Hündin Freeda hofft auf eine neue Chance
Das Schicksal der jungen Labrador-Dame treibt nicht nur das Team des Sedelsberger Tierheims um.
Claudia Wimberg | 26.04.2023
Das Schicksal der jungen Labrador-Dame treibt nicht nur das Team des Sedelsberger Tierheims um.
Claudia Wimberg | 26.04.2023
Liebt Menschen: Freeda ist ein typischer Labrador mit gesundem Appetit und einem freundlichen Wesen. Foto: Wimberg
Wer Freedas vier Wände betritt, wird sofort freundlich empfangen. Die schokobraune Hündin robbt sich an ihre Besucher heran, kuschelt, schnüffelt und schleckt und wer noch ein Leckerli spendiert, der ist besonders gerne gesehen. „Typisch Labrador“, charakterisiert Franka Thun, Leiterin des Sedelsberger Tierheims, und zeigt sich begeistert von ihrem „super lieben und sehr auf den Menschen bezogenen“ Neuzugang. Höchstens 2 Jahre ist Freeda alt, aber hat schon so viel erlebt, wie manch Artgenosse in einem ganzen Hundeleben nicht. Woher sie kommt und wer ihre Besitzer sind, kann noch niemand sagen und nach einer Kollision mit einem Auto bewegt sie sich aufgrund von Lähmungserscheinungen aktuell nur auf zwei statt auf vier Beinen. „Ihre Lebensfreude ist jedoch ungebremst, sie kennt und liebt auch Kinder und ist auf jeden Fall eine Kämpferin“, beschreibt die Tierschützerin, krault ihrem Schützling sanft durchs Fell und hilft beim Gassigehen. Zwischen dem 15. und 18. April wurde das nicht gechipte Tier im Bereich Garther Heide (Gemeinde Emstek) gesichtet. Ob Freedas Familie sie an der nahe liegenden Autobahnraststätte verlor, wie in den sozialen Netzwerken unter anderem thematisiert, wurde bisher nicht bestätigt. Konkrete Hinweise über ihr Zuhause gibt es keine. Fakt ist jedoch, dass der Labrador in dem Waldstück herumirrte, sich von Kleintieren und Müll ernährte und auf sich allein gestellt war. Hundesucher wie die „Pettrailer Nordwest“ mit Anja und Dietmar Schulte aus Friesoythe sowie die Hundesicherung Bremen schalteten sich ein, richteten eine Futterstelle ein, installierten Kameras und stellten schließlich eine Lebendfalle auf. Dann die Mitteilung der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, dass die Hündin am 20. April gegen 2.45 Uhr auf der Landesstraße in einen Verkehrsunfall verwickelt war und verletzt in eine Emsteker Tierarztpraxis zur Erstversorgung gebracht wurde. „Da war ihr Zustand kritisch, sie hatte Schmerzen, war geschockt und wollte auch niemanden an sich heranlassen“, berichtet die Tierheimleiterin, die die auf den Internetplattformen geteilte Geschichte zunächst verfolgte, bevor sie als Aufnahmestelle in Kontakt trat und die Hündin abholte, die sich langsam erholte. Weitere Untersuchungen folgten, um vor allem herauszufinden, wie stark die Hinterläufe beschädigt sind und ob es sich tatsächlich um eine Querschnittslähmung handelt. „Hoffnung, dass sie vielleicht irgendwann doch wieder laufen kann, gibt es“, informiert Thun über die von Veterinären geäußerte Tendenzen nach dem ersten Röntgen. Denn Freeda zeigt unterschiedliche Reflexe und wenn die Wirkung der Schmerzmittel nachlässt, „reagiert sie darauf, somit spürt sie etwas“. Für eine endgültige und fundierte Diagnose geht es nun in eine Oldenburger Tierklinik. „Danach wissen wir mehr und können uns darauf einstellen“, sagt die Leiterin. Dass die Hündin zukünftig schmerzfrei leben kann, sei dabei die entscheidende Nachricht, „und das könnte sie viele Jahre auch mit einer Lähmung“, unterstreicht Franka Thun und präsentiert einen Hunderollstuhl, mit dem die junge Bewohnerin schon mal eigenständig eine kleine Probefahrt unternommen hat. „Wir hoffen aber natürlich darauf, dass sie bald wieder auf allen vier Pfoten steht und werden alles dafür tun, um unseren Sonnenschein zu erhalten.“Das Tier irrt zunächst durch die Gemeinde Emstek
Am 20. April wird Freeda angefahren und verletzt sich schwer
Für die Abschlussdiagnose geht es nun nach Oldenburg
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