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Grund zum Feiern: Bunner Schützen lassen die Corona-Pause hinter sich

Das Schützenfest wurde diesmal besonders begeistert gefeiert. Trotzdem blieb Platz für Nachdenkliches. Der neue König ist Michael Wichmann.

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Neuer Schützenthron (von links): Ludger und Gaby Wichmann, Georg und Iris Wichmann, Thomas Anneken und Simone Lüken, Oliver und Andrea Kirchner, König Michael Wichmann mit seiner Königin Domenica, Alois und Catharina Stratmann, Michael und Heike Rode, Dieter und Heike Klatte sowie Ingo und Tatjana Anneken. Foto: Irmgard Stürwold

Neuer Schützenthron (von links): Ludger und Gaby Wichmann, Georg und Iris Wichmann, Thomas Anneken und Simone Lüken, Oliver und Andrea Kirchner, König Michael Wichmann mit seiner Königin Domenica, Alois und Catharina Stratmann, Michael und Heike Rode, Dieter und Heike Klatte sowie Ingo und Tatjana Anneken. Foto: Irmgard Stürwold

Wieder richtig Lust zum Feiern hatten Bunnens Schützen an ihrem verlängerten Pfingstwochenende. Bei bester Stimmung ließen sie die 2-jährige Coronapause hinter sich. Mit Michael Wichmann kürten sie endlich wieder einen neuen König.

Der Schütze vom 3. Zug setzte sich nach einem spannenden Adlerschießen durch. Gemeinsam mit Ehefrau Domenica nahm er anschließend die Huldigungen seines Schützenvolkes entgegen. Einen Tag zuvor hatte  Lynn Hülskamp sich beim Kinderkönigsschießen mit einem gezielten Schuss auf den Adler durchgesetzt. Zu ihrem Prinzen erwählte sie Lukas Winkeler. Jugendkönig wurde Georg Bertke.

Mitgliederzahlen trotz Corona gestiegen

Präsident Gregor Meyer bedankte sich während des großen Festumzugs bei allen Mitgliedern für die Beteiligung. Er betonte, der Schützenverein gehe "definitiv gestärkt" aus der Coronasperre heraus. Von Vereinsmüdigkeit könne jedenfalls keine Rede sein. "Mittlerweile haben wir weit über 730 Mitglieder, allein im vergangenen Jahr verzeichneten wir 29 Neuaufnahmen", verkündete Meyer stolz. Das zeige, wie beliebt der Verein bei Jung und Alt sei. Meyer merkte an, wie froh er sei, dass die Gründungsväter, den Schützenverein 1844 gegründet hätten und nicht erst ein Jahr später. "Dann hätten wir unser 175-jähriges Bestehen wegen der Pandemie nicht feiern können."

Am Umzug beteiligten sich zahlreiche Kinder und Jungschützen. Musikalisch wurde er vom Musikverein Bunnen, dem Blasorchester Essen und dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Löningen begleitet. Gregor Meyer begrüßte Ehrenpräsident Herbert Flerlage, Ehrenoberst Bernd Lübbers, Ehrenvorstand Albert Böckmann und den Ehrenkinderpräsidenten Ludger Düker. Mit dem goldenen „Bunner“ zeichnete er Armin Machalica aus. Dieser war vor 25 Jahren Schützenkönig und über viele Jahre im Vorstand des Schützenvereins tätig gewesen. Sebastian Lüken war vor 25 Jahren Kinderkönig.

Nachwuchs legte vor: Den Kinderthron bilden (von links) Georg Anneken mit Mia Wille, Johann Rump mit Lisa Rump, Hauke Springer mit Laura Winkeler, Lukas Ratte-Polle mit Eva Meyer, Prinzgemahl Lukas Winkeler mit Königin Lynn Hülskamp, Merle Budke mit Noah Hülskamp, Hanna Rump mit Elias Springer, Eva Dwerlkotte mit Lino Barklage und Rieke Böckmann mit Johann Graepel.  Foto: Irmgard StürwoldNachwuchs legte vor: Den Kinderthron bilden (von links) Georg Anneken mit Mia Wille, Johann Rump mit Lisa Rump, Hauke Springer mit Laura Winkeler, Lukas Ratte-Polle mit Eva Meyer, Prinzgemahl Lukas Winkeler mit Königin Lynn Hülskamp, Merle Budke mit Noah Hülskamp, Hanna Rump mit Elias Springer, Eva Dwerlkotte mit Lino Barklage und Rieke Böckmann mit Johann Graepel.  Foto: Irmgard Stürwold

Eine eindrucksvolle Rede hielt Gregor Meyer auch aus Anlass der Gefallenenehrung am 100 Jahre alten Kriegerdenkmal. Dort gedachten die Bunner den Gefallenen der beiden Weltkriege und auch der Opfer aktueller Kriege. Meyer wies auf die grausamen Bilder aus der Ukraine und auf das Schicksal der Geflüchteten hin, die ihr Zuhause wegen des Krieges verlassen mussten. Der Heimatbegriff,  jahrzehntelang verpönt, habe sich inzwischen zum Positiven gewandelt, betonte der Präsident. Er verglich die eigene Heimat mit einem "Leuchtturm in der wogenden Brandung" und "einem Hafen der Geborgenheit". Heimat bedeute "Zufriedenheit, Freundschaft und Vertrauen", kurzum, etwas, worauf die Bunner zurecht stolz sein könnten.

Der Schützenverein spiele bis heute eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben des Ortes. "Er ist Träger einer langen Tradition, die keineswegs rückwärtsorientiert und weltfremd ist, sondern positive Merkmale in sich vereint und an die nächste Generation weitergibt", unterstrich Meyer. Das Erbe der Vergangenheit zu bewahren sieht er als eine wichtige Aufgabe. Bei aller Brauchtumspflege sprach sich Meyer für "moderate" Anpassungen an die Zeit aus. "Ein Schützenverein, der 1844 gegründet wurde, kann im Jahr 2022 nicht mehr so aufgestellt sein wie zu Anfang seines Bestehens", betonte der Präsident.

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