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Hegering Molbergen will helfen, Zahl der Wildunfälle zu senken

Wolfsrisse und hohe Fallwildraten beunruhigen die Jäger. Doch neben den alltäglichen Sorgen gab es in der vergangenen Versammlung auch etwas zu feiern.

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Tradition: Die Gehörnbewerter Gerd Wulfers (links) und Martin Niemann (2. von rechts) sowie Hegeringleiter Christoph Rippe (rechts) zeichneten Franz Pund jr (2. von links) für den Abschuss des ältesten Bocks und Berthold Abeln (Mitte) für den Abschuss des stärksten Bocks aus. Foto: Landwehr

Tradition: Die Gehörnbewerter Gerd Wulfers (links) und Martin Niemann (2. von rechts) sowie Hegeringleiter Christoph Rippe (rechts) zeichneten Franz Pund jr (2. von links) für den Abschuss des ältesten Bocks und Berthold Abeln (Mitte) für den Abschuss des stärksten Bocks aus. Foto: Landwehr

Mahnende Worte richtete Molbergens Hegeringleiter Christoph Rippe an seine Jagdkollegen. „Nahezu 25 Prozent Fallwild beim Rehwild im Bereich des Hegerings Molbergen sind zu viel“, ermunterte Rippe die Molberger Jäger auf der jüngsten Mitgliederversammlung, vor allem mehr Rehwild an stark befahrenen Straßen zu schießen, um die Zahl der Wildunfälle zu senken.

Auch eine weitere Zahl aus dem vergangenen Jahr war Thema: Beim Vergleich konnte Berthold Abeln den stärksten Bock, Franz Pund jr. den ältesten Bock schießen. Darüber hinaus ist Lambertus Schnieder nun bereits seit 60 Jahren Mitglied der Landesjägerschaft. Manfred Niemann wurde für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Einige Sorgen haben zurzeit die Jäger im Hegering Molbergen, wie auf der Generalversammlung im Saal Schnieder in Ermke deutlich wurde. Neben dem hohen Fallwildanteil bereitet den Jägern die „katastrophale Ausbreitung der Wolfspopulation“ Sorgen, wie es Gerd Peek bei der Gehörnbewertung ausdrückte. Gerade beim Damwild gebe es viele, bestätigte Wolfsrisse. Dabei gehe man davon aus, nur 5 bis 10 Prozent der Risse aufzufinden. „Beim Damwild hatten wir gerade eine Erholungsphase und die Bestände stabilisierten sich. Und da kam der Wolf“, so Gerd Peek. Und noch eine dritte Sorge haben die Jäger: Die Umweltverschmutzung und hier vor allem der nicht sachgerecht entsorgte Müll verärgert, nicht nur Hegeringleiter Christoph Rippe. Dieser mahnte seine Jagdkollegen aber auch, in der Nähe von Gewässern auf bleihaltige Munition zu verzichten. „Schon das Mitführen ist strafbar“, so Rippe.

27.000 Euro konnten dem Kinderhospiz Löwenstein gespendet werden

In seinem Rechenschaftsbericht verwies der Hegeringleiter auf die Aktivitäten der Hegeringmitglieder. Jägerball und Taubenjagd hätten wieder stattfinden können. Für das Kinderhospiz Löwenstein seien bei der Taubenjagd 27.000 Euro gesammelt worden – ein Rekordergebnis, so Rippe. Der Kassenbericht durch Kassenwart Gert Lückmann wies einen soliden Kassenbestand auf.

Zudem kann der Hegering Molbergen neun neue Mitglieder begrüßen, sodass die Zahl der gesamten Mitglieder jetzt 282 Personen beträgt. Wobei: „Bei 282 Mitgliedern hätten zur Generalversammlung ruhig etwas mehr als die heute knapp 100 kommen können“, kommentierte Christoph Rippe die Teilnehmerzahl der Versammlung.

Bei den anstehenden Wahlen wurde Schriftführer Ludger Janßen einstimmig für 4 weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Für den ausscheidenden Kassenprüfer Michael von Hammel rückt jetzt Joachim Tietz nach.

Berthold Abeln hat den stärksten und Franz Pund jr. den ältesten Bock erlegt

In seinem Streckenbericht listete Hegeringleiter Christoph Rippe die Abschüsse akribisch nach Tierarten und Revieren auf. So seien im Jahr 2022 18 Stück (Vorjahr 25) Damwild erlegt worden. Zudem konnten die Molberger Jäger ihr Weidmannsheil bei 25 (Vorjahr 42) Stück Schwarzwild, 198 Stück Rehwild (Vorjahr 194), 279 Hasen (Vorjahr 247), 6 Kaninchen (19), 146 Füchse (159) und 192 Fasanen (247) wünschen. Mit dem entsprechenden Jagdhornsignal durch die Bläsergruppen wurde dem erlegten Wild die "letzte Ehre" erwiesen. Bei der Gehörnschau für das Rehwild durch Martin Niemann und Gerd Wulfers erhielt Franz Pund jr. eine Plakette für den Abschuss des ältesten Bocks, Berthold Abeln hatte den stärksten Bock erlegt.

Beim Damwild werde man „auch keine Drückjagden mehr durchführen. Was der Wolf aber anstellt, können wir nicht voraussagen“, so Gerd Peek, der keinen Superbock bewerten konnte. Dafür aber hatte Ludger Janßen gleich zwei 2B-Hirsche erlegt. Martin Niemann berichtete als Obmann für das Hundewesen von 16 erfolgreich ausgebildeten Jagdhunden. Die Obleute für die Jagdhorn-Bläsergruppe Jens Preut, Werner Spille und Ludger Markus, berichteten von 45 aktiven Bläsern in den Gruppen in Molbergen, Dwergte und Peheim und von vielen Terminen im vergangenen Jahr.

Hegeringleiter Christoph Rippe (Mitte) überreichte Manfred Niemann (links) für seine 40-jährige und Lambertus Schnieder (rechts) für seine 60-jährige Mitgliedschaft im Hegering und in der Landesjägerschaft Niedersachsen die Ehrenurkunde und die Treuenadel. Foto: LandwehrHegeringleiter Christoph Rippe (Mitte) überreichte Manfred Niemann (links) für seine 40-jährige und Lambertus Schnieder (rechts) für seine 60-jährige Mitgliedschaft im Hegering und in der Landesjägerschaft Niedersachsen die Ehrenurkunde und die Treuenadel. Foto: Landwehr

Zuletzt wurde für die 40-jährige Mitgliedschaft in der Landesjägerschaft Manfred Niemann mit entsprechenden Glückwünschen, einer Urkunde und der Treuenadel geehrt. Und gleich seit 60 Jahren gehört Lambertus Schnieder dem Hegering und der Landesjägerschaft an. Er erhielt ein besonderes Lob des Hegeringleiters, die Ehrenurkunde und die Treuenadel der Landesjägerschaft.

Außerdem findet das Kreisbläsertreffen in diesem Jahr am 18. und 19. August in Ramsloh statt.

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