Kinder aus dem Senegal rappen für Vechta
Die musikalische Videobotschaft ist ein Dankeschön an den Rotary-Club Vechta. Von seiner Adventskalender-Aktion profitieren Menschen im In- und Ausland.
Thomas Speckmann | 16.02.2022
Die musikalische Videobotschaft ist ein Dankeschön an den Rotary-Club Vechta. Von seiner Adventskalender-Aktion profitieren Menschen im In- und Ausland.
Thomas Speckmann | 16.02.2022
Abschluss einer erfolgreichen Aktion: Der amtierende Präsident des Rotary-Clubs Vechta, Walter Schmitz (rechts), freute sich mit den Vertretern der Spendenempfänger (von links): Dieter Varnhorn, Norbert Fink, Werner Böttcher, Annette Kröger, Karin Evers, Monika Gerhards, Christoph Floren, Hildegard Fischer und Prof. Dr. Dr. Dietrich Doll. Stefanie Schwenkel war per Video zugeschaltet. Foto: Speckmann
Die Straßenkinder aus dem Senegal haben eine äußerst originelle Art, um sich für die jüngste Spende aus dem Landkreis Vechta zu bedanken. Die Jungen und Mädchen präsentieren sich in einem selbst produzierten Rap-Song. Die Musik geht nach vorne, der Text hat es ebenfalls in sich: „Haben Schule, haben Kleidung, haben Essen, Gesundheit nicht vergessen“, heißt es in einer Strophe. Wie ansteckend die gute Laune aus dem Song „Dankeschön“ ist, zeigte sich beim jüngsten Treffen des Rotary-Clubs Vechta. Die Mitglieder und ihre Gäste waren sichtlich gerührt, als sie die musikalische Videobotschaft aus Westafrika sahen. „Da bekommt man Pipi in den Augen“, meinte ein Rotarier treffend. Ein kräftiger Applaus erfüllte den Gartensalon im Burghotel in Dinklage. Dank ernteten die Rotarier an diesem Abend auch aus anderen Richtungen. Grund war die feierliche Übergabe des Verkaufserlöses aus der Adventskalender-Aktion, die bereits zum 13. Mal in der Vorweihnachtszeit über die Bühne ging. Dabei lockten 238 Preise im Gesamtwert von mehr als 26.000 Euro. Noch höher war die Summe, die nun unter den sieben Empfängern aufgeteilt wurde und sich auf insgesamt 46.400 Euro belief. „Diese Aktion war wieder sehr erfolgreich“, bilanzierte der amtierende Clubpräsident Walter Schmitz aus Lüsche sichtlich zufrieden. Er dankte noch einmal allen Werbern und Spendern sowie den Abnehmern der Kalender, insbesondere denen, die bereits im Vorverkauf etliche Exemplare geordert und somit dafür gesorgt hatten, dass die Auflage von 10.000 Stück relativ schnell vergriffen war. Bei ihrer Versammlung im vergangenen Jahr hatten sich die Clubmitglieder darauf verständigt, dass die Hälfte des Erlöses an internationale Projekte fließen sollte. Die andere Hälfte ging an Organisationen aus der heimischen Region. Deren Vertreter waren jetzt gerne erschienen, um sich persönlich für den Betrag in Höhe von jeweils 5800 Euro zu bedanken und dabei gleich ihren Verwendungszweck mitzuteilen. „Seien Sie froh, dass ich nicht singe“, scherzte Annette Kröger in Anspielung auf den Rap-Song. Die Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) berichtete über die Situation des Frauen- und Kinderschutzhauses, das seit fast 40 Jahren in Vechta besteht und nun dank der Spende einem Herzenswunsch näher kommt: Zur Beförderung der Klienten soll ein neuer Kleinbus angeschafft werden. In ihre Ausstattung will auch die Tafel Lohne investieren. Vorsitzender Norbert Fink sprach von neuen Arbeitstischen, um die Lebensmittel für die vier Standorte im Kreis Vechta vorsortieren zu können. Unterdessen will das Vechtaer Institut für Forschungsförderung (ViFF) das Literaturangebot für Doktoranden verbessern. Ziel sei es, die angehenden Mediziner in der Region zu halten, so Leiter Prof. Dr. Dr. Dietrich Doll. Der Kreuzbund-Landesverband Oldenburg, vertreten durch die Vorstandsvertreterinnen Monika Gerhards und Karin Evers, will die Spende für die Treffen der 21 Selbsthilfegruppen verwenden, davon bestehen allein neun Gruppen im Kreis Vechta. Bei einem von den Rotariern selbst initiierten landwirtschaftlichen Selbsthilfeprojekt in Togo dürften die Mittel ebenfalls gut angelegt sein. Hier fällt der Spendenbetrag doppelt so hoch aus. Der Verein „Hilfe für Malawi“ mit Sitz in Visbek will von der Finanzspritze einen solarbetriebenen Brunnen bauen lassen, um vor allem die Kinder in einem der ärmsten Länder der Welt mit frischem Wasser zu versorgen. „Das Geld kommt zu 100 Prozent an. Alles, was wir machen, ist ehrenamtlich“, versicherte Vorsitzender Dieter Varnhorn im Beisein seines Vereinskollegen Werner Böttcher. Stefanie Schwenkel vom Verein „Espoir de Demain“ war in digitaler Form aus Hamburg zugeschaltet. Sie schilderte eindrucksvoll das Leben im Senegal, wo dank der finanziellen Hilfe aus Vechta verstärkt in die Schulbildung investiert werden kann. Die erfreuliche Entwicklung spiegelt sich in dem Video wider. Die Bilder zeigten spielende, tanzende und singende Kinder aus dem Land des frisch gebackenen Afrika-Cup-Siegers.10.000 Kalender waren schnell vergriffen
Tafel Lohne will in Ausstattung investieren
Visbeker Verein will Brunnen bauen lassen
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