Ein 36-Jähriger aus Essen muss eine Geldstrafe zahlen, weil er illegal einen Rohdiamanten aus Sierra Leone nach Deutschland eingeführt hat. Das berichtet die Staatsanwaltschaft in Oldenburg am Dienstag. Wie hoch die Geldstrafe ist, teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von OM-Online nicht mit. Nur so viel: "Der Mann hat gegen den vom Amtsgericht Cloppenburg erlassenen Strafbefehl keinen Einspruch eingelegt, so dass dieser einem rechtskräftigen Urteil gleichsteht."
Dabei geht um einen Rohdiamanten mit einem Gewicht von 2,24 Karat. Das Herkunftsland: Sierra Leone. Laut Staatsanwaltschaft wollte der Essener den Stein zu gewerblichen Zwecken nach Deutschland holen und dabei offenkundig das sogenannte "Kimberley-Abkommen" umgehen. Dabei handelt es sich um international geltende Bestimmungen, um den Handel mit Blutdiamanten zu unterbinden.
Diamant in einfachem Umschlag verschickt
Mit Blutdiamanten werden Steine bezeichnet, deren Verkauf gewalttätige Konflikte finanzieren. Gleichzeitig werden diese Diamanten unter Verstoß der Menschenrechte abgebaut. Aus diesem Grund ist der legale Handel mit Rohdiamanten reglementiert worden. In diesem Fall hätte der 2,24-Karäter nach Deutschland mit einem beiliegenden Zertifikat, in einer sicheren Verpackung und mit einem unversehrten Siegel verschickt werden müssen. "Dies alles war dem Verurteilten bewusst", betont der Staatsanwaltschaft. Doch der Essener ignorierte die rechtlichen Bestimmungen.
Stattdessen sei der Rohdiamant ohne Zertifikat und ohne Siegel in einem einfachen Umschlag vom Verkäufer abgeschickt worden. Die Lieferung kam nie in Essen an: Der Umschlag wurde von Beamten des Hauptzollamtes Köln am Flughafen Köln/Bonn entdeckt und beschlagnahmt.