"Der Schützenverein Handorf-Langenberg ist eine Art Familientradition", sagt Mario Trumme. Der gebürtige Holdorfer ist seit 30 Jahren Mitglied und seit 7 Jahren Präsident des Vereins, der an diesem Wochenende (3. bis 5. Juni) sein Schützenfest feiert. Damit tritt der 45-Jährige, der mit 15 Jahren der Jugendkompanie beitrat, in die Fußstapfen seines Großvaters: August Trumme wurde bei der Gründungsversammlung 1959 zum Präsidenten gewählt und übte dieses Amt rund 20 Jahre lang aus.
Mittlerweile lebt Trumme der Liebe wegen in Neuenkirchen-Vörden, aber auch das hält ihn nicht davon ab, sein Ehrenamt mit vollem Engagement auszuüben. Auch mehrere Schützenkönige gingen aus der Familie Trumme hervor, erzählt der Elektrotechnikermeister. Neben ihm selbst hätten sein Vater, Onkel und seine Brüder schon den Thron bestiegen. Er sei bereits gespannt, wer bei dem 61. Schützenfest der Nachfolger von König Dirk Beckmann wird, der im Jubiläumsjahr 2019 den Adler vom Horst geschossen hatte.
Kurz vor dem Schützenfest ist viel zu tun
Kurz vor dem Schützenfest steht sein Handy nicht mehr still. Das Ehrenamt nehme gerade dann viel Zeit in Anspruch, erklärt der Vater von zwei Kindern. Die Außendarstellung und Organisation von Veranstaltungen gehören zu seinen zahlreichen Aufgaben als Präsident. Ohne die anderen vier Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands und den Gesamtvorstand würde der Verein nicht funktionieren, betont Trumme. 570 Mitglieder zählt der Schützenverein von Handorf-Langenberg, das ist fast ein Drittel der 1700 Einwohner, die der jüngste Datenspiegel der Gemeinde Holdorf für die Ortsteile misst.
Unverzichtbar seien auch die Schausteller des Schützenfests, die alle bei der Stange geblieben seien. Trumme spricht ihnen einen großen Dank aus und hofft, dass sie keinen Unmut wegen höherer Preise ausgesetzt sein werden. Teilweise sei mehr Respekt wünschenswert – auch gegenüber den engagierten Freiwilligen. "Die Leute verstehen oft nicht, dass unsere Arbeit ein Ehrenamt ist", erzählt Trumme. Er hofft, dass sich weiterhin viele Menschen für den Schützenverein engagieren.
"Die Tradition ist für mich das A und O."Mario Trumme, Schützenpräsident
Wegen der Corona-Pandemie konnten die Planungen für das Schützenfest erst im März aufgenommen werden und dann kam der Krieg in der Ukraine, berichtet Trumme. Die Schützen seien sich deswegen nach 2 Jahren Pause noch unsicher, wie das Fest in der aktuellen Zeit angenommen wird. Trotz der kürzeren und stressigen Planungsphase sehe man dem Fest positiv entgegen. "Aber wir hoffen, dass viele Gäste kommen und nach dem Alltagstrott wieder Freude erfahren."
"Die Freude ist groß, dass es wieder losgeht." Besonders sehne der 45-Jährige die netten Gespräche mit alten Bekannten herbei, die man wegen der Pandemie lange nicht mehr gesehen habe. Das Bier, dessen Preis wie für alles andere leider steige, stehe für ihn dabei nicht im Vordergrund. Als Präsident habe er eh so viel zu tun, dass der entspanntere Part erst Sonntagabend anfange. "Die Tradition ist für mich das A und O. Dass das Schützenbrauchtum weiter fortgeführt wird, ist mir persönlich wichtig."
- Info: Am Freitag (3. Juni) beginnt das Schützenfest Handorf-Langenberg mit dem Kinderkönig-Schießen. Am Samstag (4. Juni) findet das Königsschießen statt und am Sonntag (5. Juni) wird die Proklamation des neuen Königs gefeiert. Hier ist das komplette Programm einsehbar.