Den 90. Geburtstag zu feiern, das ist längst nicht jedem Menschen vergönnt. Dabei noch recht fit zu sein und zudem die Ehrennadel für 70-jährige aktive Förderung der Musik von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände zu bekommen, ist ein ganz besonderer Anlass, zu dem das Blasorchester bei Josef Hülsmann aufgespielt hat.
Die Familienfeier dazu fand im kleineren Rahmen statt, doch die Gäste zeigten sich als begeistertes Publikum und genossen das fast 1-stündige Konzert, das im Freien gegeben wurde. Der Auftritt war auch deshalb etwas Besonderes, weil es der erste in diesem Jahr nach der Neuaufnahme der Proben am 1. März war. Seither sind die Musiker in ihrem neuen Probenraum, der gerade erst erstellten Aula der Grundschule, aktiv.
Auch ohne Instrument ein Aktivposten im Verein
Vorsitzender Michael Nienaber überreichte neben der Urkunde die Ehrennadel in Gold plus Diamant. Beides hätte Hülsmann schon im vergangenen Jahr bekommen sollen, doch das Kreismusikfest, das dafür der passende Rahmen gewesen wäre, ist, wie viele andere Veranstaltungen, ausgefallen. Auch wenn der Jubilar seit einiger Zeit nicht mehr aktiv mit dem Tenorhorn ins Geschehen eingreift, so hat Josef Hülsmann als Unterstützer der Ausflüge und Konzerte, Edelfan beim Kreismusikfest und verlässlicher Teilnehmer der gesellschaftlichen Treffen seinen festen Platz im Orchester.
Dirigent Thorsten Meyer wusste zudem von einer Besonderheit zu berichten: Josef Hülsmann sei der erste Musiker im Verein gewesen, der nach seiner Hochzeit dem ansonsten aus Junggesellen bestehenden Ensemble treu geblieben ist. Man könne ihn fast als Pionier bezeichnen, denn viele Musiker folgten seinem Beispiel – und als auch Frauen in dem Orchester zu den Instrumenten griffen, wurden seither nicht wenige Ehen im Emsteker Musikverein angebahnt.