Für ein starkes Miteinander: Oberschule Lindern veranstaltet Präventionstage
Die Kinder und Jugendlichen an der Oberschule Lindern beschäftigen sich während der Präventionstage mit sich selbst und ihrem sozialen Umfeld. Einige Themen sind dabei besonders beliebt.
Wenn Alkohol im Spiel ist: Polizist Achim Wach und Unfallopfer Michaela (hinten rechts) informieren die Zehntklässler über die Folgen einer Unfallfahrt. Foto: Hahnheiser
Prävention ist ein Prozess, in dem Kinder und Jugendliche sich selbst und auch andere stärken sollen. Damit das gelingt, hat die Oberschule Lindern eine Präventionswoche veranstaltet. Durch die verschiedenen Kursangebote konnten die Schülerinnen und Schüler sich zum einen näher kennenlernen und zum anderen Ängste und Erfahrungen austauschen.
"Im Laufe ihrer Schulzeit rücken bei den Kindern und Jugendlichen diverse Themen in den Fokus", sagt Denise Hahnheiser, Sozialpädagogin und Organisatorin der Aktionstage. Statt Mathe, Deutsch und Physik standen jetzt für die Schüler die Themen Selbst- und Fremdwahrnehmung, Mobbing-, Unfall-, Drogen- und Sexualprävention sowie Rechtsextremismus und gesunde Ernährung auf dem Stundenplan.
"Im Vorfeld habe ich mich für die Inhalte der Kurse mit den Klassenlehrern ausgetauscht, welche Themen aufgegriffen werden sollen und welche einen besonders hohen Stellenwert bei den Schülern haben", so Hahnheiser. Schließlich arbeiten die Lehrkräfte intensiv mit den Kindern und Jugendlichen zusammen.
Auf dem Feld: Die Siebtklässler der Oberschule Lindern helfen bei der Ernte. Foto: Schönrock
"In den Klassen 5 und 6 ging es uns dabei vor allem um die Stärkung der Klassengemeinschaft. Dort spielten dementsprechend die Kurse zur Selbstwahrnehmung und zur Verbeugung von Mobbing eine große Rolle", berichtet Hahnheiser. Gerade in puncto Cybermobbing sei das Thema wichtig, denn mittlerweile verfüge so gut wie jede Klasse über eine eigene Whats-App-Gruppe.
Die Betroffenheit der Opfer wird online nicht unmittelbar wahrgenommen, was die Hemmschwelle bei den Mobbern enorm sinken lässt, erklärt die Sozialpädagogin. Damit das nicht passiert, sei eine frühzeitige Sensibilisierung für das Thema erforderlich. "Und die Schüler sind wirklich sehr dankbar für das Angebot", sagt Hahnheiser. Zudem sei bei den Fünftklässlern die sexualpädagogische Präventionsarbeit durch den Sozialdienst katholischer Frauen gut angekommen.
Mit dem Kurs "Stark auch ohne Muckis" erhielt der Jahrgang 6 ein Training zur Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung der Sozialkompetenz. Außerdem wurden für sie Teamspiele und Übungen zur Selbstbehauptung angeboten. Für das Thema "Gesunde Ernährung" ging es für die Jungen und Mädchen zudem ins Umweltbildungszentrum nach Vrees.
"Prävention bedeutet auch, die Jugendlichen auf der Suche nach der eigenen Identität zu unterstützen."Denise Hahnheiser, Sozialpädagogin
Auch die Siebtklässler informierten sich über das Thema "Gesunde Ernährung". Dafür besuchten sie den Biohof am Kolk in Angelbeck. "Zwar war es bitterkalt auf dem Feld, aber die Schüler haben sich sehr über die Ergebnisse gefreut", sagt Denise Hahnheiser. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Frage, wie die Ernte auf dem Hof abläuft. So begleiteten sie den Prozess "vom Feld bis auf den Teller".
Für die Jahrgänge 9 und 10 ging es unter anderem um das Thema Unfall- und Drogenprävention. Hier stand nicht nur das Schutzengel-Projekt auf dem Programm: So informierte Polizist Achim Wach die Jugendlichen über das Projekt "Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front" in Jahrgang 10 und klärte sie darüber auf, welche negativen Folgen eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss haben kann. "Besonders aufmerksam waren die Schüler dabei, als seine Begleiterin Michaela, Opfer eines Autounfalls, zu Wort kam. Denn seit diesem Tag ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen", berichtet die Sozialpädagogin.
Bei den Neuntklässlern stieß hingegen das Thema Cannabis auf breites Interesse. Polizeibeamter Harald Nienaber gab den Jugendlichen einen Überblick darüber, welche negativen Folgen der Konsum mit sich bringt. "Gerade im Hinblick auf die Debatte im Bundestag, ob und wann der Besitz und der Konsum von Cannabis legal werden, ist es wichtig, die Schüler zu informieren", betont Hahnheiser. Schließlich bedeute Prävention auch, die Jugendlichen auf der Suche nach der eigenen Identität zu unterstützen.