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Jugendstrafen mit Bewährung und Arreste für extrem gewaltbereite Frauen

Die jungen Frauen kommen aus Vechta und Lohne. Tauchten sie auf, war Ärger vorprogrammiert.

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Foto: Chowanietz

Foto: Chowanietz

Von 9 bis 17 Uhr tagte das Jugendschöffengericht des Amtsgerichtes Vechta, um über das Schicksal von fünf jungen Frauen – vier aus Vechta, eine aus Lohne – zu entscheiden. Sie hatten in wechselnder Besetzung zwischen März und September 2022 eine stattliche Zahl von Straftaten begangen. Verhängt wurden Jugendstrafen mit Bewährung und Arreste.

Es ging um Beleidigungen, gefährliche Körperverletzungen, Bedrohungen und Fundunterschlagung, um die wichtigsten Vorwürfe zu nennen. Alkohol und andere Drogen spielten stets eine große Rolle.

Taten im gesamten Landkreis Vechta

Eine Tat datiert auf den 13. April, 22 Uhr, und soll bei der Universität in Vechta stattgefunden haben. Eine junge Frau fuhr demnach mit dem Auto vor. Ihr wurden Haare herausgerissen, sie wurde nicht nur geschlagen, auch getreten. Eine der Täterinnen soll ein Messer dabei gehabt haben, so die Anklage.

Am 26. Mai ging es zu einer Kneipe an der Vechtaer "Große Straße". Auch hier sollen einige der Angeklagten für eine Körperverletzung verantwortlich sein, Haare herausgerissen und einer jungen Frau ein Glas an den Kopf geworfen haben.

An einem weiteren Abend ging es nach Lohne. Dort fand eine Party statt. Es gab reichlich Alkohol und weitere Drogen; so viel, dass sich ein weibliches Opfer nicht mehr an die Straftaten erinnern konnte. Wie immer wurde geschlagen, wie so oft rangelte man auf dem Boden. Bei dem Treffen wurde ein Handy, Wert 880 Euro, mitgenommen und eine der Täterinnen verkaufte es am folgenden Tag für 400 Euro.

Am 15. Mai 2022 um 2.45 Uhr randalierten zumindest einige der jungen Frauen in einem Haus in Vechta an der Bremer Straße. Der Bewohner wurde heraus getrommelt und ohne Grund verprügelt, hieß es vor Gericht.

Die Angeklagten gaben ihre Taten zu

Am 10. Juni dann sollte um 6.30 Uhr ein Treffen vor einer Gaststätte an der Gildestraße stattfinden. Es gab Klärungsbedarf, hieß es. Auch hier wurden gegenseitig Haare heraus gerissen. Bei einem anderen Einsatz wurde ein Polizeibeamter bedroht und beleidigt.

Am 4. September zwischen 6.30 und 6.40 Uhr wurde laut Anklage an der "Große Straße" in Vechta eine Frau zu Boden gebracht, getreten und schließlich mit einem Glas beworfen. Eine Schwangere wurde mit ihrer Schwester mit Pfefferspray verletzt.

Die fünf Angeklagten gaben ihre Taten zu; sie hatten sich mit Hilfe der Jugendgerichtshilfe entschuldigt. Die Staatsanwältin forderte für drei der Angeklagten Jugendstrafen von einem Jahr und 6 Monate, ein Jahr und 9 Monate, alle mit Bewährung und für eine 4 Wochen Arrest. Die Pflichtverteidiger meinten es etwas milder. Das Gericht verurteilte drei Frauen zu Jugendstrafen von 11, 6 und 3 Monaten sowie einen Warnarrest von 4 Wochen. In die Urteile wurden auch die von der Jugendgerichtshilfe angebotenen Teilnahmen an den Kursen über Gewalt-Alternativen aufgenommen.

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