Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Infoveranstaltung zu pastoralen Räumen: Fusionen soll es nicht geben

Die Kirche ist im Wandel: In Ramsloh beruhigen Pfarrer Ludger Fischer und Theologin Franziska König die Gläubigen. Sie erklären, was die Neustrukturierung vor Ort bedeutet.

Artikel teilen:
Die Theologin Franziska König (links) begleitet den Strukturprozess im Dekanat Friesoythe und erklärte in Ramsloh die pastoralen Räume. Foto: C. Passmann

Die Theologin Franziska König (links) begleitet den Strukturprozess im Dekanat Friesoythe und erklärte in Ramsloh die pastoralen Räume. Foto: C. Passmann

Die Gemeinden im Offizialatsbezirk Oldenburg sollen auf mittlere Sicht zu sechs pastoralen Räumen zusammenfinden. Über den geplanten Zuschnitt und die Neustrukturierung der Seelsorge hat das Bischöflich Münstersches Offizialat Vertreter fast aller 40 Pfarreien bei regionalen Auftaktveranstaltungen informiert.

Nach jetzigem Stand würden die Nordkreis-Gemeinden des Landkreises Cloppenburg zu Raum II mit insgesamt 44.960 Katholiken zählen. Neben Barßel, Bösel, Friesoythe sowie dem Saterland gehören dazu Bad Zwischenahn, Garrel und Westerstede. Was das für die Pfarrgemeinde St. Jakobus Saterland mit ihren 7411 Gläubigen bedeutet, erklärten Pfarrer Ludger Fischer und Franziska König vom Offizialat Vechta in Ramsloh.

"Die Kirche wandelt sich.“Pfarrer Ludwig Fischer

„Die neue Organisation wird notwendig wegen des demografischen Wandels, der zurückgehenden Zahl der Kirchenmitglieder und besonders wegen der deutlich sinkenden Zahl der Priester und hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger“, erklärte Fischer zu Beginn. Der Saterländer Pfarrer stellte klar, dass es keine verordneten Zusammenlegungen oder Fusionen geben werde, sondern die Pfarreien ihre rechtliche Selbstständigkeit behalten.

"Die Kirche wandelt sich“, meinte der Geistliche. Bereits vor 6 Jahren sei der Pastoralplan verabschiedet worden, quasi als "Blick in die Zukunft". Der Pfarrer beruhigte, dass die Kirchengemeinden nicht von heute auf morgen allein gelassen werden. Auch die Gottesdienste würden bleiben.

Zahl der aktiven Bistumspriester geht bis 2040 auf 10 zurück

„Warum kommt keiner zur Kirche?", fragte Franziska König. Die Missbrauchsfälle würden sicherlich dazu beitragen, ebenso hätten die Finanzskandale zu Vertrauensverlust geführt. Doch es habe sich auch das religiöse Leben verändern, so König, vor allem bei der Jugend. König gab einen Ausblick: „Die Zahl der aktiven Bistumspriester geht bis 2040 auf 10 zurück. Von den heute noch 80 hauptamtlichen Laien werden danach 35 übrig bleiben." Im pastoralen Raum seien etwa 8 Hauptamtliche für die Seelsorge geplant.

Da zudem ein Abbau an Vollzeitstellen in den übrigen Bereichen notwendig sei, müsse die Arbeit in den pastoralen Räumen neu organisiert und strukturiert werden. Für die Kindergärten der Gemeinden werde über eine Trägergesellschaft nachgedacht. Im Bereich der Verwaltung soll nach Möglichkeiten gesucht werden, wie die heutigen Gemeinden entlastet werden können, erklärte König. Die Theologin begleitet den Strukturprozess im Dekanat Friesoythe und dem Kreis Ammerland.

Das Engagement von Laien wird in Zukunft noch wichtiger

„Für das kirchliche und religiöse Leben vor Ort müssen neue Wege gefunden werden", betonte König. Wo heute Hauptamtliche ihre Dienste versehen, würde demnächst das Engagement der Laien notwendig sein. Um das religiöse Leben vor Ort aufrechtzuerhalten, müssen Vorbereitungen getroffen werden, erläuterte die Theologin.

Viele Nachfragen gab es nicht. Aus den Dekanaten werden pastorale Räume, Ländereien bleiben im Eigentum der Pfarrgemeinden, erklärten König und Fischer auf die wenigen Wortmeldungen. Ehrenamtliche Helfer, von denen man nun mehr bräuchte, sollen Ausbildung und Hilfe vor Ort bekommen. 

So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Infoveranstaltung zu pastoralen Räumen: Fusionen soll es nicht geben - OM online