Eine unglaubliche Welle der Unterstützung haben die Aufrufe, Fabio aus Cappeln zu helfen, ausgelöst. Neben über 900 Registrierungen für eine Stammzellenspende werden in der gesamten Region Spenden gesammelt, um die genommenen Proben durch die Deutsche Knochenmarkspenderdatei untersuchen zu lassen. Jüngstes Beispiel sind die Grundschule und die Oberschule in Cappeln. Die Schülerinnen und Schüler haben durch Spendenläufe 12.000 Euro gesammelt.
An zwei Tagen waren die Grundschüler aufgerufen, ihre Runden zu drehen. Die 3. und 4. Klassen hatten 60 Minuten Zeit, auf dem rund 300 Meter langen Kurs so viele Umläufe wie möglich zu schaffen. Dafür hatten sie sich Sponsoren gesucht, die jeden gemeisterten Abschnitt mit einer festen Summe belohnten. Die Klassen 1 und 2 waren 30 Minuten aktiv, für sie wurde eine Strecke von 150 Metern abgemessen.
Sowohl bei der Suche nach Unterstützern im Familien- und Freundeskreis als auch beim anschließenden Lauf waren die Mädchen und Jungen besonders fleißig. Als am Ende Kassensturz gemacht wurde, hatten alleine die Grundschüler 7500 Euro zusammenbekommen. Ebenfalls aktiv waren die Oberschüler, die bei dieser Benefiz-Aktion 4500 Euro erliefen. Zudem beteiligten sich auch die Kollegien der Schulen.
Vorstand ist von der Summe überwältigt
Auf dem Sportplatz in Cappeln wurde nun das Geld von Christin Hartmann (Leiterin Grundschule) und Petra Brokamp (Leiterin
Oberschule) an den Sportverein übergeben. Vorsitzender Ralf Marischen und Schriftführerin Anja Suding-Turi waren überwältigt von der Summe.
Nicht nur die Schulen sind aktiv. Viele Laufgruppen, Einzelpersonen, Erwachsene und Kinder unterstützen das Projekt und machen sich in Laufschuhen, auf Inlinern oder mit dem Fahrrad auf den Weg, um für die gute Sache Geld einzuwerben. Die Nachfrage ist so groß, dass der eigentliche Stichtag verschoben wurde und nun am 7. März die Abschlussbilanz erfolgen kann. Dann wird das Geld zu 100
Prozent vom Sportverein an die DKMS übergeben.
Krankheit kommt sehr selten vor
Fabio Nilling leidet an aplastischer Anämie. Dabei handelt es sich um eine schwere Knochenmarkerkrankung, die unter einer Million Menschen ein- bis zweimal vorkommt. Drei- bis viermal am Tag bekommt er seine Medikamente. Alle zwei Tage wird er zur Blutkontrolle nach Oldenburg gefahren. Nur eine Stammzellenspende kann dem 14-Jährigen helfen und dafür muss ein genetischer Zwilling gefunden werden. Viele Millionen Menschen haben sich weltweit dafür bereits registrieren lassen und je mehr Frauen und Männer es ihnen gleichtun, desto wahrscheinlicher ist es, dass Patienten, die ein ähnliches Schicksal erleiden, geholfen werden kann.
Es geht bequem vom Sofa aus. Unter www.dkms.de kann sich jeder ein Registrierungsset nach Hause schicken lassen. War vor Jahren noch eine Blutprobe nötig, reicht heute ein einfacher Wangenabstrich, der in den eigenen vier Wänden gemacht werden kann. Die Probe wird zurückgeschickt, alles Weitere übernimmt die DKMS.