Die Enttäuschung ist Astrid Arens anzuhören. Einen Tag nach der überraschenden Absage des Löninger Voice-Aid-Konzerts meldet sich die Organisatorin der Schultour aus Berlin. Dort standen immerhin 2 Künstler auf der Bühne. In Molbergen war am Vortag nur die kalifornische Sängerin Lori Glori aufgetreten. "Wir sind mit der Veranstaltung zufrieden", bilanziert Arens am Telefon. Für die Gesamttour könne dies aber nicht gelten.
Eigentlich hatte das Forum Hasetal am kommenden Montag Kopf stehen sollen. Gleich mehrere Musikstars sollten die Bühne rocken und den Schülern der drei weiterführenden Schulen ein unvergessliches Konzerterlebnis bereiten. Mit einer Baumpflanzaktion wollte Arens außerdem auf das Kernanliegen ihrer Charity-Organisation, den weltweiten Umweltschutz, hinweisen. Dass aus all dem nichts wurde, habe zum einen mit mehreren Coronafällen im Team zu tun. So sei etwa der Busfahrer ausgefallen. Noch gravierender dürfte allerdings der überraschende Absprung des Hauptsponsors gewesen sein. Die Entscheidung sei ihr vor wenigen Tagen mitgeteilt worden, sagt Arens. Die laufenden Kosten decke sie jetzt erst einmal aus eigener Tasche.
Ob sich kurzfristig ein neuer Geldgeber finden lässt, ist offen. "Wir können uns nicht ausschließlich darum kümmern, da wir den ganzen Tag unterwegs sind", erklärt die Rheinländerin. Über den Grund für die Einstellung der Sponsorentätigkeit möchte Arens nicht sprechen. "Ich werde auch keine schmutzige Wäsche waschen", erklärt sie. Zu Zahlungen zwingen kann sie den Ex-Sponsor nicht. Vertragliche Verpflichtungen bestünden keine. Das sei aber normal. "Als Wohltätigkeitsorganisation würden wir sonst überhaupt niemanden finden, der uns unterstützt." An ihrem Engagement verdienen wollten die Musiker zwar nicht. Trotzdem kosteten die Unterbringung und der Transport der Truppe Geld, das jetzt fehle.
Aufgeschoben sei außerdem nicht aufgehoben
Voice-Aid sei die finanzielle Decke praktisch von einem Tag auf den anderen weggezogen worden, klagt Arens. "Wir haben dann den Entschluss gefasst, in jedem Bundesland nur ein Konzert zu geben." Für Löningen bedeutete das das Aus. "Mir tut es für die Schüler sehr leid", betont Arens. In den drei Schulen hatte die Absage für Enttäuschung gesorgt. Sie hatten sich unter großem personellen- und Zeitaufwand an der Vorbereitung beteiligt. Auch die Stadt war mit im Boot. Die Baumpflanzaktion wurde inzwischen ebenfalls abgesagt.
Ein wenig Hoffnung macht Arens den Löningern dennoch. Aufgeben will sie jedenfalls nicht. Aufgeschoben sei außerdem nicht aufgehoben. "Wir werden das Konzert nachholen", verspricht sie. Das könne im Rahmen eines Schulfestes oder eines Jubiläums geschehen. In diesem Jahr, soviel ist sicher, wird daraus aber nichts mehr werden.