Die Erkennungsmelodie zu Robert Lemkes „Was bin ich?“ läutet die Premiere ein. Heinrich Deboi bedient sich der legendären Quizshow der 1950er bis 1980er Jahre, um seine erste Morgenandacht lebensnah und unterhaltsam zu gestalten. Sie ist eine von sieben „3-Minütern“, die der Friesoyther Diplom-Kirchenmusiker selbst geschrieben und gesprochen hat und die zurzeit bei Radio Bremen gesendet werden.
Beim „Beruferaten“ baut er eine Brücke zur Bibel und zum Brot, das 400-mal in der Heiligen Schrift vorkomme, und auch heute noch auf den unterschiedlichsten Ebenen eine Schlüsselrolle einnehme.
Mit der Frage, wie christlich Paulus’ Klartext „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ ist, befasst sich der 62-Jährige in „Zwei Paar Schuhe“, bevor er sich in „Rechtsvorschriften“ unter anderem mit der „vollen Härte des Gesetzes“ auseinandersetzt.
Fitnessstudios sind schon lange voller als Gotteshäuser
Dass Fitnessstudios schon lange voller als Gotteshäuser sind, welche Gründe es dafür gibt, was Kirche tatsächlich ausmacht und wie sich ihre Oberhirten verhalten sollten, damit man sie gut riechen kann, beleuchtet Deboi in „Duftspuren.“
Einen Morgen später erinnert er in „Steuererklärung“ auch an Jesu Ausspruch in einem Rededuell „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“. Inwieweit der Dienst der Verkündigung mit einer Beamtenbesoldung zusammenpasst, thematisiert er in „Arbeitsplatzbeschreibung“, bevor es im „Diätplan“ zum Finale ums Fasten und viele Formen des Verzichts geht.
Studio 5 ist schon ein bisschen wie sein Wohnzimmer
Deboi ist bei Radio Bremen kein Unbekannter. Seit 2015 gehört er zum Team des sogenannten „Verkündigungsformats“, und das Studio 5 „ist schon ein bisschen wie mein Wohnzimmer“, verrät der pensionierte Studienrat.
Nervös ist er nicht mehr, die Betonung sitzt, Versprecher sind selten. Lediglich kleine Sprechpausen und Atmung werden am Ende noch etwas kaschiert. Was die Inhalte angeht, legt der Autor Wert auf Tiefgang, ohne abgehoben und pastoral zu wirken. „Nach dem Motto, je frommer, desto besser, das will keiner hören“, so Deboi. Vielmehr sollen es verständliche, kurze und prägnante Impulse sein, die zu einem unterhaltsamen Start in den Tag beitragen.
- Info: Die Morgenandachten werden seit Montag bis Freitag um 5.50 Uhr und am Samstag um 6.50 Uhr auf „Bremen zwei“ gesendet (UKW 88,3 MHz). Wem das zu früh ist, der kann die Morgenandachten nachträglich unter: http://www.bremenzwei.de/sendungen/morgenandacht-100.html nachlesen.