Die "Strolche" haben es vorgemacht, jetzt ziehen die katholischen Kindergärten in Lohne nach: Die acht Kindertagesstätten in Trägerschaft der Pfarrei St. Gertrud haben die KiKom-App eingeführt, die die Kommunikation mit den Eltern, die Organisation und die Dokumentation im Alltag digitalisieren und damit erleichtern soll.
So könnten laut Edith Kowalski vom Kindergarten St. Michael Einladungen, Abmeldungen und Anwesenheit in der App dokumentiert werden. Den Einrichtungen ist aber wichtig: Die persönliche Kommunikation soll auch in Zukunft nicht zu kurz kommen. Die Infowände in den Einrichtungen bleiben bestehen, genauso die Tür-und-Angel-Gespräche, sagt die Kitaleiterin.
Die Einführung habe etwas länger gedauert, erklärt Rainer Meyer. Laut dem Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Gertrud mussten erst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Jede Einrichtung sei nun mit Tablets ausgestattet, um die App zu verwalten, sagt er.
Diese Geräte können auch anderweitig im Kita-Alltag genutzt werden. Die Kinder würden ohnehin mit Tablets und Ähnlichem groß, sagt Meyer. Die Kindergärten wollen aber vorsichtig sein – in den Einrichtungen sei das Tablet ein Arbeitsgerät oder Nachschlagewerk. Der Fokus solle auf den Kindern liegen, betont Natalya Garecht vom Kindergarten St. Barbara.
Die Kindergärten integrieren die App Schritt für Schritt in den Alltag
Aus diesem Grund schalten die Kindergärten auch noch nicht alle Funktionen der App frei. "Wir wollen klein anfangen und nicht gleich alle Module nutzen", erklärt Kowalski. So gebe es beispielsweise noch keine Kommentarfunktion für die Eltern. Auch bei Bildern seien die Einrichtungen vorsichtig. Außerdem werde klar geregelt, dass die Erzieherinnen über die App nur zu bestimmten Zeiten erreichbar sind. Sonst bestehe die Gefahr, dass das Tablet von den Kindern ablenkt, die aber im Mittelpunkt stehen, sagt sie.
Der Plan der katholischen Kindergärten ist: Die App soll entzerren, nicht ablenken. Kowalski berichtet aus ihrer Einrichtung. Ab 7 Uhr klingele das Telefon – es kämen bis zu 50 Telefonate rein. Einen Teil davon könnte die App ersetzen. Deswegen sei es jetzt wichtig, klar zu kommunizieren, wann und wofür die Eltern die App benutzen sollen und wann ein Anruf sinnvoller wäre, erklären die Vertreter der Kindergärten.
Mit der App können Ressourcen wie Papier gespart werden
Dazu könnten die Massen an Papier ersetzt werden. Bei einer Mitteilung an die Eltern würden bis zu 90 Zettel anfallen. Mit der App habe das Drucken zum größten Teil ein Ende. So könnten Ressourcen geschont werden, erklärt Meyer.
Einzig der Kindergarten St. Anna hat eine Testphase mit der App absolviert. Die weiteren sieben Einrichtungen fangen bei Null an. Die Verantwortlichen wollen sich gedulden. "Es wird eine gewisse Zeit brauchen, bis sich das eingefunden hat", sagt Garecht.
In den beiden Einrichtungen des Lohner Vereins "Die kleinen Strolche" ist die KiKom-App bereits seit einigen Monaten im Einsatz. Die ersten Erfahrungen sind positiv.