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Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine ist ungebrochen groß

Ob im privaten Bereich, über soziale Einrichtungen sowie Bildungsträger: Flexibel wurden auch in Friesoythe Aktionen ins Leben gerufen. Wer was benötigt, kann auch auf om-hilft.org abgerufen werden.

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Willkommenskultur: Die Hilfsbereitschaft im privaten Bereich ist groß. Viele Menschen helfen gerne und schnell. Foto: Wimberg

Willkommenskultur: Die Hilfsbereitschaft im privaten Bereich ist groß. Viele Menschen helfen gerne und schnell. Foto: Wimberg

Die beiden ukrainischen Mütter mit ihren Kindern haben sich in ihrer Neuscharreler Wohnung bereits gut eingelebt. Zur Gastfamilie gibt es einen harmonischen Kontakt, mit dem Bus ging es zu den Friesoyther Maitagen und zu Fuß nach Markhausen, wo Freunde untergekommen sind.

Nur mit dem Nötigsten haben die Frauen ihre Flucht angetreten, und wie sie erfahren auch viele ihrer Landsleute im Friesoyther Stadtgebiet sowie im gesamten Oldenburger Münsterland eine große Hilfsbereitschaft. Als ihre "Vermieter" über den Handy-Status um Kleidung in den Größen M und XS, Schuhe in Größe 37, Kinderspielzeug und einen Gefrierschrank gebeten hatten, waren diese Wünsche in nur wenigen Stunden erfüllt und an der Tür abgegeben.

„Tun, was wir tun können“ lautete schon früh das Bestreben des Bildungswerks Friesoythe, das als eines der ersten Einrichtungen Willkommenskurse anbot, um die deutsche Sprache erlernen zu können. 50 Teilnehmer wurden zum Auftakttreffen am 17. März begrüßt, mittlerweile sind es 137, überwiegend Frauen, "die hochmotiviert zu uns kommen, nicht untätig sein wollen und dankbar für das Angebot sind“, berichten Geschäftsführerin Nicola Fuhler und Birgit Walker, Pädagogische Mitarbeiterin, von „vielen bereichernden Situationen“. Wichtig sei den Ukrainerinnen, zu lernen, aber parallel auch zu arbeiten, was in vielen Fällen schon gelungen sei.

Kurse sind mit einer Kinderbetreuung verbunden

Noch sind die Kurse, die mit einer Kinderbetreuung verbunden sind, ehrenamtlich organisiert, „und wir hoffen, dass sie bald in strukturierte Sprachkurse münden können, die täglich für einige Stunden stattfinden“, verwies Nicola Fuhler auf bürokratische Hürden, die noch überwunden werden müssten.

Ein Lob spricht sie ihrem Team aus, das viel Zeit und Energie aufbringe, um erfolgreich Unterstützung zu leisten. Bei Fragen stünden die Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite "und schaffen eine Willkommenskultur. Auch für uns ganz persönlich ein gutes Gefühl, nicht mehr nur hilflos zusehen zu müssen“, sagt die Geschäftsführerin, die auch die Online-Plattform om-hilft.org des Caritas-Sozialwerks nutzt, auf dessen Marktplatz Hilfe konkret geordnet wird. „Über dieses Portal haben wir unter anderem eine Dozentin gewinnen können“, freut sich Fuhler, die künftig um weitere Sprachbücher bitten möchte. Eine große Anzahl habe das Bildungswerk bereits angeschafft und verschenkt, aufgrund der hohen Resonanz, die mit den Kursen verbunden ist, „brauchen wir jedoch noch jede Menge mehr".

Wischmop, Waschmaschine oder das Nudelholz sind nur einige Haushaltswaren und Geräte, die das Caritas-Sozialwerk online eingestellt hat, um Hilfe im Saterland leisten zu können. „Diese Form der Unterstützung als ersten Schritt erleben auch wir stark unter Freunden, Verwandten und Bekannten im privaten Bereich“, unterstreicht Sozialpädagogin Judith Block, am Standort Friesoythe zuständig für die allgemeine Sozialberatung. In einem 2. Schritt gehe es dann um rechtliche, berufliche oder gesundheitliche Fragen. Und die könnten vom CSW, professionell vernetzt und mit allen Fachdiensten im Boot, beantwortet werden. „20 Kollegen stehen zur Verfügung, wir haben die Kontakte und kennen uns aus“, betonte Block.

Rund 100 Familien Neukunden bei der Tafel

Mit der neuen Herausforderung schnell vertraut gemacht hat sich nicht zuletzt die Friesoyther Tafel. Wie Vorstandsmitglied Werner Fuhler berichtet, zählten bereits rund 100 ukrainische Familien zu den Neukunden der "CarLa". Engpässe gibt es nicht. „Über die Bäckereien und Supermärkte bekommen wir nach wie vor ausreichend Lebensmittel“, so Fuhler. Über om-hilft.org sucht die Tafel noch ehrenamtliche Mitstreiter. Die sind auch beim Friesoyther Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) unter anderem für seinen Laden an der Brakestraße gerne gesehen, wie Leiterin Marlies Schnitger mitteilte.

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