Pflanzen, säen und ernten, sich an bunten Blumen erfreuen und Gemeinschaft pflegen: Hobbygärtner sind auf dem "Gut Altenoythe" in Altenoythe gefragt, die aus einer Ackerfläche ein nachhaltiges und interkulturelles Projekt entstehen lassen möchten. Angesichts der Flüchtlinge aus der Ukraine und Syrien, die in der Stadt leben, ergriff Landwirt Jan Wreesmann nun die Initiative und bietet gemeinsam mit dem Friesoyther Bildungswerk die völkerbindende und soziale Aktion auf eigenem Grund und Boden an.
18 Parzellen in einer Größe von 50 Quadratmetern stehen an der Kreuzung Vitusstraße/Waterhörn zur Verfügung, die von den „Pächtern“ individuell gestaltet werden können. „Jeder, der Lust hat, ist eingeladen“, unterstreicht Bildungswerk-Geschäftsführerin Nicola Fuhler. Mit dabei sind bereits Schüler der Heinrich-von-Oytha-Oberschule, Familien des Flüchtlingswohnheims des Caritas-Sozialwerks, Mädchen und Jungen der „Kita für alle“ sowie Gruppen des Caritas-Vereins.
Zehn Parzellen stehen privaten Interessenten zur Verfügung. Wer keinen eigenen Garten hat oder sich ihn nicht leisten kann, ist gerne gesehen. Grundsätzlich beträgt der Monatsbeitrag pro Grundstück, das auch geteilt werden kann, 20 Euro, „doch keiner wird abgewiesen oder nur schwarze Erde behalten, wenn er den Betrag nicht aufbringen oder sein Stück nicht bepflanzen kann“, sagt Wreesmann und setzt auf Sponsoren, die bei Bedarf finanzielle Hilfe leisten.
Bau von Nistkästen, Vogelscheuchen und Gartenzäunen
Wichtig sind den Verantwortlichen der Austausch und das Gespräch. Zwar könne man sein Feld nach Lust und Laune besuchen und bewirtschaften. Geplant und ausdrücklich gewünscht sind jedoch auch gemeinsame Treffen. „Die spontane Verabredung zum Grillen oder zum Kaffee“, betont Irene Block, Seelsorgebeauftragte des Caritas-Vereins, die auch Kunst und Kultur koordiniert und in diesem Zusammenhang gleich weitere Ideen formuliert. So könnten Vogelscheuchen gebastelt sowie Nistkästen oder Gartenzäune gemeinsam gebaut werden.
Wie Jan Wreesmann mitteilte, sollen auch Veranstaltungen, beispielsweise zum Thema Gemüseanbau oder Kräuterkunde, stattfinden. "Welches Gemüse wächst in Syrien?", "Wie verarbeitet man Spinat in der Ukraine?" und "Wie gärtnern eigentlich Teenager?" seien drei von vielen Fragen, die durch eine aktive Nachbarschaft beantwortet und diskutiert werden. Zentral gelegen: eine Sitzgruppe zum Klönen und Ausruhen.
Die Saison ist auf 8 Monate bis einschließlich November angelegt. „Und wenn es gut läuft, planen wir natürlich eine Weiterführung im kommenden Jahr“, kündigt der Initiator an und lädt auch zum Hoffest am 15. Mai ein, bei dem sich die kleinen und großen Gärtner präsentieren können.
- Info: Als Ansprechpartner stehen Bildungswerk-Geschäftsführerin Nicola Fuhler unter Telefon 04491/933010 oder n.fuhler@
bildungswerk-friesoythe.de oder Jan Wreesmann unter Telefon 04491/921225 oder kontakt@gutaltenoythe.de zur Verfügung.