Für Langförden ist das Schützenfest wichtiger als die Krönung von Charles III.
Diese These stellte Ortsbürgermeister Dirk Lübbe während der Proklamation von Schützenkönig Burkhard I. Büssing auf. Erstmals fand das Fest nach dem Umzug in der Tennishalle Am Bomhof statt.
Thron und Fahnenträger (v.l): Udo Thöle, Andreas Witte und Alfons Baumann (3. Reihe); Matthias und Claudia Averbeck, Andreas und Sandra Wohlers, Werner und Andrea Sieverding, Lony und Burkhard I. Büssing, Volker und Iris kl. Holthaus, Matthias und Brigitte Asbrede sowie Hannes und Brigitte Schmedes. Foto: Heinzel
Gegen 18 Uhr wurde es feierlich auf dem Laurentiusplatz in Langförden. Vor dem Dom fand ein Ereignis statt, welches in diesem Jahr „wichtiger als die Krönung von Charles III.“ war – also für Langförden. So lautete zumindest die Einschätzung von Ortsbürgermeister Dirk Lübbe. Es ging um die Proklamation des neuen Schützenkönigs der Schützenbruderschaft St. Laurentius Holtrup-Langförden samt seinen Ministern. Nicht zu vergessen das Schützenfest in der Tennishalle Am Bomhof.
Brudermeister Fabian Arlinghaus übernahm es, König Burkhard I. Büssing mit seiner Königin Lony und den weiteren Würdenträgern vorzustellen. Minister für Holz und Design ist Matthias Averbeck mit seiner Partnerin Claudia. Minister für Gewinne und Verluste wurde Volker kl. Holthaus mit seiner Frau Iris. Andreas Wohlers ist mit seiner Frau Sandra Minister für Pils und Pilze. Matthias Asbrede firmiert mit seiner Frau Brigitte als Minister für Logistik und Verkehr. Zum Minister für Kunst und Stoffe wurde Werner Sieverding mit seiner Frau Andrea ernannt und als Minister für Dach und Latte fungiert Hannes Schmedes mit seiner Frau Brigitte.
Die Inthronisation geschah vor dem Langfördener Dom unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger und vieler angetretener Gastvereine wie dem BSV Vechta, den Schützenvereinen Stoppelmarkt und Lutten sowie den Schützenbruderschaften aus Hagstedt-Halter, Schneiderkrug, Hagen und Norddöllen-Astrup. Brudermeister Fabian Arlinghaus sagte: „In Langförden und Umgebung hat das Schützenwesen eine lange Tradition. Neben dem sportlichen Gedanken geht es um Brauchtumspflege und das Leben in der Gemeinschaft.“
Vor dem Langfördener Dom waren die einzelnen Schützenvereine und -bruderschaften angetreten. Foto: Heinzel
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General Bernd Götting nahm die Meldungen der einzelnen Kompanien entgegen und meldete anschließend dem König. Foto: Heinzel
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Der Musikverein Langförden spielte Heil Dir Oh Oldenburg. Foto: Heinzel
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Ortsbürgermeister Dirk Lübbe nannte die Feier auf dem Laurentiusplatz bedeutender als die Krönung Charles III.. Zumindest für Langförden. Foto: Heinzel
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Zahlreiche Gäste wohnten der Zeremonie bei. Foto: Heinzel
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Karin Schlömer (rechts) erhielt das silberne Verdienstkreuz aus den Händen von Bezirksbundesmeister Gerd Martens. Foto: Heinzel
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Helmut Ripke (links) wurde mit dem St. Sebastianus Ehrenkreuz ausgezeichnet. Foto: Heinzel
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Nach den Ehrungen schritten die Majestäten die Front ab. Foto: Heinzel
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Und dann machten sich die Teilnehmer auf den Weg zum Bonhof. Foto: Heinzel
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Auf dem Weg durch den Ort säumten Neugierige immer wieder die Strecke. Foto: Heinzel
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Das Ende der Kolonne bildete der Thron. Foto: Heinzel
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In der Tennishalle wurde gemeinsam mit dem gesamten Ort gefeiert. Foto: Heinzel
Preuss
Es folgten die obligatorischen Grußworte. Pfarrer Ralph Forthaus sprach von einem ganz wunderbaren Anblick. Für ihn mache die Uniform deutlich: „Ich stehe für etwas.“ In diesem Falle „Glaube, Sitte und Heimat“. In Zeit einer zunehmenden Individualisierung sei es wichtig für die Gemeinschaft einzustehen.
„Der Mut und die Umsetzungskraft eines Vereins zeigt sich darin, wenn es gelingt auch in schwierigen Zeiten, mit neuen Ideen und neuen Konzepten eine Aufbruchstimmung zu erzeugen.“Dirk Lübbe, Ortsbürgermeister Langförden
Ortsbürgermeister Dirk Lübbe überbrachte anschließend die Grüße von Rat und Bürgermeister der Stadt Vechta sowie des Ortsrates. Er sagte: „Der Mut und die Umsetzungskraft eines Vereins zeigt sich darin, wenn es gelingt, auch in schwierigen Zeiten, mit neuen Ideen und neuen Konzepten eine Aufbruch-Stimmung zu erzeugen.“ Es gebe zahlreiche Neuerungen. Eine davon sei die Feier in der Tennishalle. Diese Tatsache sei ein Zeichen für „die tolle Zusammenarbeit der Vereine in Langförden“. Genauer gesagt von der Schützenbruderschaft und BW Langförden. Beide nutzen die Halle kurz hintereinander. „Die einen bauen ab und die anderen bauen auf.“
Ausgezeichnetes Engagement (v.l.): Bezirksbundesmeister Gerd Martens, Karin Schlömer (Silbernes Verdienstkreuz), Helmut Ripke (St. Sebastianus Ehrenkreuz) und Brudermeister Fabian Arlinghaus. Foto: Heinzel
Bezirksbundesmeister Gerd Martens verwies in seiner kurzen Ansprache darauf, dass die Gestaltung des Festes von Jahr zu Jahr immer schwieriger werde. Seine Schlussfolgerung: „Tradition und Brauchtum wird in den nächsten Jahren moderner gestaltet - zeitgemäß.“ Das diesjährige Schützenfest in Langförden sei ein Beispiel dafür, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und unter den Vereinen zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen.
Anschließend nahm Gerd Martens zwei Ehrungen vor. Karin Schlömer, die seit 1992 Mitglied der Schützenbruderschaft Holtrup-Langförden ist und sich in dieser Zeit aktiv eingebracht hat, erhielt das silberne Verdienstkreuz verliehen. Gerd Martens meinte: „Karin Schlömer ist eine Frau, die stets bereit ist, mit anzupacken, wenn sie gebraucht wird.“ Das St. Sebastianus Ehrenkreuz erhielt Helmut Ripke. Er ist 1972 Mitbegründer der Kompanie Deindrup, deren Entwicklung er mitprägte – sei es als Jugendwart, Schießmeister oder seit 2006 als Kompanieführer. Er hat sich in hervorragender Weise über einen längeren Zeitraum um das historische Schützenwesen verdient gemacht.
Die Party in der Tennishalle ging bis in die frühen Morgenstunden. Foto: Preuss
Nachdem König Burkhard I. Büssing die einzelnen Kompanien abgeschritten hatte, erfolgte der Festumzug zur Tennishalle Am Bomhof. Während des Marsches sorgten die Musikvereine Bühren und Langförden für die musikalische Begleitung. In der Tennishalle wurde dann zusammen mit Vertretern von allen Langfördener Vereinen ordentlich gefeiert. Die Tanzfläche war durchgehend besetzt und die Sause ging bis in die frühen Morgenstunden. Ein gutes Zeichen. Es solle schließlich ein Fest für den ganzen Ort sein und nicht nur die Schützen, erzählte Fabian Arlinghaus. Ob die Feier im nächsten Jahr wieder in der Tennishalle stattfindet, ist laut dem Brudermeister noch offen: „Es ist noch keine Entscheidung gefallen, aber es wäre eine Option.“