer“, so Kramer. Wer unterstützen möchte, wird gebeten, sich im Rathaus zu melden. Ziel sei es auch, ein solches vorübergehendes Angebot vor der Eingliederung in reguläre Gruppen und der Schule pragmatisch zu gestalten. Das sei aber gar nicht möglich, da sinnvolle Initiativen durch starre Vorschriften der Schulbehörde ausgebremst würden, da alle Angebote von mehr als 5 Stunden wöchentlich genehmigungspflichtig seien, ärgert sich Kramer.
Initiatorinnen holen Maxim Eichfeld mit ins Boot
Mit ins Boot geholt haben die Verantwortlichen der Gemeinde und der Kindergärten Maxim Eichfeld als Ansprechpartner und Dolmetscher. Der in Kneheim lebende Vater von zwei kleinen Kindern stammt gebürtig aus Donezk, dem derzeit heftig umkämpften östlichen Teil der Ukraine, und kam im Alter von 12 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland und dann ins Oldenburger Münsterland. Er spricht und versteht seine Muttersprache Ukrainisch, natürlich Deutsch und Russisch. Auch verstehe er ziemlich gut Polnisch, denn das sei mit seiner Muttersprache verwandt, erzählt er bei dem Treffen. „Ich möchte den aus ihrer Heimat Geflüchteten und vor allem natürlich den Kindern helfen, sich möglichst schnell in Lastrup sicher, geborgen und aufgenommen zu fühlen“, so Eichwald.