In der Pandemie fehlt die Gemeinschaft
Sehr persönliche Ansichten, immer dieselben zehn Fragen: Stefan Schute ist seit Februar neuer Schulleiter des Gymnasiums Werlte und auch abseits seines Berufs sehr aktiv.
Oliver Hermes | 30.04.2022
Sehr persönliche Ansichten, immer dieselben zehn Fragen: Stefan Schute ist seit Februar neuer Schulleiter des Gymnasiums Werlte und auch abseits seines Berufs sehr aktiv.
Oliver Hermes | 30.04.2022
Hofft auf einen „normalen“ Schulalltag: Studiendirektor Stefan Schute. Foto: Gymnasium Werlte
Und? Wie ging es in letzter Zeit? Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt? Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft? Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)? Was tun Sie am liebsten? Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht? Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten? Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen? Was würden Sie gerne einmal wieder essen? Welches Thema bei OM-Online hat Sie am meisten beschäftigt?
Danke, gut – eine herausfordernde, aber auch spannende und bereichernde Zeit! Durch die berufliche Veränderung als Schulleiter des Gymnasiums Werlte sind neue Aufgaben auf mich zugekommen, die aber auch Gestaltung ermöglichen. Schön ist, von so vielen Personen dabei unterstützt zu werden.
Den Hamburg-Marathon am letzten Wochenende – inklusive Vorbereitung. 10 Wochen der intensiveren Vorbereitung waren ein guter Ausgleich. Außerdem hatte ich Glück mit dem Wetter. Bei Regen und Wind einen langen Trainingslauf in Angriff zu nehmen, fördert nicht unbedingt die Motivation. Der Sonntag in Hamburg war dann ein toller Abschluss.
Fehlender Gemeinsinn und wachsende Egozentrik beziehungsweise Vereinzelung – viele Stellschrauben sind nur bedingt per Verordnung zu erreichen. Ich glaube, dass wir hier in vielen Bereichen noch „Luft nach oben“ haben oder es in der hoffentlich ausgehenden Pandemie einiges zu reaktivieren lohnt. Viele Probleme – im Kleinen und Großen – ließen sich meiner Ansicht nach durch mehr Rücksicht und Gemeinsinn vermeiden oder beheben.
Hoffentlich einen (Schul-) Alltag ohne Einschränkungen mit viel Raum und Zeit für Gemeinsamkeit. Es wäre schon traumhaft, ganz ungezwungen und ohne „imaginäre 1,50 Meter“ in Begegnungen jedweder Art gehen zu können. Also eigentlich der Traum eines Jahres vor dem Frühjahr 2020. Da bin ich aber ganz zuversichtlich und hoffe, dass spätestens 2023 ein solch traumhaftes Jahr werden kann.
Am Ende des Tages denken: „Das war ein schöner Tag!“ Dazu muss nicht alles glatt gelaufen sein oder sich etwas ganz Besonderes ereignet haben. Einfach ein Tag, auf den man dankbar zurückblicken kann.
Vielleicht meine Selbstironie; manchmal steht mir mein Bedürfnis nach Konsens und Ausgleich auch im Wege. Ich glaube, dass es eine ganz gute Eigenschaft ist, wenn man auch über sich selbst lachen kann. Macht es vielleicht einfacher, mit eigenen Unzulänglichkeiten umzugehen. Andererseits bin ich schon etwas harmoniebedürftig. Da wünsche ich mir manchmal selbst, etwas pointierter und konturierter zu sein.
Formate, in denen das alltägliche und bemerkenswerte Leben gezeigt wird – 37° zum Beispiel. Zu erfahren, wie andere Menschen ihr Leben unter den verschiedensten Herausforderungen oder mit Kreativität und ganz eigenen Lebensentwürfen gestalten, interessiert mich sehr.
Mitch Albom – sein Buch „Dienstags bei Morrie“ hat mich beeindruckt. In dem Buch begleitet er seinen ehemaligen Soziologieprofessor, der an ALS erkrankt ist, in seinem Sterbeprozess. Ein Buch mit tiefen Einsichten. Ich glaube, dass er was zu sagen hätte.
Frischen Spargel – geht ja endlich wieder los. Da ist es schön, dass wir den Spargel im OM quasi direkt vor der Tür haben.
Neben den tagesaktuellen (lokalen) Themen, die sprachlich lesenswerten Gastbeiträge von Otto Höffmann und deren Widerhalle, die häufig einen ganz neuen und ungewohnten Blick auf unser Leben geben.Zur Person:
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