Garreler Schulsanitäter bejubeln Platz 4 bei Bundeswettbewerb
Mehr als 3500 Johanniter haben ihr Können in der Metropolishalle im Filmpark Babelsberg unter Beweis gestellt. Die Aktiven aus Garrel überzeugten die Schiedsrichter.
Beim Tag der Johanniter im Filmpark Babelsberg für Garrel am Start: (von links), Lena Busch, Larissa Lampe, Jan Ferneding, Angelina Rudi, Zoè-Melina Scholz (vorne), Greta Kurmann, Linus Otten, Leni Meyer, Stefanie Rempe und Henry Meiners. Foto: Johanniter / Thanheiser
Die Mannschaft des Ortsverbands Garrel der Johanniter-Unfall-Hilfe, gleichzeitig als Schulsanitäter der Oberschule Garrel aktiv, hat beim Bundeswettkampf der Johanniter in Potsdam in der Kategorie B den 4. Platz belegt. „Das war eine Wahnsinnsleistung unseres Teams“, wird Jan Ferneding, Ausbildungsleitung der Garreler Johanniter und Coach des Teams, in einer Pressemitteilung zitiert.
Vor mehr als 3500 Johanniterinnen und Johannitern in der Metropolishalle im Filmpark Babelsberg nahm Angelina Rudi stellvertretend für das Team die Urkunde aus den Händen der Bundesvorstände Thomas Mähnert, Christian Meyer-Landrut und Jörg Lüssem sowie von Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, entgegen. „Das war ein sehr bewegender Moment“, gesteht Ferneding. „Da floss die eine oder andere Träne.“ Erste Gratulanten waren Ortsbeauftragter Andreas Rempe sowie Uwe Beyes, Mitglied im Vorstand des Landesverbands Niedersachsen/Bremen. „Die Garreler haben unseren Landesverband sehr würdig vertreten. Ein sehr sympathisches Team“, sagt Beyes.
Zeigen ihr Können: Greta Kurmann (rechts) und Leni Meyer kümmern sich im Praxistest um eine Verletzte mit Verdacht auf Unterarmfraktur. Foto: Johanniter / Thanheiser
Beim Bundeswettkampf der Johanniter messen sich alle 2 Jahre die besten Retter bundesweit in verschiedenen Kategorien, die sich zuvor als Landesverbandssieger qualifizieren mussten. Die Kategorie B sind Jugendliche von 12 bis 16 Jahren. Zum Team gehören Lena Busch, Angelina Rudi, Zoè-Melina Scholz, Greta Kurmann, Linus Otten, Leni Meyer, Stefanie Rempe und Henry Meiners. Trainiert und betreut wurden sie von Jan Ferneding, Larissa Lampe, Fabian Kösterke, Rada Laubach und Marina Kramer.
Für Ferneding ist das Teil des Erfolgs. „Wir hatten ein tolles Team aus Erste-Hilfe-Trainern und Jugendgruppenleiter, das sich sehr engagiert hat.“ Unterstützung gab es auch von anderer Seite. Einige Schulsanitäter waren in der Woche vor dem „Tag der Johanniter“, dessen Teil der Bundeswettkampf ist, auf Klassenfahrt im Harz. Eigentlich sollten sie Freitag zurückkommen. „Ich habe sie aber bereits am Donnerstag abgeholt, damit sie noch eine Nacht im eigenen Bett schlafen können“, berichtet Ferneding. Schule und Eltern haben das unterstützt, beim Abschied haben Lehrkräfte, Mitschülerinnen und Mitschüler das Team gemeinschaftlich mit den besten Wünschen auf die Reise geschickt. „Diese Unterstützung hat uns heute sehr geholfen.“
Mit einem Augenzwinkern: „Hauptsache, Sie bringen meinen Patienten nicht um. Dann ist alles gut.“ Schiedsrichter Dr. Christian von Wissmann erklärt den Garrelern Schulsanitätern ihre Aufgabe. Foto: Johanniter / Thanheiser
Aufgaben waren ein theoretischer Test, die Überprüfung von Basis-Maßnahmen, ein Trageparcours sowie ein Praxistest, die sogenannte Königsdisziplin. Hier haben die Garreler Schulsanitäterinnen und -sanitäter vor der Filmkulisse einer mittelalterlichen Stadt im Filmpark Babelsberg eine besonders gute Leistung gezeigt. „Das haben die so runtergerockt“, sagt Ferneding. Aufgabe war die Versorgung von zwei Jugendlichen, die mit dem Skateboard gestürzt waren. Ein Mädchen hatte eine Kopfplatzwunde mit Verdacht auf Schädelhirntrauma, die andere den Verdacht auf eine Unterarmfraktur. Zoè-Melina Scholz und Angelina Rudi haben sich um die Verletzte mit der Kopfwunde gekümmert, Greta Kurmann und Leni Meyer um die Unterarmverletzte. „Sie haben sofort für Wärmeerhalt gesorgt, die Verletzten sehr gut betreut und Verbände angelegt, die jeden Rettungsdienstler vor Neid erblassen lassen“, sagt Ferneding.
Der Ortsverband Garrel hat sich zum ersten Mal für den Bundeswettkampf qualifiziert. Im nächsten Jahr wollen sie den Erfolg wiederholen, dann vielleicht sogar mit zwei Mannschaften. Denn der Schulsanitätsdienst der Oberschule Garrel hat 15 Teilnehmer, für eine Mannschaft dürfen aber höchsten 8 benannt werden. „Bei zwei Mannschaften kommt dann jeder zum Zuge“, hofft Ferneding auf ein Anhalten der Begeisterung. Das gute Abschneiden in Potsdam trägt sicherlich dazu bei.