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Kein Leerlauf geplant: Ortskern bleibt noch monatelang eine Baustelle

In Essen gehen die Arbeiten entlang der Lange Straße trotz winterlicher Temperaturen weiter. Die Anwohner müssen sich noch für längere Zeit auf Baulärm und Umwege einstellen.

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Großbaustelle: In Essens Ortsmitte geht die Straßensanierung weiter. Foto: G. Meyer

Großbaustelle: In Essens Ortsmitte geht die Straßensanierung weiter. Foto: G. Meyer

Derzeit ist Essens Ortsmitte eine einzige Großbaustelle. Und das wird in den kommenden Monaten so bleiben. Denn die Erneuerung der Lange Straße in südlicher Richtung soll nach der Fertigstellung des Kreisverkehrs möglichst ohne Leerlauf weitergehen. Das Vorhaben erläuterte Patrick Haertel vom beauftragten Ingenieurbüro IBT am Montag im Planungsausschuss der Gemeinde. 

So wird in einem 2. Bauabschnitt unter anderem der Marktplatz umgestaltet. Möglicherweise noch wichtiger als die optischen Veränderungen ist aus Haertels Sicht aber das, was sich unter der Oberfläche tun soll. Wie schon bei der Sanierung der bisherigen Straßenabschnitte und der Ortskreuzung erwartet der Planer umfangreiche Erdarbeiten, gilt es doch, die Regen- und Abwasserkanalisation komplett zu erneuern. Der Abschnitt endet bereits unweit des Marktplatzes.

Der Ausschuss empfahl in der Sitzung jedoch, den 3. Bauabschnitt und damit den Bereich bis zur Hasestraße/Burgstraße direkt mit anzugehen. Das spare Kosten und Zeit, sagte Haertel. Die Maßnahme sei erforderlich, damit das Zentrum bei Starkregenereignissen nicht unter Wasser stünde. Statistisch komme dies alle 5 Jahre vor. Im Generalentwässerungsplan der Gemeinde leuchtet der Abschnitt in den Alarmfarben rot und orange, weil der Durchmesser der Kanalrohre dort zu klein ist. "Das bedeutet, dass wir dringenden Handlungsbedarf haben", betonte Bürgermeister Heiner Kreßmann.

Geschäftsleute kritisieren Parkplatzabbau

Die Planungen für den Marktplatz stoßen bei einigen Anliegern jedoch weiterhin auf Ablehnung. Vor allem der  vorgesehene Abbau von Parkplätzen sorgt bei Geschäftsleuten für Verärgerung. Kein Kunde wolle auf das Parken vor seiner Ladentür verzichten, erklärte der Besitzer eines Bekleidungsgeschäftes den Ausschussmitgliedern. Laut Heiner Kreßmann sollen von den aktuell 16 Stellplätzen 2 direkt auf dem Marktplatz und weitere 6 in dessen "Nahbereich" erhalten bleiben. Damit sei man auf die Einwendungen eingegangen, erklärte Kreßmann. Entschädigungszahlungen für möglicherweise entstehende wirtschaftliche Verluste lehnte der Bürgermeister ab.

Die meisten Parkplätze kommen weg: Im Nahbereich des Marktplatzes sollen 8 Stellplätze verbleiben, sagt der Bürgermeister. Foto: G. MeyerDie meisten Parkplätze kommen weg: Im Nahbereich des Marktplatzes sollen 8 Stellplätze verbleiben, sagt der Bürgermeister. Foto: G. Meyer

Während die Gemeinde für den 2. Bauabschnitt, also die  Umgestaltung des Marktplatzes und der Lange Straße einschließlich Achterort Fördermittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro erhält, muss sie  den 3. Bauabschnitt vollständig aus eigener Tasche bezahlen. Das gesamte Vorhaben kostet rund 3,8 Millionen Euro. "Wir werden zunächst die geförderte Maßnahme umsetzen, da sie bis 2024 abgeschlossen sein muss", erklärte Heiner Kreßmann gegenüber OM-Medien.

Wann die einzelnen Abschnitte fertig sein werden, kann er allerdings nicht sicher sagen. "Da es sich um den ältesten Teil Essens handelt, werden wir im Boden bestimmt einige Überraschungen finden." Kreßmann denkt dabei an alte Leitungen und Kanalisationsanlagen, deren Entsorgung den Zeitplan schnell um Wochen zurückwerfen könnte. 

Die Durchfahrt von der Lange Straße auf die Schulstraße möchte der Verwaltungschef möglichst bis Ostern frei geben. Die Kanalbauarbeiten in der Ahauser Straße dürften dagegen noch etwas länger andauern. Sobald es rund um den Marktplatz losgeht, kommt es wieder zur Sperrung der Ortsdurchfahrt. Er könne den Anwohnern diese Unannehmlichkeiten leider nicht ersparen, bedauerte Kreßmann. Die Neugestaltung werde sich für Essen und seine Bewohner jedoch am Ende als vorteilhaft erweisen, ist er überzeugt.

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