Kein Rauchmelder im Patientenzimmer: Mann stirbt nach Brand im Krankenhaus
Der 66-Jährige war laut Polizei so schwer vorerkrankt, dass er sein Bett nicht verlassen konnte. Brandursache war vermutlich ein Defekt im Abluftsystem im Badezimmer. 20 Patienten wurden verlegt.
Die Feuerwehr Cloppenburg war mit 45 Einsatzkräften vor Ort. Foto: Björn Lichtfuß/Feuerwehr Cloppenburg
In der Nacht zu Freitag ist im Cloppenburger St.-Josefs-Hospital aufgrund starker Rauchentwicklung in seinem Zimmer ein 66-jähriger Mann ums Leben gekommen. Vermutlich ist das Abluftsystem des in dem Patientenzimmer integrierten Badezimmers aufgrund eines technischen Defekts in Brand geraten. In der Folge hatte sich der Rauch im Zimmer verbreitet, teilt die Polizei Cloppenburg auf Nachfrage mit. Es werde aktuell von einer Rauchgasvergiftung als Todesursache ausgegangen.
Einen Rauchmelder habe es in dem Zimmer nicht gegeben. Laut Polizei verweist das Krankenhaus auf das Alter des Gebäudetrakts und die baulichen Gegebenheiten. Auf Nachfrage schreibt das St.-Josefs-Hospital: "Das Brandschutzkonzept sieht für den betroffenen Bauteil Brandmelder im Bereich der Flure sowie übrigen Flucht- und Rettungswege vor". Auf die Frage, ob es in dem betreffenden Zimmer einen Rauchmelder gegeben hat, gibt das Hospital keine Antwort. Die Polizei teilt mit, sie sei noch in Gesprächen mit dem Krankenhaus und prüft, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.
Auf die Frage, wer die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen kontrolliert, teilt der Landkreis mit: "Die Brandschutzdienststelle des Landkreises Cloppenburg führt regelmäßige Brandschauen beim St. Josefs-Hospital Cloppenburg durch, vor allem in der jetzigen Bauphase. Dabei ist auch das örtliche Bauamt der Stadt Cloppenburg für Kontrollen zuständig."
Patient konnte Bett nicht verlassen
Der 66-jährige Patient aus Markhausen sei so schwer vorerkrankt gewesen, dass er nicht in der Lage war, das Bett zu verlassen, so die Polizei. Den Notrufknopf am Bett habe er nicht gedrückt. Nach weiteren Angaben löste die Brandmeldeanlage des Krankenhauses um 1.11 Uhr in der Nacht zu Freitag Alarm aus. Kurz darauf meldete sich demnach auch eine Stationsschwester bei der Feuerwehr. Die Brandmeldeanlage wurde manuell ausgelöst, schreibt das Krankenhaus.
Die betroffene Station A1 für Innere Medizin war nach Abschluss des Feuerwehreinsatzes geräumt worden, teilte Roland Wilke, Dienstschichtleiter im Einsatz- und Streifendienst der Polizeiinspektion in Cloppenburg, am frühen Morgen mit. 20 Patienten wurden "so gut es geht" auf andere Stationen verlegt. Laut Krankenhaus war dagegen eine Evakuierung weiterer Patientenzimmer nicht notwendig.
Foto: Björn Lichtfuß/Feuerwehr Cloppenburg
Da sich im Badezimmer des betroffenen Raumes eine Lüftungsanlage befindet, überprüften die Feuerwehrleute auch weitere Stationen im Krankenhaus, um sicherzustellen, dass sich kein Rauch oder Kohlenstoffmonoxid verteilt hatte, wie Björn Lichtfuß auf Nachfrage erklärt. Zudem entfernten sie Schutt aus dem Zimmer mithilfe einer Metallwanne und sorgten für Be- und Entlüftung.
Feuerwehr war mit 45 Einsatzkräften vor Ort
Zunächst wurde auch geprüft, inwieweit Patienten eventuell noch in andere Häuser in der näheren Umgebung oder der Region verlegt werden müssen.
Die Feuerwehr war nach einer Nachalarmierung zunächst mit 45, später mit knapp 30 Einsatzkräften und 9 Fahrzeugen vor Ort, so Sprecher Björn Lichtfuß. Eine Drehleiter kam zum Einsatz.
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