Kinder gehen auf Tuchfühlung mit Waldbewohnern
150 Altenoyther Grundschüler begeben sich eine Woche lang auf die Spuren von Tieren und Natur. Der Hegering Altenoythe leistet aktive und unterhaltsame Unterstützung.
Claudia Wimberg | 25.05.2022
150 Altenoyther Grundschüler begeben sich eine Woche lang auf die Spuren von Tieren und Natur. Der Hegering Altenoythe leistet aktive und unterhaltsame Unterstützung.
Claudia Wimberg | 25.05.2022
Kumpel: Jesper und das Wildschwein aus der "Rollenden Waldschule" der Kreisjägerschaft. Foto: Wimberg
„Was machen die Jäger?“ Eine der Auftaktfragen war schnell beantwortet: „Jagen.“ „Das klingt logisch“, bestätigen Hans Blome und Bernd Henken, „aber nur die Tiere, die sie auch jagen dürfen“, schränken der Hegeringleiter und sein Vorstandskollege der guten Ordnung halber sofort ein. Für ihre jungen Zuhörer der Altenoyther Gerbertschule jedoch keine neue Information, denn sie zeigten sich beim Besuch der örtlichen Waidmänner bestens vorbereitet und wussten schon längst, dass Jäger nicht nur schießen, „sondern auch die Artenvielfalt schützen“. Im Gepäck hatten ihre Gäste unter anderem die „Rollende Waldschule“ der Kreisjägerschaft Cloppenburg, und der Wagen voller heimischer Tierpräparate war einer von zahlreichen Höhepunkten, die die 150 Mädchen und Jungen während ihrer einwöchigen Projektwoche erlebten. Schulleiterin Angelika Tiedeken dankte dem heimischen Hegering, dessen Bläsergruppe unter der Regie von Obmann Henken sich zunächst musikalisch präsentierte, bevor die Mitglieder mehrere Tage aktionsreich und unterhaltsam ihre vielfältigen Aufgaben vorstellten. Der Verein „Drohnenrettung Altenoythe“ positionierte sich auf dem Sportplatz und demonstrierte seine beispielhafte Arbeit, damit den gerade geborenen Bambis auf den Wiesen und Weiden nichts passiert und sie vom Mähtod verschont bleiben. „Anfassen darf man sie nicht“, weiß Jesper. Das gilt auch für aus dem Nest gefallene Vögel. „Sonst nimmt die Mutter sie nicht wieder auf.“ Für Henkens Hund Brando gab es dagegen keinerlei Beschränkungen, der sanftmütige Deutsch-Langhaar durfte sich über jede Menge Streicheleinheiten freuen, während weitere Verhaltensregeln besprochen wurden: Im Wald hat man weder Müll zu entsorgen, noch Bäume zu beschädigen und Feuer zu machen, haben die Grundschüler verinnerlicht, die am Ende allesamt den „Kinderjagdschein“ erfolgreich absolvierten. Dabei galt es auch, Tiere zuzuordnen, so wie beispielsweise ein Fasanenpaar. Die Henne grau und unscheinbar, der Hahn farbenfroh und prächtig. Auch bei den Enten überzeugt optisch eher das Männchen. „Ja, zumindest in der Natur sehen die Männer besser aus als die Frauen“, kommentierte der Hegeringleiter schmunzelnd und kam zum Kormoran, „den die Angler nicht mögen, weil er die Fische frisst“. Dass die Lärche der einzige Tannenbaum ist, der seine Nadeln im Herbst verliert, hörten die Schüler dann im Wald von Hermann Wreesmann (Obmann für Naturschutz), als sie vor einem im Gebüsch liegenden Stamm Halt machten. Das Alter verrieten die Ringe, auf denen gerade eine Kellerassel mit vielen Kollegen krabbelte, „in 50 Jahren ist das Holz dann Erde“, klärte der Experte seine kleinen Mitwanderer auf, die ein paar Meter über ihnen noch das Mini-Nest eines Zaunkönigs entdeckten. Weiter ging es zur Eberesche, deren Zweige sich besonders gut zum Flötenbasteln eigneten, sagte Wreesmann und ließ seinen Worten sofort Taten folgen. Schnell war das Instrument mit dem Taschenmesser geschnitzt, und zum guten Ton gehörte natürlich eine kleine musikalische Einlage. Handwerklich aktiv waren auch die Gerbertschüler während ihres Projekts: Sie bastelten Windfeen und Waldtrolle und gestalteten Eichhörnchen als Laubsägearbeit.
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