Gartenarbeit ohne Garten? Das geht – in einer Gemeinschaft
Gärtnern ohne eigenen Garten: Auf Gut Altenoythe geht das Projekt "Garten für Alle" in die 2. Runde. Noch stehen Parzellen für neue Teilnehmer zur Verfügung.
Heiner Stix | 02.05.2023
Gärtnern ohne eigenen Garten: Auf Gut Altenoythe geht das Projekt "Garten für Alle" in die 2. Runde. Noch stehen Parzellen für neue Teilnehmer zur Verfügung.
Heiner Stix | 02.05.2023
Landwirt Jan Wreesmann (Mitte) und Bildungswerk-Geschäftsführerin Nicola Fuhler freuen sich über den Start zur 2. Runde des Projekts "Garten für alle". Foto: Stix
Frühlingszeit ist Pflanzzeit. Wer im Herbst eigenes Gemüse essen will, hat mit den Beeten im eigenen Garten jetzt und in den kommenden Wochen gut zu tun. Doch auch wer keinen eigenen Garten hat, kann unter die Gemüsebauern gehen. Auf Gut Altenoythe startet jetzt die 2. Saison des Projekts "Garten für Alle". Auf rund 1800 Quadratmetern können Interessenten wie schon im vergangenen Jahr ihre eigene Parzelle abstecken, kultivieren, pflegen und am Ende der Saison abernten. Landwirt Jan Wreesmann und die Geschäftsführerin des katholischen Bildungswerks, Nicola Fuhler, sind erneut die treibenden Kräfte hinter dem Projekt. Noch sind Plätze für neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei, die ersten neuen Interessenten stehen indes schon in den Startlöchern. Aus dem Deutschkurs von Helmut Biemer etwa machen zwei Ukrainerinnen mit, Biemer selbst will mit Ehefrau Karola ebenfalls eine Parzelle bewirtschaften. Katja Schrameyer wiederum ist Wiederholungstäterin. "Ich habe letztes Jahr viele schöne Blumen, aber auch Salate, Kräuter und Zucchini aus dem Garten geholt", begründet die Altenoytherin ihr erneutes Engagement. Und vielleicht klappt es 2023 ja auch mit Kohlrabi und Blumenkohl. "Das ging im vergangenen Jahr wegen der Schnecken schief", erzählt Schrameyer. Geklappt allerdings hat es mit der Gemeinschaft. "Wenn ich da war, war immer was los", erinnert sie sich. Auch die Caritas ist wieder dabei, und hat das Engagement sogar noch ausgeweitet. "Wir haben damit so positive Erfahrungen gemacht, dass wir jetzt in der Schulstraße in Altenoythe einen eigenen, 50 Quadratmeter großen Garten angelegt haben", Birgit Hilscher vom Berufsbildungsbereich des Caritas-Vereins Altenoythe. Eine Parzelle in der Vitusstraße soll trotzdem bepflanzt werden. Einiges hat sich allerdings auch geändert. So waren im vergangenen Jahr die Parzellen noch streng eingeteilt, diesmal geht es lockerer zu. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können ihren Platz selbst einteilen, "aber ein bisschen Ordnung muss dabei natürlich schon sein", sagt Wreesmann. Neu ist auch – Stichwort Ordnung – der Schuppen für die Gartengeräte, den das Caritas Sozialwerk (CSW) ebenso wie die Tische und Bänke in der Mitte des Areals angeschafft hat. "Wir haben dafür Fördergelder organisiert", sagt Michael Knelangen vom CSW. Auch Kaninchendraht ist jetzt verfügbar, um die Parzellen vor den Nagetieren zu schützen. "Wir haben auch das Material, um Pflanztunnel zu bauen", ergänzt Wreesmann. Der Landwirt ist diesmal selbst mit einer Parzelle dabei – unter anderem, um zu lernen. "Wir haben mit Abraham Orwamo gerade einen Praktikanten aus Uganda", erzählt er. "Abraham ist selbst Landwirt und das ist eine schöne Möglichkeit, zu sehen, wie dort Gemüse angebaut wird." Ähnliche Erfahrungen hat Katja Schrameyer bereits 2022 gemacht. "Da waren auch Griechen und Syrer dabei", erzählt sie. "Von denen konnte man viel lernen, die bauen ja ganz anders an als wir." Wer Interesse hat, seine eigene Parzelle zu bebauen, kann sich bei Jan Wreesmann vom Gut Altenoythe per Mail unter kontakt@gutaltenoythe.de oder bei Nicola Fuhler unter n.fuhler@bildungswerk-friesoythe.de melden. Für die Nutzung der Geräte ist ein kleiner Obolus fällig, Menschen mit Flüchtlingshintergrund können ohne Gebühr arbeiten. Und wer sich erst einmal informieren möchte, sollte sich den 6. Mai im Kalender markieren. Dann findet am "Garten für Alle" auf Gut Altenoythe, Vitusstraße 9 in Altenoythe, von 10 bis 12.45 Uhr eine praktische Fortbildung zu "Grundlagen der Gartenarbeit" statt. Referentin ist Diplom-Ingenieurin Jutta Tellmann, die leitende Gärtnerin des Cloppenburger Museumsdorfes.Erneuter Anlauf mit Blumenkohl und Kohlrabi
Schuppen sowie Tische und Bänke sind neu
Schnuppertag am 6. Mai
So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!