Für den Frieden: Löninger wollen Lichterkette bilden
Die beiden großen Kirchen in der Stadt rufen gemeinsam zur Beteiligung auf. Am 13. März soll die St.-Vitus-Kirche von Menschen mit brennenden Kerzen umsäumt sein.
Georg Meyer | 10.03.2022
Die beiden großen Kirchen in der Stadt rufen gemeinsam zur Beteiligung auf. Am 13. März soll die St.-Vitus-Kirche von Menschen mit brennenden Kerzen umsäumt sein.
Georg Meyer | 10.03.2022
Lichter für den Frieden: In Löningen werden sie am 13. März entzündet.
Die St.-Vitus-Kirche in Löningen wird am Sonntag (13. März) im Mittelpunkt eines Friedensgebets stehen. Im Anschluss bilden die Teilnehmer eine Lichterkette rund um das Gotteshaus. Die Veranstalter hoffen auf eine große Beteiligung. Beginn ist um 19 Uhr vor dem Hauptportal. Zu der Aktion eingeladen haben die Vereine und Verbände der Pfarrgemeinde St. Vitus sowie die evangelische und die katholische Kirchengemeinde. "Wir wollen gemeinsam ein kraftvolles Friedenszeichen setzen", sagt Dechant Bertholt Kerkhoff. Er ruft ausdrücklich alle Löninger zur Beteiligung auf, egal, ob sie einen kirchlichen Hintergrund haben oder nicht. Los geht es mit einem Wortgottesdienst. Für die folgende Lichterkette bittet Kerkhoff die Teilnehmer, eine eigene Kerze in einem Glas mitzubringen. Während sich die Menschen aufstellen, wird vom Glockenturm das Totengeläut zu hören sein. Kerkhoff bittet um die Beachtung der Corona-Abstandsregel. "Wir wollen auf keinen Fall, dass es hinterher zu einer Infektionswelle kommt." Er ist aber zuversichtlich, dass dies nicht geschieht. "Wir haben uns auch wegen der Pandemie für eine Freiluftveranstaltung entschieden." Auf die Resonanz ist Kerkhoff ebenso gespannt wie Pfarreiratsvorsitzender Matthias Hölzen. Der Krieg in der Ukraine bewege die Menschen tief, glauben beide. Ihnen gehe es ja nicht anders. Die Lichterkette solle die Verbindung mit den geschundenen Menschen im Kriegsgebiet symbolisieren, zugleich aber auch ein Appell an alle sein, sich in dieser angespannten Situation für ein friedliches Miteinander hierzulande einzusetzen. Dass der russische Präsident Putin die Verantwortung für Leid und Zerstörung mitten in Europa trägt, steht für Kerkhoff eindeutig fest. "Er hat die Ukraine ohne jeden Grund angegriffen. Seine kriegerische Aggression verstößt gegen jedes christliche Gebot. Er hat sich gegen Gott entschieden." Umgekehrt hätten die Ukrainer das Recht, sich gegen den Angreifer zu verteidigen. Fassungslos zeigt sich der Geistliche über die von Putin vorgebrachten Motive für seinen Einmarsch. "Er behauptet, die Ukraine entnazifizieren zu wollen, wohlwissend, dass der Präsident des Landes jüdisch ist." Die staatsnahe Haltung der russisch-orthodoxen Kirche ist dem Pfarrer ebenfalls nicht entgangen. "Umso wichtiger ist, dass wir Katholiken und Protestanten uns klar positionieren." An jedem Mittwoch findet seit Kriegsbeginn deshalb jeweils um 19 Uhr das Friedensgebet in der St.-Vitus-Kirche statt. Im Rahmen der Flüchtlingshilfe dürften die katholische Kirche und ihre Verbände in Kürze wohl ebenfalls gefordert sein. Bislang finden die meisten Initiativen noch auf privater Ebene statt, doch das wird nicht so bleiben. Die 2015 eingerichtete Flüchtlingshilfe wurde bereits wieder aktiviert. "Wir können jetzt auf die Erfahrungen von damals zurückgreifen und Anfängerfehler vermeiden", sagt Matthias Hölzen. Er zeigt sich zuversichtlich, dass Löningen die kommende Aufgabe bewältigen wird. Bertholt Kerkhoff sieht das genauso. Die Achse "Kirche – Stadt" funktioniere, bestätigt er."Putin hat sich gegen Gott entschieden."Bertholt Kerkhoff, Dechant
Flüchtlinge: Kirche wird sich engagieren
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