Schaukeln, rutschen, wippen, klettern: All das sollen die mehr als 20 Kinder, die im neuen Baugebiet an der Pater-Kolbe-Straße und Friedhofstraße in Kellerhöhe wohnen, machen dürfen, ohne dafür die viel befahrene Kreisstraße (Kellerhöher Straße) überqueren zu müssen. Ganz nach dem Motto: Kurze Wege für kurze Beine. So lautet zumindest der Wunsch der Anwohner. Denn: Die nächstgelegenen Spielplätze sind ein Kilometer entfernt und befinden sich nicht auf dem Garreler Gemeindegebiet, einen gibt es an der Straße Am Dorfplatz (Stadt Cloppenburg) und einen weiteren an der Straße Buchenweg (Gemeinde Emstek).
Umsetzbar ist dieser Wunsch. Denn beim Regenrückhaltebecken steht eine größere Fläche zur Verfügung, auf der ein Spielplatz entstehen könnte. In dem entsprechenden Bebauungsplan wurde bereits geregelt, dass dort auf einer Fläche von 500 Quadratmetern Spielgeräte aufgestellt werden können, sofern das geplante Regenrückhaltebecken umzäunt wird – um Gefahrensituationen zu vermeiden.
Rutsche, Schaukel, Wippe und Reck kosten 13.500 Euro
Probleme bereitet die Kostenfrage: "Wir haben 2010 das Mindestbudget für Spielgeräte in Neubaugebieten auf 6500 Euro festgelegt", sagte Bauamtsleiter Ewald Bley auf der jüngsten Sitzung des Garreler Gemeinderats. Zeitgleich sei festgelegt worden, dass lediglich die Grundausstattung, bestehend aus Rutschturm, Schaukel, Wippe und Reck, von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werde. Seit diesem Beschluss gibt es aber eine Kostensteigerung von etwa 100 Prozent. Insgesamt werde der Spielplatz mit Erdarbeiten, Spielgeräten und Bepflanzung am Ende circa 24.000 Euro kosten. Allein die Kosten für Rutsche, Schaukel, Wippe und Reck liegen bei 13.500 Euro, erklärte Bley. Für die Einzäunung des Regenrückhaltebeckens kämen noch mal 13.000 Euro obendrauf.
"Die Anwohner wollen im Falle einer positiven Entscheidung eine Spielplatzgemeinschaft gründen", berichtete Bley und ergänzte: "Grundsätzlich ist die Spielplatzgemeinschaft dafür verantwortlich, die Spielplatzfläche sauber zu halten. Pro Jahr bekommt sie von der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 400 Euro."
Erfahrungsgemäß werde der Zuschuss für die Anschaffung von weiteren Spielgeräten verwendet. In so einem Fall übernehme die Gemeinde 60 Prozent der Anschaffungskosten und die fachgerechte Montage. Die restlichen 40 Prozent müssten von der Spielplatzgemeinschaft getragen werden. "Anstehende Reparatur-Arbeiten sowie die normgerechten Spielplatzkontrollen nehmen die Mitarbeiter des Bauhofes vor", so Bley.
Rat will Budget für Spielplatzgeräte mehr als verdoppeln
Dirk Koopmann (CDU) befürwortete ausdrücklich, dass der Spielplatz gebaut werde, "auch um Spielplatzgemeinschaften zu fördern. Die Anpassung der Kosten ist auch nachvollziehbar".
Einstimmig sprach sich der Rat für den Bau des Spielplatzes auf. Zudem soll das Regenrückhaltebecken zum Schutz der Kinder eingezäunt und das Budget für die Neuanschaffung von Spielplatzgeräten in Neubaugebieten von 6500 Euro auf mindestens 13.500 Euro aufgestockt werden.