Fünf Berliner Jungs auf Durchreise im Oldenburger Münsterland: Paul, Yves, Piet, Silas und Ben kommen aus Berlin und stellen sich einer besonderen Herausforderung. Sie laufen eine 260 Kilometer lange Etappe des Jakobswegs von Hamburg bis nach Osnabrück.
Die Jugendlichen im Alter von 14 und 15 Jahren haben also schon eine große Strecke zurückgelegt, als sie für eine Nacht bei einem Bauernhof in der Dammer Bauerschaft Oldorf unterkommen durften. Denn auch das gehört zu der Herausforderung ihrer Wanderung: Die fünf Schüler der Jahrgänge 8 und 9 müssen ihre Reise selbst – und vor allem ohne digitale Hilfe durch Handys – organisieren. Unterstützt werden sie dabei von einem ehrenamtlichen Betreuer, der den Heranwachsenden jedoch bei der Organisation freie Hand lässt. Auch um die Verpflegung müssen sich die Berliner, die pro Person ein Budget von 150 Euro zur Verfügung haben, während der Wanderung selbst kümmern.
Ohne digitale Hilfe organisieren sich die Jungs selbst
"Das klappt super. Wir werden eigentlich immer herzlich aufgenommen und wurden sogar schon ins Kino eingeladen", erklärt Ben. Über ein altmodisches und für Notfälle wichtiges Tastenhandy können sie hin und wieder mit ihren Eltern telefonieren oder ihre Schule kontaktieren. "Das Projekt macht super Spaß, auch wenn manche Teile der Strecke ein bisschen langweilig sind", merkt Silas an. Vor allem, wenn es lange Zeit geradeaus gehe und sie ausschließlich entlang einer Straße liefen.
Und ihre Mitschüler? Die stellen sich derweil anderen Herausforderungen wie zum Beispiel dem Kanu-Fahren, erzählen die Jungs, aber eben alles im Rahmen des Schulprojektes. Für ein solches Projekt sind die Schüler dabei sogar bereit, einige ihrer Ferientage zu opfern. Die Wanderung ist nämlich zum Ferienbeginn noch nicht geschafft.
Dabei ist der Jakobsweg nicht die erste große Wanderung für die fünf Berliner. Sie haben beim selben Schulprojekt im vergangenen Jahr bereits den 223 Kilometer langen Heidschnuckenweg durchwandert. Und auch kurz vor ihrem diesjährigen Ziel in Osnabrück sind die Fünf noch voller Energie. "Im nächsten Jahr wollen wir wieder wandern gehen", erzählen die Jugendlichen mit einem Lächeln.