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Große Zahlen und ein neues Mitglied im Kommando: Feuerwehr Vechta zieht Bilanz

Die Ehrenamtlichen besetzen bei der Wahl des stellvertretenden Ortsbrandmeisters ihre Führung neu. Die Einsatzzahl ist 2022 enorm gestiegen.

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Einsatzbereit: Die Vechtaer Feuerwehrführung hat neue Mitglieder aufgenommen und verdiente Kräfte befördert. Foto: Chowanietz

Einsatzbereit: Die Vechtaer Feuerwehrführung hat neue Mitglieder aufgenommen und verdiente Kräfte befördert. Foto: Chowanietz

Die Feuerwehr Vechta war 2022 beinahe im Dauereinsatz. Die Zahl der Alarmierungen hat sich nach den strengen Corona-Beschränkungen auf einem hohem Niveau eingependelt. Vechtas Ortsbrandmeister Christian Heitmann hat dazu am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung der Wehr Zahlen vorgelegt. Insgesamt 276 Mal ist die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausgerückt; das ist ein Plus von 67 Mal im Vergleich zum Pandemiejahr 2021. Die Zahl liegt damit nur knapp unter dem bisherigen Rekord von 2019. Das Jahr galt lange als Ausreißer: Damals wurden die Ehrenamtlichen 299 Mal alarmiert.

Die hohe Einsatzzahl zehrt an den Kräften. Allein im Februar gab es 50 Alarmierungen, im August 35. Heitmann betonte: Es sei in Vechta vorrangiges Ziel, sämtliche Tätigkeiten der Feuerwehr in der Ehrenamtlichkeit zu belassen. Seine Wehr sei auf gutem Kurs und profitiere vom Engagement ihrer Mitglieder. Die hohe Einsatzzahl sei aber dauerhaft im Ehrenamt nur schwer zu leisten. Wenn sich die Zahl der Einsätze bei 300 im Jahr einpendele, dann müsse über eine  zielgerichtete Unterstützung der Wehr nachgedacht werden. Heitmann Vorschlag: Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) könne mit ihren hauptamtlichen Mitarbeitern stärker zum Dienstleister werden, um zunächst in den großen Wehren vor allem die Gerätewarte und ihre Helfer weiter entlasten zu können.

Ausgezeichnet: (von links) die erste Stadträtin Sandra Sollmann mit den Geehrten Franz Kröger senior, Jan-Arthur Müller, Marius Kröger, Jörg Kleimann, Gerd Halbritter, Simon Hermes, Thomas Helmke, Henning Ahlers, Ralf Anten, Jens Thölking, Michael Helms und Wolfgang Linke sowie Ortsbrandmeister Christian Heitmann. Foto: ChowanietzAusgezeichnet: (von links) die erste Stadträtin Sandra Sollmann mit den Geehrten Franz Kröger senior, Jan-Arthur Müller, Marius Kröger, Jörg Kleimann, Gerd Halbritter, Simon Hermes, Thomas Helmke, Henning Ahlers, Ralf Anten, Jens Thölking, Michael Helms und Wolfgang Linke sowie Ortsbrandmeister Christian Heitmann. Foto: Chowanietz

Das Engagement der Vechtaer Wehr wird ab dem Sommer voraussichtlich von einer veränderten Führung gesteuert: Die Feuerwehr Vechta hat einen neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Mitglieder für den bisherigen Gruppenführer Daniel Belling. Er soll den Stellvertreterposten von Amtsinhaber Michael Ahrling übernehmen, der seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte. Neben Belling hatte sich auch der frühere langjährige Gerätewart Michael Helms beworben.

Auffälliger Anstieg

Die Wahl des neuen Stellvertreters gilt zunächst als Vorschlag. Über die Ernennung für üblicherweise 6 Jahre muss abschließend der Stadtrat entscheiden. Der bisherige stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Ahrling gibt sein Amt ab, um sich künftig auf seine Aufgabe als stellvertretender Kreisbrandmeister konzentrieren zu können. Er war bereits im November 2021 von der Versammlung der Feuerwehrchefs aus dem gesamten Landkreis auf den Posten gewählt worden.

Im Einsatzalltag ist Ahrling weiter präsent. Er und seine Kameraden leisteten laut Heitmanns Statistik im vergangenen Jahr bei den 276 Einsätzen insgesamt 6142 Dienststunden. In dieser Zeit rückten die Ehrenamtlichen zu 67 Brandeinsätzen aus, davon 8 Großbrände; 53 Mal lösten im Stadtgebiet Brandmeldeanlagen aus – meistens Fehlalarme; 37 Mal wurden die Kameraden zu Sturmschäden gerufen; 15 Mal hieß es "Menschen oder Tiere in Gefahr", in der Regel nach Unfällen.

Stadtbrandmeister Jan-Arthur Müller bemerkte den starken Anstieg bei Wohnungsöffnungen. Zu diesen Einsätzen musste die Wehr im vergangenen Jahr 31 Mal ausrücken, 2021 nur 15 Mal. Ein Grund dafür seien sicherlich die gesellschaftlichen Veränderungen in der weiter wachsenden Stadt: Früher hätten Menschen eher ihre Nachbarn um Hilfe gebeten, sagte er. Heute rufe man die Feuerwehr, wenn man Hilfe brauche. Er sah für die Kameraden rückblickend ein sehr gutes Jahr. 

Größte Wehr des Landkreises

Auch neben den Einsätzen hatten die Feuerwehrleute viel zu tun: Sie halfen unter anderem bei der Organisation neuer Einsatzkleidung und brachten sich bei der Konzipierung des Einsatzleitwagens ein, der neu beschafft werden soll. Daneben legte die Wehr noch einmal beim Ausbildungs- und Übungsdienst zu: Heitmann rechnet mit 13.384 Stunden, fast 3000 Stunden mehr als im Vorjahr.

Feierliche Übernahme: Ortsbrandmeister Christian Heitmann (rechts) nahm den neuen Feuerwehrmannanwärtern das Dienstversprechen ab. Für sie gab es eine Urkunde, aber auch symbolisch den Helm für die eigene Schutzausrüstung für künftige Einsätze. Foto: Chowanietz
Ehrungen und Beförderungen gab es bei der größten Feuerwehr des Landkreises reihenweise. Foto: Chowanietz
Auszeichnungen für verdiente Mitglieder: Die Erste Stadträtin Sandra Sollmann übergab Ehrenzeichen und Urkunden an langjährige Mitglieder, wie hier an Thomas Helmke für 40 Jahre Dienst bei der Feuerwehr. Foto: Chowanietz
Die Ehrennadel gehört dazu: Stadtbrandmeister Jan-Arthur Müller steckte Jens Thölking die Auszeichnung für 40-jährige Dienstzeit an. Foto: Chowanietz
Bunt gemischt: Auch Jugendfeuerwehr und Altersabteilung sind traditionell zur Mitgliederversammlung geladen. Allein in der Einsatzabteilung, der aktiven Wehr, gibt es 114 Mitglieder. Foto: Chowanietz
Besonders Auszeichung: Gerd Halbritter bekam vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Michael Ahrling die Ehrennadel des Oldenburgischen Feuerwehrverbands in Silber; eine Auszeichnung für langjähriges Engagement und Mitgründung der Jugendfeuerwehr. Halbritter wechselt in diesem Jahr mit 67 in die Altersabteilung. Foto: Chowanietz
Besonders Auszeichung II: Kreisbrandmeister Matthias Trumme verlieh Franz Kröger senior die Ehrennadel des Oldenburgischen Feuerwehrverbands in Silber; eine Auszeichnung für langjähriges Engagement und Mitgründung der Jugendfeuerwehr. Auch Kröger wechselt in diesem Jahr mit 67 in die Altersabteilung. Foto: Chowanietz
Großer Applaus: Für die Ehrungen erhoben sich die Mitglieder. Foto: Chowanietz
Große Wehr, viele Beförderte und Geehrte: Das Gruppenfoto gab es in der Fahrzeughalle. Foto: Chowanietz

Geleistet wurden die Stunden 2022 von 114 aktiven Mitgliedern, darunter inzwischen 12 Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 37,29 Jahren. Auch der Nachwuchs scheint zunächst gesichert: Die Jugendfeuerwehr hatte zum Jahresende 25 Mitglieder; 5 von ihnen wechseln jetzt in die aktive Wehr.

Als Gäste hielten auch Vechtas Erste Stadträtin Sandra Sollmann – als Vertretung von Bürgermeister Kristian Kater – und Kreisbrandmeister Matthias Trumme ein Grußwort.


Ehrungen und Beförderung

  • Bei der Generalversammlung gab es Ehrungen sowie Beförderungen nach Lehrgängen und Qualifizierungen und für den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Vechta.
  • Den Dienstgrad Feuerwehrmann verlieh Ortsbrandmeister Christian Heitmann an Sven Oliver Hoyer, Arndt Kröger und André Panse.
  • Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurden Jan-Bernd Kossen und Simon Rommel.
  • Den Dienstgrad Hauptfeuerwehrfrau tragen jetzt Carolin Asbrede und Laura Triphaus, den des Hauptfeuerwehrmanns Kevin Diering und Sascha Steinke.
  • Löschmeister sind Dominic Pflügge und René Partmann.
  • Zum Hauptlöschmeister befördert wurde Stefan Sagkob.
  • Neu aufgenommen in die Aktive Wehr wurde als Feuerwehrfrauanwärterin Denisa Dinu.
  • Aufgenommen als Feuerwehrmannanwärter wurden Daniel Fortmann, Oliver Hülskamp, Luis Kathmann, Tobias Neumann, Linus Sander und Mattes Thöle.
  • Das niedersächsische Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre im Dienste der Feuerwehr bekamen Henning Ahlers und Marius Kröger.
  • Das Ehrenzeichen für 40 Jahre Dienstzeit bekamen Ralf Anten, Thomas Helmke, Michael Helms, Jan-Arthur Müller und Jens Thölking.
  • Die Ehrung für 50 Jahre im Dienst der Feuerwehr bekam Wolfgang Linke.
  • 60 Jahre im Dienst ist Clemens Kramer. Die Verleihung des seltenen Ehrenzeichens findet später statt.
  • Die Ehrennadel des Oldenburgischen Feuerwehrverbands in Silber bekamen für ihren Verdienst Gerd Halbritter, Franz Kröger senior und Jan-Arthur Müller.
  • Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbands in Bronze bekamen Simon Hermes und Jörg Kleimann.

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