Im August geht die neue Emsteker Kita an den Start
Die Bauarbeiten haben sich erheblich verzögert, was unter anderem Lieferengpässen geschuldet ist. Kinder planen die Ausgestaltung mit.
Thomas Vorwerk | 08.02.2023
Die Bauarbeiten haben sich erheblich verzögert, was unter anderem Lieferengpässen geschuldet ist. Kinder planen die Ausgestaltung mit.
Thomas Vorwerk | 08.02.2023
Freuen sich auf den Einzug: Kirchenprovisor Heinz Prenger (von links), Architekt Ewald Wehry, Silvia Holtvogt, Astrid Raffel und Pfarrer Michael Heyer. Foto: Vorwerk
Ein Flur zwischen Kindergarten und Seniorenzentrum, und damit verbunden der regelmäßige Kontakt von Alt und Jung, „so etwas gibt es in Niedersachsen noch nicht“, sagt Architekt Ewald Wehry beim Rundgang durch den neuen Emsteker Kindergarten. Bis zu den ersten Treffen werden noch ein paar Wochen ins Land gehen. Schon im vergangenen Sommer hätte die Fertigstellung an der Margarethenstraße gefeiert werden sollen, aber die Begleitumstände von Corona, die gute Auslastung im Handwerk und nicht zuletzt Materialknappheit haben auch dieses Projekt verzögert. "Manchmal sind es nur einzelne Schrauben, die fehlen, aber eine Abnahme des Baus erfolgt erst, wenn alles fertig ist", so Wehry. Zum nächsten Kindergartenjahr im August wird aber alles fertig sein und die Mädchen und Jungen der zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen werden in ihren Räumen spielen können, aber vor allen Dingen auch im Außenbereich toben. Wie der gestaltet wird, da haben die Kinder sogar ein Mitspracherecht, wie Astrid Raffel und Silvia Holtvogt erklären. Raffel ist seit 15 Jahren Leiterin des Kindergartens St. Maria Goretti und Diplom-Sozialpädagogin und wird die Leitung des neuen Hauses übernehmen. An der Anton-Wempe-Straße wird die erfahrene Pädagogin Holtvogt als Leiterin die Einrichtung weiterführen. Beide Häuser sind in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Margaretha. Ursprünglich waren vier Krippengruppen vorgesehen. Von diesem Konzept ist man aber abgewichen, nicht zuletzt, um einen "Umzug" in den Kindergarten und das Verlassen des gewohnten Umfelds zu vermeiden. Für den Fall der Fälle gibt es einen 5. Gruppenraum im Obergeschoss. Das Leben soll sich aber im Erdgeschoss abspielen und dort gibt es einen breiten Flur, der sich der "Bringzone" anschließt. Gleich am Eingang hat die Leiterin ihr Büro, das groß genug für Besprechungen ist und von dem aus das Kommen und Gehen beobachtet werden kann. Dem Mitarbeiterbereich schließt sich ein großzügig dimensionierter Bewegungsraum an, und öffnet man die beweglichen Wandelemente, ergibt sich inklusive des "Restaurants" ein Areal von der Größe eines Ballsaals mit Blick in den Bürgerpark. Der wird schon jetzt von den Kindern des Maria-Goretti-Kindergartens und dem Nachwuchs aus dem alten Schwesternwohnheim, das als Übergangslösung genutzt wird, regelmäßig erobert. Die pädagogischen Fachkräfte, die mit den Kindern arbeiten werden, sind auch bereits gefunden und betreuen bis zum Umzug bereits 40 Kinder im ehemaligen Schwesternwohnheim. "Auf dieser Grundlage soll es gelingen, in enger Kooperation Bewährtes auszubauen, Synergien zu nutzen und für die Kinder und Familien an beiden Standorten ein bedarfsgerechtes Angebot zu gestalten", so Raffel. Neben der offenen Arbeit basiert die pädagogische Arbeit in beiden Einrichtungen auf der sogenannten Werkstattpädagogik, die den Kindern optimale Lern- und Entwicklungsanreize bieten soll. "Lernwerkstätten sind Räume und Erfahrungsräume, die so eingerichtet sind, dass sie Kinder und auch Erwachsene zum Staunen, Fragen, Ausprobieren und Entdecken anregen", beschreibt es die Leiterin. Unter anderem finde man in den Kitas der Kirchengemeinde die Musikwerkstatt, die mobile Nähwerkstatt, die Holz- und Technikwerkstatt, das Atelier, die Sprachwerkstatt, die Werkstatt Bau und Konstruktion, die Theater- und Rollenspielwerkstatt, die Entdeckerwerkstatt, die übergreifende Genusswerkstatt, die Werkstatt Wahrnehmung und Sensomotorik und die Nestwerkstatt. Raffel: "Die Kinder haben aufgrund dessen einen vielfältigen Zugang zu entwicklungsrelevanten und nachhaltigen Bildungs- und Lernorten." Diese Werkstattpädagogik stelle nicht zuletzt einen guten Ansatzpunkt für den Kontakt zu den Nachbarn des Seniorenzentrums dar. "Werkstätten wie Nähen oder Musik zum Beispiel werden bestimmt auch Fähigkeiten, Interessen und Ressourcen der älteren Menschen ansprechen. Vorbereitungen für diese Kooperation finden bereits statt." Kindern bleibt der Umzug erspart
Basis ist die Werkstattpädagogik
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