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In Sevelten ersetzt der Rotahorn die kranke Rosskastanie – Zuschuss inklusive

Ein Gutachter hatte die Fällung der alten Bäume für nötig erachtet, da eine Gefahr von den geschädigten Kastanien ausging. Der Ahorn bleibt kleiner im Wuchs und verträgt auch trockene Sommer.

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Zuschuss: Aus dem "Kernteam Nachhaltigkeit" der Volksbank Essen/Cappeln waren Insa Pawellek (2. von rechts) und Juliane Remmers gekommen, um die Maßnahme mit 2500 Euro zu unterstützen. Zuvor hatten Bürgermeister Marcus Brinkmann und Manfred Joppich (links) über das Projekt berichtet. Foto: Vorwerk

Zuschuss: Aus dem "Kernteam Nachhaltigkeit" der Volksbank Essen/Cappeln waren Insa Pawellek (2. von rechts) und Juliane Remmers gekommen, um die Maßnahme mit 2500 Euro zu unterstützen. Zuvor hatten Bürgermeister Marcus Brinkmann und Manfred Joppich (links) über das Projekt berichtet. Foto: Vorwerk

Die Schäden an den Rosskastanien waren unübersehbar und spätestens, nachdem ein heftiger Sturm einen Baum auf das Vereinsheim der Sportfreunde Sevelten stürzen ließ, war klar, dass gehandelt werden muss. Ein Gutachter wurde bestellt, der potenzielle Bruchstellen, starke Einfaulungen und Pilzfruchtkörper feststellte, wie Cappelns Bürgermeister Marcus Brinkmann in dieser Woche bei einem Ortstermin erklärte. 

Das Todesurteil für die 16 Bäume, denn es wurden gleichzeitig die  Bruchsicherheit und Verkehrssicherheit kritisch betrachtet. Der hohe Kronenschwerpunkt führte überdies dazu, dass einzelne Bäume grundsätzlich als nicht verkehrssicher eingestuft wurden. Unmittelbar an der Schule und am Sportplatz eine zu große Gefahr für die Kinder und Jugendlichen, wie Manfred Joppich vom kommunalen Bauhof ausführte. Auch die Sicherheit der Kirchgänger war gefährdet, denn unter den Bäumen sind Parkplätze angelegt.

Eine Motte macht der Kastanie das Leben schwer

Neue Rosskastanien anzupflanzen, davon hatte der Experte abgeraten. Vom Balkan aus breitet sich seit den 1980er Jahren in ganz Europa und zunehmend auch den angrenzenden asiatischen Ländern die Rosskastanienminiermotte aus, die fast ausschließlich die "Gewöhnliche Rosskastanie" befällt. Auch für das Pseudomonas Bakterium ist diese Baumart empfänglich.

Stattdessen hatte sich die Gemeinde Cappeln für den Rotahorn entschieden. Dieser Baum bringt einige Vorteile mit sich. Er wird nicht so groß wie die Rosskastanie, die es auf 20 bis 30 Meter bringen kann. Der Rotahorn hingegen ist bei entsprechender Pflege in Schach zu halten. 15 dieser Exemplare wurden von der Kommune gekauft und da kam die Anfrage der Volksbank Essen-Cappeln zur passenden Zeit, ob es denn Umweltprojekte in der Gemeinde gebe, die unterstützungswürdig seien.

Für 15 Bäume wurden 4000 Euro ausgegeben

Insa Pawellek und Juliane Remmers vom "Kernteam Nachhaltigkeit" der Volksbank hatten sich der Sache angenommen und 2500 Euro zu den Kosten beigesteuert. Für die Bäume alleine wurden gut 4000 Euro ausgegeben. Hinzu kommen die Gutachterkosten und die Anpflanzung hat der kommunale Bauhof übernommen. Besonders in den ersten Wochen und Monaten werden die Mitarbeiter ein Auge darauf haben und regelmäßig gießen, denn auch, wenn der Rotahorn als resistent gegen Trockenheit gilt, so kommt er doch ganz ohne Wasser nicht aus.

Der zurückhaltende Durst war ein Grund für die Entscheidung. "Wir haben bei der Auswahl die Dorfgemeinschaft mitgenommen", so Brinkmann. Eiche und Buche wurden dabei unter anderem vorgeschlagen, aber die Eiche ist wegen des Eichenprozessionsspinners, der sich in der Gemeinde Cappeln vielerorts ausgebreitet hat, ausgeschlossen worden. "Mit Blick auf den Klimawandel und der damit verbundenen Trockenheit wurde es dann der Rotahorn." 

Um die Stämme wurden Mulden angelegt, um effektiver zu wässern. Holzhackschnitzel sorgen dafür, dass die Sonne nicht so schnell den Boden austrocknet und darüber hinaus wurden auch einige Pflasterarbeiten erledigt, da die Kastanien mit ihren Wurzeln die Wege zu einer Berg- und Talbahn haben werden lassen.

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