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Handgemachtes (nicht nur) aus früheren Zeiten

Der 9. Handwerker- und Bauernmarkt findet am "Pallert" beim Heimathaus in Bösel statt. Der Trend zu Regionalität macht sich auch bei den Ausstellern bemerkbar.

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Mittelalterliches Heerlager: Ritter und Gaukler ergänzen das handwerkliche Angebot in Bösel. Archivfoto: Pille

Mittelalterliches Heerlager: Ritter und Gaukler ergänzen das handwerkliche Angebot in Bösel. Archivfoto: Pille

Wenn am 7. Mai (Sonntag) der 9. Böseler Handwerker- und Bauernmarkt am „Pallert“ beim Heimathaus an der Overlaher Straße eröffnet, dürfen sich die Besucher wieder auf viele Erlebniswelten freuen.

Da ist das alte Handwerk: Das Bild des Dorfschmieds mit feuerversengtem Gesicht und Lederschürze an der Esse, wie er früher in jedem Ort Pferde beschlug, existiert nicht mehr. Es gibt aber noch den Böseler Hans Hülskamp, gelernter Hufschmied, der die Zuschauer mitnimmt auf eine kleine Zeitreise und an diesem Sonntag vor dem Heimatmuseum an der Kohleesse die Funken vom Amboss stieben lässt.

„Regionalität und Authentizität sind uns wichtig“, sagt Josef Runden, Marktmeister der Gemeinde Bösel. Wer passte da besser ins Programm als Bösels letzter Schäfer, Franz Rolfes, und seine weißen gehörnten Heidschnucken, die auf der Roten Liste alter und gefährdeter Haustierrassen stehen. Rolfes züchtet als einer der letzten Herdbuchbetriebe im Weser-Ems-Gebiet noch in einer genauen Zuchtlinie dieser Rasse. Er demonstriert mit der historischen Schafschere, wie ihnen das Winterfell geschoren wird. Und Hermann Seppel zeigt den Besuchern, wie „Seissen“ (Sensen) fachmännisch „gehoort“ (gedengelt) werden.

Landfrauenverein serviert frisch gebackenes Brot

Am Standort beheimatet ist das Brotbackhaus des Landfrauenvereins, der die Gelegenheit wahrnimmt und wieder selbstgebackenes Brot in vielen Variationen anbietet. Belegt werden kann es mit Produkten der Bauernkäserei aus Thülsfelde oder mit Honig von Eduard Block. Der Trend zu Regionalität macht sich auch bei den bäuerlichen Direktvermarktern bemerkbar, entsprechend verspürt der Böseler Markt verstärkten Zulauf der Aussteller.

Man sieht daneben nahezu das gesamte kunsthandwerkliche Spektrum: Dazu gehören Arbeiten aus Metall, Holz, Ton, Wolle, Stoff und Glas, Schmuck, Bekleidung, Keramiken, Glas- und Holzobjekte und viele andere Arbeiten, mit denen man das eigene Heim verschönen oder aber anderen eine Freude machen kann. Der Übergang zu künstlerischen Arbeiten ist dabei fließend. Mit dabei auch der Weltladen mit fairen Produkten.

Zahlreiche  Aussteller demonstrieren die Entstehung ihrer Arbeiten am Stand

Das Prädikat „einzigartig“ verdient sich diese Veranstaltung auch alleine dadurch, dass die zahlreichen Aussteller die Entstehung ihrer Arbeiten am Stand demonstrieren und somit einen hautnahen Einblick gewähren. Es geht um Seife, Seile, Krüge, Schriftenschnitzen, Vogelhäuser und Insektenhotels. Am 7. Mai können die Besucher den Markt mit allen Sinnen entdecken, eine Rückbesinnung auf die Art, in der schon die Vorfahren gewirtschaftet haben.

Zur Zeitreise gehört an diesem Tag auch das Eintauchen in das mittelalterliche Heerlager „Elen Feana“ aus Rhauderfehn mit Magier, Priesterin, Ritter und Gaukler, die ihr Zeltlager im „Pallert“ aufschlagen.

Einen Blick in die Vergangenheit gewährt auch Benjamin Dirks, der das Heimatmuseum öffnet und Führungen anbietet. Marktbeginn ist um 10 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist um 11.30 Uhr durch den stellvertretenden Bürgermeister Ludger Beeken.

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