Grundschule Holdorf hat ein Schülerparlament
Gibt es Probleme, sind die Sprecher der 3. und 4. Klassen zur Stelle. Sie kümmern sich um Lösungen – und das seit Jahren mit Erfolg.
Heinrich Vollmer | 02.03.2022
Gibt es Probleme, sind die Sprecher der 3. und 4. Klassen zur Stelle. Sie kümmern sich um Lösungen – und das seit Jahren mit Erfolg.
Heinrich Vollmer | 02.03.2022
Die Klassensprecher finden das Schülerparlament richtig gut: (Obere Reihe von links) Michael V., Josefin H., Margarita V., Till B. und Frieda O.; (untere Reihe von links) Ole G., Madita B., Merle St., Wadih A., Julius B., Pepe B. und Alwine H. Foto: Vollmer
„Jetzt haben wir endlich wieder Spaß auf dem Schulhof“, sagt Ole. Der 10-Jährige ist Klassensprecher der Klasse 4c. Gemeinsam mit Frieda, Klassensprecherin der 4a, ist er Schülersprecher des Schülerparlaments der Grundschule Holdorf. Das Schülerparlament, ins Leben gerufen im Schuljahr 2011/12, setzt sich zusammen aus den gewählten Klassensprechern der Jahrgänge 3 und 4. Dass der Pausenspaß zurückgekehrt ist, dafür hat das Schülerparlament mit einem Nutzungsplan für die Spielangebote auf dem Schulhof gesorgt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Streit, wer in den Pausen den Kicker, den Bolzplatz oder die Arena nutzen durfte. Gerade die Arena ist bei den Schülern aller Klassen ein begehrter Spielort. Deshalb gab es manchmal Streit, wer beim Spielen mitmachen durfte. Um Frieden auf dem Schulgelände zu schaffen, hat das Schülerparlament mit dem verbindlichen Nutzungsplan jetzt Ordnung geschaffen. Die Themenliste des Schülerparlaments ist lang. Aktuell beschäftigt die jungen Parlamentarier das Thema verschmutzte, verstopfte Toiletten, für das nach Lösungen gesucht wird. Während ihrer Zusammenkünfte, die regelmäßig nach dem Schulunterricht auf dem Terminplan stehen, tauschen sich die Klassensprecher über anstehende Probleme aus. In jeder Sitzung wird besprochen, ob die verteilten Aufgaben von den Klassensprechern durchgeführt wurden und die angegangene Problembewältigung bei der Schulgemeinschaft angekommen ist. Dabei übernimmt Dorothe Wojtun, die als Lehrerin für das Schülerparlament zuständig ist, die Moderation und führt durch die Sitzungen. Sie schreibt zudem Protokolle und Einladungen, die den Klassenvertretern ausgehändigt werden, damit diese ihre Mitschüler und Lehrer über die Ergebnisse informieren. Dabei werden auch Anregungen für neue Themen entgegengenommen. Zudem hängt in der Aula eine Pinnwand, an der Namen und Bilder der Parlamentsmitglieder sowie das jeweils aktuelle Protokoll aushängen. „Die Schüler sollen durch das Schülerparlament die Möglichkeit haben, unsere Schule mitzugestalten und bei Problemlösungen mitzuwirken. Die Wünsche und Probleme der Schüler, die aus dem Schulalltag entstehen, werden ernst genommen“, sagt Schulleiterin Walburga Schütte. „Im Rahmen der Schülermitverwaltung sollen sich die Schüler intensiver mit ihrem Schulalltag auseinandersetzen, Verantwortung übernehmen und sich mehr mit unserer Schule identifizieren. Die Klassensprecher sollen zu Vermittlern zwischen dem Lehrerkollegium sowie der Schulleitung und der Schülerschaft werden“, erklärt die Schulleiterin die Zielsetzung des Schülerparlaments. In den vergangenen Jahren hat die Mitbestimmung der Schüler ihre Spuren hinterlassen. So erarbeitete das Schülerparlament eine Kinderschulordnung inklusive eines Maßnahmenplanes bei Regelverstößen. Ebenso initiierte es Anschaffungen, wie Tore mit Netzen, einen Basketballkorb, eine Sechserschaukel, die Sanierung des Kletterballs und eine Wackelbrücke für den Schulhof sowie eine Balance-Sitzschale für die Pausenhalle und Spiele für die Spielzeugkiste. Gast des Schülerparlaments ist in unregelmäßigen Abständen Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug. Der Verwaltungschef hat die Jungen und Mädchen vor kurzem im Rathaus empfangen sowie ihnen demokratische Strukturen vorgestellt und erklärt, berichtet Dorothe Wojtun.Durch das Schülerparlament übernehmen die Kinder Verantwortung
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