Große Zahlen und ein neues Mitglied im Kommando: Feuerwehr Vechta zieht Bilanz
Die Ehrenamtlichen besetzen bei der Wahl des stellvertretenden Ortsbrandmeisters ihre Führung neu. Die Einsatzzahl ist 2022 enorm gestiegen.
Lars Chowanietz | 22.03.2023
Die Ehrenamtlichen besetzen bei der Wahl des stellvertretenden Ortsbrandmeisters ihre Führung neu. Die Einsatzzahl ist 2022 enorm gestiegen.
Lars Chowanietz | 22.03.2023
Einsatzbereit: Die Vechtaer Feuerwehrführung hat neue Mitglieder aufgenommen und verdiente Kräfte befördert. Foto: Chowanietz
Die Feuerwehr Vechta war 2022 beinahe im Dauereinsatz. Die Zahl der Alarmierungen hat sich nach den strengen Corona-Beschränkungen auf einem hohem Niveau eingependelt. Vechtas Ortsbrandmeister Christian Heitmann hat dazu am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung der Wehr Zahlen vorgelegt. Insgesamt 276 Mal ist die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausgerückt; das ist ein Plus von 67 Mal im Vergleich zum Pandemiejahr 2021. Die Zahl liegt damit nur knapp unter dem bisherigen Rekord von 2019. Das Jahr galt lange als Ausreißer: Damals wurden die Ehrenamtlichen 299 Mal alarmiert. Die hohe Einsatzzahl zehrt an den Kräften. Allein im Februar gab es 50 Alarmierungen, im August 35. Heitmann betonte: Es sei in Vechta vorrangiges Ziel, sämtliche Tätigkeiten der Feuerwehr in der Ehrenamtlichkeit zu belassen. Seine Wehr sei auf gutem Kurs und profitiere vom Engagement ihrer Mitglieder. Die hohe Einsatzzahl sei aber dauerhaft im Ehrenamt nur schwer zu leisten. Wenn sich die Zahl der Einsätze bei 300 im Jahr einpendele, dann müsse über eine zielgerichtete Unterstützung der Wehr nachgedacht werden. Heitmann Vorschlag: Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) könne mit ihren hauptamtlichen Mitarbeitern stärker zum Dienstleister werden, um zunächst in den großen Wehren vor allem die Gerätewarte und ihre Helfer weiter entlasten zu können. Das Engagement der Vechtaer Wehr wird ab dem Sommer voraussichtlich von einer veränderten Führung gesteuert: Die Feuerwehr Vechta hat einen neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Mitglieder für den bisherigen Gruppenführer Daniel Belling. Er soll den Stellvertreterposten von Amtsinhaber Michael Ahrling übernehmen, der seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte. Neben Belling hatte sich auch der frühere langjährige Gerätewart Michael Helms beworben. Die Wahl des neuen Stellvertreters gilt zunächst als Vorschlag. Über die Ernennung für üblicherweise 6 Jahre muss abschließend der Stadtrat entscheiden. Der bisherige stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Ahrling gibt sein Amt ab, um sich künftig auf seine Aufgabe als stellvertretender Kreisbrandmeister konzentrieren zu können. Er war bereits im November 2021 von der Versammlung der Feuerwehrchefs aus dem gesamten Landkreis auf den Posten gewählt worden. Im Einsatzalltag ist Ahrling weiter präsent. Er und seine Kameraden leisteten laut Heitmanns Statistik im vergangenen Jahr bei den 276 Einsätzen insgesamt 6142 Dienststunden. In dieser Zeit rückten die Ehrenamtlichen zu 67 Brandeinsätzen aus, davon 8 Großbrände; 53 Mal lösten im Stadtgebiet Brandmeldeanlagen aus – meistens Fehlalarme; 37 Mal wurden die Kameraden zu Sturmschäden gerufen; 15 Mal hieß es "Menschen oder Tiere in Gefahr", in der Regel nach Unfällen. Stadtbrandmeister Jan-Arthur Müller bemerkte den starken Anstieg bei Wohnungsöffnungen. Zu diesen Einsätzen musste die Wehr im vergangenen Jahr 31 Mal ausrücken, 2021 nur 15 Mal. Ein Grund dafür seien sicherlich die gesellschaftlichen Veränderungen in der weiter wachsenden Stadt: Früher hätten Menschen eher ihre Nachbarn um Hilfe gebeten, sagte er. Heute rufe man die Feuerwehr, wenn man Hilfe brauche. Er sah für die Kameraden rückblickend ein sehr gutes Jahr. Auch neben den Einsätzen hatten die Feuerwehrleute viel zu tun: Sie halfen unter anderem bei der Organisation neuer Einsatzkleidung und brachten sich bei der Konzipierung des Einsatzleitwagens ein, der neu beschafft werden soll. Daneben legte die Wehr noch einmal beim Ausbildungs- und Übungsdienst zu: Heitmann rechnet mit 13.384 Stunden, fast 3000 Stunden mehr als im Vorjahr. Geleistet wurden die Stunden 2022 von 114 aktiven Mitgliedern, darunter inzwischen 12 Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 37,29 Jahren. Auch der Nachwuchs scheint zunächst gesichert: Die Jugendfeuerwehr hatte zum Jahresende 25 Mitglieder; 5 von ihnen wechseln jetzt in die aktive Wehr. Als Gäste hielten auch Vechtas Erste Stadträtin Sandra Sollmann – als Vertretung von Bürgermeister Kristian Kater – und Kreisbrandmeister Matthias Trumme ein Grußwort.Auffälliger Anstieg
Größte Wehr des Landkreises
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