Heimatgeschichte zieht in die Bücherei
Hunderte Bücher des Friesoyther Heimatvereins ziehen in die St.-Marien-Bücherei. Hier kann sie jeder nun betrachten.
Claudia Wimberg | 09.02.2023
Hunderte Bücher des Friesoyther Heimatvereins ziehen in die St.-Marien-Bücherei. Hier kann sie jeder nun betrachten.
Claudia Wimberg | 09.02.2023
Viele Bücher zu entdecken: Stefan Kühling, Vorsitzender des Friesoyther Heimatvereins, und Büchereileiterin Birgit Meyer-Beylage koordinieren zurzeit das Projekt. Foto: Wimberg
Das Buch über die Geschichte der Stadt ist in Sütterlin verfasst und mit kleinen Karten bestückt. Im Jahr 1930 veröffentlicht, war darauf neben allen Wohnhäusern noch das Stadttor als Wahrzeichen an der Langen Straße („Langenpforte“) eingezeichnet. An der Moorstraße stand die „Moorpforte“ und an der Kirchstraße die „Kirchpforte“. Es gab damals auch die „Chaussee nach Zwischenahn“, die „Chaussee nach Ellerbrock“, die kleine, die große und sogar die „hinterste Burgwiese“. Die Dokumentation zählt zu Hunderten Büchern und Schriften, die sich im Besitz des Heimatvereins befinden. Bislang waren die gesammelten Werke in einem separaten Raum und eher unter Verschluss im Bildungswerk untergebracht. Um sie jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist nun ein Teil des Bestands in die Friesoyther St.-Marien-Bücherei umgezogen. Aus Platzgründen war eine komplette Verlegung nicht möglich, aber die gesamte Auswahl wird erfasst und katalogisiert, ist danach online abrufbar und kann bei Bedarf geordert und ausgeliehen werden. Darauf haben sich Diplom-Bibliothekarin Birgit Meyer-Beylage und Heimatvereinsvorsitzender Stefan Kühling verständigt und sich dem zeitintensiven Projekt angenommen. Ins Obergeschoss einsortiert wurden bereits geschichtliche Zusammenfassungen rund um Friesoythe mit allen Ortsteilen, zahlreiche Chroniken von Schulen, Gemeinden und Vereinen sowie Festschriften und Bildbände. In die Hände fielen den beiden Organisatoren bei ihrer Sichtung auch die komplette Kirchengeschichte im Bistum Münster, die Geschichte des Krankenhauses, Jahrbücher und der in früheren Zeiten aufgelegte „Rundblick“ der Pfarrgemeinde. In einer Ausgabe von 2004 heißt es unter anderem: „Die neue Büchereileiterin stellt sich vor.“ Und nicht zuletzt aufgrund solcher persönlichen Entdeckungen „versinkt man natürlich auch gerne mal in die Lektüre“, gesteht Birgit Meyer-Beylage, während Stefan Kühling ein Buch über die Lange Straße ausfindig machte, „von dessen Existenz ich nichts wusste“. Seitdem sich die ersten Bücher und Schriften in der Bücherei befinden, „sind schon etliche ausgeliehen worden“, freut sich die Leiterin über die Resonanz. „Vieles, was einen Bezug zu Friesoythe hat, aber auch die Region betrifft, ausmacht und niedergeschrieben wurde, soll sich hier wiederfinden“, ergänzt der Heimatexperte und erinnert an das vom Heimatbund Oldenburger Münsterland auf den Weg gebrachte Digitalisierungsprojekt, das auch eine Vernetzung der Heimatbüchereien vorsieht.Zahlreiche Chroniken
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