Geldautomat in Oldenburg gesprengt: 8 Personen in Schneiderkrug und Ahlhorn festgenommen
Die Flucht endete in Ahlhorn: Der Audi blieb verlassen zurück. Im Kofferraum wurden Benzinkanister entdeckt. Kurz darauf gelangen Festnahmen – auch in der Gemeinde Emstek.
Festnahmen in Schneiderkrug: In diesem Golf mit niederländischem Kennzeichen sollen einige der 8 festgenommenen Männer gesessen haben. Foto: M. Niehues
Laut ersten Meldungen am Freitagmorgen fahndet die Polizei ein weiteres Mal nach mutmaßlichen Geldautomatensprengern. Schwerpunkt der Fahndung ist demnach Ahlhorn – also fast in dem Bereich, in dem die Polizei vor rund 2 Wochen mit einem Großaufgebot nach Geldautomatensprengern suchte und ein Auto samt Sprengstoff im Kofferraum sicherstellen konnte.
Die Entwicklungen des Tages hier im Überblick:
Die Explosion ereignete sich in einem Oldenburger Supermarkt. Foto: Nordwestmedia-TV
15.00 Uhr: Einige der 8 Verdächtigen sind am Freitag im Emsteker Ortsteil Schneiderkrug festgenommen worden. Das hat ein Sprecher der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta am Freitagnachmittag auf Anfrage von OM-Online bestätigt. Demnach sind kurz vor 9 Uhr zwei verdächtige Fahrzeuge unabhängig voneinander in Ahlhorn und in Schneiderkrug von der Polizei gestoppt worden. In einem Auto saßen 5 Personen, in dem anderen 3. Weitere Angaben zur Festnahme und Identität der Männer werden weiterhin nicht gemacht.
14.45 Uhr: Es ist der nunmehr vierte Geldautomat, der im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Oldenburg in diesem Jahr gesprengt worden ist. Im gesamten Jahr 2022 waren es 68. Ziel der Automatensprenger war dabei ein weiteres Mal ein alleinstehender Automat in einem Verbrauchermarkt. Auf diese Entwicklung reagieren die Banken und Handelsketten: Die Automaten werden mehr und mehr abgebaut. Die Geräte in den Combi-Märkten in Cloppenburg und in Garrel sowie im Kaufland werden nicht wieder aufgebaut.
In Ahlhorn: Vor dem früheren Flugplatz steht das Fluchtfahrzeug der mutmaßlichen Automatensprenger. Unter der Goldfolie befindet sich Beweismaterial. Foto: M. Niehues
12.25 Uhr: In einer ersten ausführlichen Stellungnahme zeigt sich die Polizeidirektion Oldenburg davon überzeugt, dass alle 8 Männer unter Tatverdacht stehen, an der Explosion in Oldenburg beteiligt zu sein. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Noch ist unklar, ob die Männer noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Das gilt aber als wahrscheinlich.
"Wir haben es mit skrupellosen Schwerverbrechern zu tun, die mit Festsprengstoffen arbeiten und Menschenleben gefährden", betonte am Freitagmittag Polizeipräsident Johann Kühme, der allen beteiligten Einsatzkräften Lob und Dank aussprach.
Gleichzeitig sieht sich die Polizeidirektion Oldenburg in der derzeitigen Strategie der Polizei bestärkt. Der Fokus liegt dabei auf die Beobachtung der Bundes- und Landesstraßen, weil die Täter Autobahnen weitestgehend meiden. "Die Bundesstraße 213 wurde auch nach der aktuellen Tat als Fluchtroute genutzt. Dies zeigt, dass wir auch zukünftig die potenziellen An- und Abfahrtswegen im Blick haben und präsent sein müssen", erklärt Polizeivizepräsident Andreas Sagehorn am Freitagmittag.
Just wenige Stunden vor der Automatensprengung in Oldenburg hatten rund 65 Beamte der Polizei eben vor diesem Hintergrund eine Großkontrolle auf der B213 nahe Ganderkesee durchgeführt.
Der Audi wird von Kriminalbeamten der Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta auf Spuren untersucht. Im Kofferraum fanden die Beamten Benzinkanister. Foto: M. Niehues
10.47 Uhr: Die Polizei hat mittlerweile die vorläufige Festnahme von 8 Personen bestätigt. 2 Fahrzeuge waren demnach zuvor bei einer Kontrolle im Raum Großenkneten aufgefallen und von den Beamten gestoppt worden.
Bekannt sind mittlerweile auch weitere Details aus der Tatnacht. Demnach soll der Geldautomat in einem Verbrauchermarkt in der Oldenburger Heerstraße am Freitagmorgen zwischen 3.30 und 3.35 Uhr gesprengt worden sein. Zeugen wollen anschließend einen mutmaßlichen Fluchtwagen beobachtet haben, der mit hohem Tempo davon fuhr. Gesehen wurde der Wagen zunächst auf der A28; dann auf der Bundesstraße 213 zwischen Wildeshausen und Wildeshausen-West.
Wenig später entdeckte die Polizei einen verunglückten Audi an der Straße "Kasinowald" beim ehemaligen Flugplatz Ahlhorn. Im Kofferraum fanden die Beamten Benzinkanister. Die weitere Spurensicherung läuft. Auch am Tatort selbst sowie an den Autos, in den die 8 Verdächtigen gesessen haben, sichert die Polizei Spuren.
Die Polizei hat im Bereich Ahlhorn 8 Verdächtige vorläufig festgenommen. Nähere Details zu den Umständen sind noch nicht bekannt. Foto: M. Niehues
9.15 Uhr: Die Informationslage ist am Freitagmorgen noch dünn. Fest steht demnach, dass es in der Nacht zu Freitag eine Explosion im Oldenburger Stadtteil Osternburg gegeben hat. Demnach ist ein Geldautomat, der sich im Eingangsbereich eines Supermarktes befunden hat, gesprengt worden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Die Täter flüchteten mit einem Auto. Die Fahrt führte dabei erneut über die Autobahn 29. Dieses Fahrzeug ist offenbar zwischenzeitlich nahe Ahlhorn gestoppt worden. Die Täter sind demnach zu Fuß weiter geflüchtet. Ein Großaufgebot der Polizei sucht aktuell nach den flüchtigen Tätern. Ein Polizeihubschrauber ist ebenso wie Spürhunde vor Ort im Einsatz.