Kreißsaal: Krone zeigt sich froh über Rückkehr zum Normalbetrieb
Die Teilschließung des Cloppenburger Kreißsaals ist jetzt beendet, das grundsätzliche Problem aber nicht. Am Abend kamen zahlreiche Menschen deswegen zu einer Kundgebung zusammen (Update).
Der Geschäftsführer des Cloppenburger St.-Josefs-Hospitals, Andreas Krone, zeigt sich froh, dass wieder Normalbetrieb im Kreißsaal einkehren kann. Foto: Dickerhoff
Geburten im Cloppenburger Krankenhaus sollen ab sofort auch wieder am Wochenende möglich sein. „Der Kreißsaal ist am kommenden Wochenende wieder geöffnet“, so der Geschäftsführer des Cloppenburger St.-Josefs-Hospitals, Andreas Krone, auf Anfrage. Damit ist ein großer Aufreger der vergangenen Wochen erst einmal geklärt. Zumindest im Ansatz.
Der Kreißsaal war im Juli und August freitags bis montags jeweils von 13 bis 6 Uhr geschlossen gewesen. Die Klinikleitung begründete das damit, dass durch Langzeiterkrankungen, Kündigungen und Schwangerschaften ein Personalmangel herrsche. Schon Anfang Juli wurde aber auch angekündigt, dass ab September wieder Normalbetrieb im Kreißsaal gelten solle. Dieses Versprechen wurde nun also erfüllt.
Trotzdem bleiben natürlich Fragen. Denn die Problematik des Personalmangels ist nicht auf einen Schlag beendet. Laut Geschäftsführer Krone konnte hier aber für etwas Entlastung gesorgt werden: "Nachdem wir drei neue Hebammen gewinnen konnten und eine 4. neue Hebamme ab Oktober das Team verstärkt, stabilisiert sich die Situation in der Geburtshilfe."
Teilschließung sorgte für viel Unverständnis
Dass es zuletzt schon dazu gekommen war, hatte in der Region für viel Unverständnis gesorgt. Für den Landkreis Cloppenburg, der für seinen Geburtenreichtum bekannt ist, war das nach der dauerhaften Schließung des Kreißsaals in Friesoythe im vergangenen Jahr ein weiterer Rückschlag. Werdende Mütter mussten so am Wochenende nach Vechta oder Oldenburg ausweichen, was die dortigen Kapazitäten wiederum stark beanspruchte. Auch Krone ist bewusst, dass das keine einfache Situation war. "Das hat zu einer belastenden Situation für unsere Hebammen, aber auch beziehungsweise vor allem der Schwangeren geführt", so der Geschäftsführer.
Wie die Entwicklung im St.-Josefs-Hospital weitergeht, bleibt abzuwarten. Auch wenn die Geburtshilfe vorerst wieder zum Normalbetrieb zurückkehrt, möchte der Hebammenverband Niedersachsen den Druck für bessere Arbeitsbedingungen und einen Wandel in der Geburtshilfe aufrechterhalten. Andreas Krone sieht ebenfalls Handlungsbedarf: "Ich halte eine Änderung der Finanzierung der geburtshilflichen Leistungen für zwingend erforderlich, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erreichen." Zuletzt hatte Niedersachsens Ministerpräsident dem Hebammenverband bei einer Diskussion in Cloppenburg einen Austausch mit Gesundheitsministerin Daniela Behrens zugesagt.
Verschiedene Gruppierungen wie der Kreislandfrauenverband waren dem Aufruf zur Kundgebung gefolgt. Foto: Dickerhoff
Mehrere Vertreterinnen von Verbänden, Hebammen oder Elternorganisationen unterstrichen diese Forderung und schilderten ihre Erfahrungen. Oft ging es darum, dass eine gute Begleitung als Grundversorgung garantiert werden müsse, unabhängig von der Wirtschaftlichkeit. Unterstützung gab es hier von Landrat Johann Wimberg, der dabei auch mehr Hilfe aus des Landes- und Bundespolitik einforderte. Andreas Krone, Geschäftsführer des Cloppenburger Krankenhauses, Bekräftigte, dass die Geburtshilfe in Cloppenburg nicht geschlossen werden soll und auch nicht wird. "Ich gehe zuversichtlich in die Zukunft", so Krone.
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